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ANFRAGE ZUR SCHRIFTLICHEN BEANTWORTUNG

Vor einem halben Jahr haben wir nachgefragt, warum ein Teil der Züge von und nach Meran nicht in der Haltestelle Kaiserau/Casanova hält. Uns ist und bleibt es schleierhaft, dass ein so bevölkerungsreiches Stadtviertel, das gebaut wurde, in der Aussicht ein ökologisches Musterviertel zu werden, nur stündlich erreichbar ist. Außerdem ist die Tatsache, dass so viele Züge nicht halten, für viele PendlerInnen nicht nachvollziehbar, da es sich ja nur um einen sehr kurzen Halt handeln würde.

Wir fragen deshalb die Landesregierung,

  1.  Hat sich die Situation in den letzten Monaten verbessert?
  2.  Bleibt es dabei, dass das Stadtviertel nur stündlich angefahren wird?
  3.  Was gedenkt die Landesregierung in dieser Sache zu unternehmen?

Bozen, 17.12.2018

Landtagsabeordnete

Brigitte Foppa

Riccardo Dello Sbarba

Hanspeter Staffler

Hier kann die Antwort der Landesregierung heruntergeladen werden.

Die neuen Fahrpläne des Verkehrsverbundes Südtirol bringen einige interessante Neuerungen mit sich. Als young greens southtyrol freuen wir uns, dass es ab 9. Dezember erstmals eine regionale Direktverbindung zwischen den drei Hauptstädten der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino gibt. Zumal die Forderung nach einer solchen Verbindung zwischen Trient, Bozen und Innsbruck in unserem Wahlprogramm für die diesjährigen Landtagswahlen zu finde war. Unser Aktivist Michael Keitsch findet, dass da noch mehr zu machen wäre: „Die beiden Direktverbindungen in der Früh um 6:40 Uhr und Abends um 21:00 Uhr sind zu wenig, da auch tagsüber viele PendlerInnen auf dieser Strecke unterwegs sind und teilweise bis zu zwei Mal umsteigen müssen. Weitere Verbindungen, etwa am Vorabend und gegen Mittag, sind auf jeden Fall notwendig. Zudem gibt es diese Verbindungen nur jeweils in eine Richtung, es sind aber in beiden Richtungen PendlerInnen unterwegs.“ Ein weiterer Kritikpunkt sei die schlechte Abstimmung der Abendverbindung mit dem Überregionalen Verkehr. So haben beispielsweise Fahrgäste, welche mit dem Zug aus München kommen, nichts von der neuen Direktverbindung, da sie dafür knapp 20 Minuten zu spät in Innsbruck ankommen.

Die Verdichtung der Taktfrequenz bei der Überlandbuslinie 201 zwischen Bozen und Meran zeigt aus Sicht der young greens southtyrol eindeutig, dass der Bedarf für einen Ausbau der Bahnlinie Bozen-Meran mehr als gegeben ist: „Mittelfristig ist ein zweigleisiger Ausbau der Bozen-Meraner-Bahn inklusive zweier neuer Haltestellen in Bozen und einer in Meran-Sinich die einzige Möglichkeit den Pendlerverkehr im Etschtal auf eine nachhaltige wie komfortable Weise in den zu Griff bekommen. Die angekündigten baulichen Maßnahmen sind schnellstmöglich in die Tat umzusetzen.“ ist Michael Keitsch überzeugt.

Auch die Pustertalbahn erfährt mit einer zusätzlichen Morgenverbindung zwischen Bruneck und Franzensfeste bzw. Bruneck und Innichen, sowie jeweils einer neuen Abendverbindung in die Gegenrichtung eine Aufwertung. Für Michael Keitsch ist jedoch klar: „Auch die Pustertalbahn benötigt eine bauliche Aufwertung. Die Riggertalschleife sollte baldmöglichst realisiert werden. Ein zweites Gleis für die Pustertalbahn sollte mittel- bis langfristig ebenso verlegt werden, da man so die Zuglinie besser auslasten und damit einen effizienteren PendlerInnenverkehr ermöglichen kann. Weiters ist durch den Bau der Koralmbahn zwischen Klagenfurt und Graz, sowie des Semmering-Basistunnels an der österreichischen Südbahnstrecke zwischen Wien und Graz langfristig eine Verbindung zwischen Bruneck bzw. Bozen und Klagenfurt, von wo eine Weiterreise nach Graz bzw. Wien möglich sein wird, durchaus sinnvoll. Daher sollte die zukünftige Landesregierung sich um Gespräche mit der ÖBB und den österreichischen Bundesländern Tirol und Kärnten über eine solche Bahnverbindung bemühen.“

ANFRAGE ZUR SCHRIFTLICHEN BEANTWORTUNG

Der Tageszeitung Alto Adige vom 5.12.2018 entnehmen wir die Nachricht, dass eine italo-französische Gesellschaft ein PPP-Projekt zur Realisierung der Straßenbahnlinie 1 in Bozen eingereicht habe. Die Gesellschaft würde die Investitionskosten von rund 150 Mio. Euro aufbringen und im Gegenzug die Straßenbahnlinie 20 Jahre lang betreiben. Ein PPP-Projekt mit diesem Ausmaß hätte voraussichtlich wesentlich kürzere Realisierungszeiten, weil das Knowhow sowohl auf der Planungs- als auch auf der Umsetzungsebene bereits vorhanden ist. Die öffentliche Verwaltung behielte die Governance über das Projektes und könnte sich voll uns ganz auf dessen Steuerung konzentrieren.

Am 30.11.2018 wurde im Informationssystem der Öffentlichen Verträge das „Projekt über die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer neuen Straßenbahnlinie, die den Zugbahnhof Bozen mit dem Verkehrsknotenpunkt Sigmundskron verbindet mit Option auf endgültiges Projekt und Bauleitung“ ausgeschrieben.

Daher richten wir folgende Anfrage an die Südtiroler Landesregierung:

  1. Warum wird von Seiten des Landes eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben, wenn laut Tageszeitung Alto Adige bereits ein fertiger Projektvorschlag vorliegen sollte?
  2. Wie gedenkt die Landesregierung mit dem bereits eingereichten PPP-Projekt einer italo-französischen Gesellschaft zu verfahren?
  3. Wir ersuchen die Landesregierung, uns die Eckdaten dieses Projekts mitzuteilen:
    1. Name der italo-französischen Gesellschaft,
    2. Geplante Investitionssumme,
    3. Geschätzte Dauer der Projektphase,
    4. Geschätzte Dauer der Verhandlungsphase,
    5. Geschätzte Dauer der Genehmigungsphase,
    6. Geschätzte Dauer der Umsetzungsphase.
  4. Wieviel Jahre würde die PPP-Gesellschaft die Straßenbahnlinie beitreiben?

Bozen, 06.12.2018

L.-Abg.

Hanspeter Staffler

Brigitte Foppa

Riccardo Dello Sbarba

Hier kann die Antwort der Landesregierung heruntergeladen werden.

Vor kurzem ging das Pilotprojekt des „Youth Alpine Interrail“ (yoalin) erfolgreich zu Ende: 100 Jugendliche zwischen 16 und 27 Jahren konnten für 50 Euro eine Woche lang den Alpenbogen mit dem Zug erkunden.
Das Projekt wurde von der CIPRA Jugend gemeinsam mit CIPRA International forciert und wurde durch eine Kooperation mit Eurail realisiert. Unterstützt wurde es auch von den Unterzeichnerstaaten der Alpenkonvention.
„Dass das Pilotprojekt des ‚Youth Alpine Interrail‘ ein voller Erfolg war, zeigt einmal mehr, welches Potential das Reisen mit dem Zug hat. Diese besonders nachhaltige Form des Reisens eröffnet dem ganzen Alpenraum neue touristische Perspektiven.“ findet Michael Keitsch, grüner Landtagskandidat und Aktivist der Young Greens Southtyrol.
Das „Youth Alpine Interrail“ ist aber nicht nur aus touristisches Sicht interessant. Das Reisen mit dem Zug schont das Klima und die Umwelt. Zudem bietet es eine preisgünstige Möglichkeit, den Alpenraum zu erkunden.
„Das ‚Youth Alpine Interrail‘ hat ein ähnliches Potential wie sein Vorbild, das Interrail-Ticket. Dieses wird nach einer Statistik des Europäischen Parlaments aus dem Jahre 2016 durchschnittlich von 300.000 Personen benutzt. Es bietet auch die Möglichkeit die alpinen Regionen enger zusammenrücken zu lassen. Deswegen fordere ich die Zukünftige Landesregierung Südtirols dazu auf, dieses Projekt finanziell und infrastrukturell zu unterstützen.“ schließt Michael Keitsch.

 

Im Bauernbund gehen die Wogen hoch – die Folge der Aussagen von SBB-Obmann und Wirtschaftsringpräsident Leo Tiefenthaler. Offensichtlich getrieben von den Wirtschaftslobbies, hat der Obmann das Thema ‚Ausbau des Flughafens‘ wieder aufgelegt.

Und schon wieder wird über die Flughafenabstimmung diskutiert und neuerdings wird versucht, das politische Ergebnis umzudeuten. Analoge Versuche haben wir schon im Vorfeld der Abstimmung bemerkt. Wir haben stets darauf aufmerksam gemacht, dass die Fragestellung, die der Landeshauptmann zur Abstimmung freigegeben hatte nicht dem entsprach, worüber die BürgerInnen abstimmen wollten – nämlich über das Weiterbestehen bzw. den Ausbau des Flughafens.

Wir erinnern daher ein weiteres Mal an die politische Aussage, die die Bürgerinnen in der Abstimmung im Juni 2016 mit dem sensationellen Ergebnis von 70,7 % für das Nein getroffen haben– entgegen der SVP und der gesamten Wirtschaftsmacht im Lande.

Wir halten fest: Das Unterland und der Bozner Talkessel vertragen keinen weiteren Flugverkehr. Die Belastungen durch Autobahn, Verbrennungsofen, Safety Park, etc. sind voll ausreichend. Eine am Gemeinwohl orientierte Wirtschaftsvertretung muss nicht nur berücksichtigen, dass sie Verantwortung für große Teile der Gesellschaft und deren Gesundheit trägt, sondern vor allem auch eines wissen – wann genug ist.

Bozen, 03.09.2018

Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba, Hans Heiss

Nach realistischer Einschätzung von BBT-Vorstand Konrad Bergmeister wird der Rechtsstreit um das 18 km lange Baulos Pfons-Brenner zwischen dem siegreichen Baukonsortium Porr AG-Condotte und seinem Gegner Strabag die voraussichtliche Eröffnung des Tunnels, die seit einiger Zeit auf das Jahr 2027 anberaumt war, wohl bis zum Jahr 2029 verzögern. Wir Grüne stehen dem BBT und seinen Auswirkungen skeptisch bis ablehnend gegenüber, da Bauzeit, Kosten und Verlagerungseffekte allzu vielen Risiken unterliegen und sehen uns in unserer Einschätzung bestätigt.

Zur Erinnerung: Noch im Mai 2006 wurde die BBT-Fertigstellung offiziell auf das Jahr 2015 prognostiziert und es war dem damals neu ernannten Vorstand Bergmeister positiv anzurechnen, dass er mit der sofortigen Verschiebung des Eröffnungstermins auf 2022 Realismus einkehren ließ. Dann stand das Jahr 2027 im Raum, das als Fertigstellungstermin jetzt wieder auf 2029 korrigiert wird.

Indessen aber wächst die Transit-Belastung der Menschen entlang der Brennerautobahn und Staatsstraßen ins Ungemessene. Der Erlass der Konzession für die Brennerautobahn A 22 (für Sommer angelkündigt) wird dann zum Prüfstein der Südtiroler Landesregierung werden: LH Kompatscher hat für diesen Fall ein LKW-Transitverbot auf der Staatsstraße angekündigt, ebenso die schrittweise Anhebung der Korridormaut. Da der BBT immer weiter in die Ferne rückt, werden konkrete Maßnahmen umso notwendiger.

 

Bozen, 09.07.2018

Landtagsabgeordnete
Hans Heiss
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

Zugausfälle auf der Brennerstrecke: RFI strapaziert Geduld der Pendler ohne Vorwarnung.
Heute am Morgen sind im Eisacktal die Frühzüge von und in Richtung Brenner ohne jede Vorwarnung ausgefallen: So wurden die Züge ab Brixen Richtung Meran (6.23 Uhr) und Richtung Brenner (6.35 Uhr) kurzerhand gestrichen, was den PendlerInnen ohne jede Erklärung über die Gründe mit blecherner Automatenstimme mitgeteilt wurde. Erst die Schalterbeamtin am Bhf. Brixen erklärte den bereits um 6.00 Uhr morgens zu Dutzenden angetretenen PendlerInnen, dass wegen der Gleisarbeiten auf der Brennerbahn die Strecke erst zu spät frei gegeben worden sei. Bei allem Verständnis für die notwendige Instandhaltung sind solche Aktionen in dieser Kurzfristigkeit nicht hinnehmbar und in die übliche Nicht-Kommunikation völlig inakzeptabel. Die Abteilung Mobilität des Landes wird ersucht, nicht nur eine entschiedene Rüge zu erteilen, sondern auch die entsprechenden Abzüge an den Dienstverträgen anzuwenden, um solche Zwischenfälle künftig zu vermeiden.
Hans Heiss, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba, L.Abg.
Bozen, 25. 10. 2017

LKW-Stau auf der Brennerautobahn: Protest der Frächter ist begreiflich, aber Belastung der AnwohnerInnen ungleich größer.
Die Südtiroler Frächter und die Handelskammer protestieren unisono gegen den 100-Kilometer-Stau auf der Brennerautobahn, der infolge des Tages der Deutschen Einheit den LKW-Verkehr lahm gelegt hat. Auch die Leitung der A-22 hat die Blockabfertigung auf österreichischer Seite kritisiert, auf Südtiroler Seite sogar mit der Schlussfolgerung, dass es an der Zeit sei, das in Tirol geltende Nachtfahrverbot, das Sonn- und Feiertagsverbot und das sektorale Fahrverbot zu kippen.
Erstaunlich: Noch vor einer Woche, am 29. 9. 2017, hat die Leitung der Brennerautobahn triumphierend kundgetan, dass 2017 Länge und Dauer der Staus über 2 km im Vergleich zu 2016 um 44% abgenommen hätten. Insgesamt also habe der Verkehr zwar spürbar zugenommen, verlaufe aber ungleich flüssiger. Die Lage scheint also besser als die Protestwelle vermuten lässt.
 
Mit Nachdruck verweisen wir auf das eigentliche Problem längs der Brennerautobahn, das im empörten Frächter- und HK-Protest völlig untergeht: Auf die dauernden Schadstoff-Überschreitungen, vor allem von Stickstoffdioxid. Während der zulässige Jahresmittelwert bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter liegt, betrug er in Neumarkt 2016 im Jahresmittel 43 und in Schrambach gar 62 Mikrogramm (seit Anfang 2017 gibt es dort bekanntlich keine Messungen mehr). Der Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm/Kubikmeter ist seit 2015 für alle EU-Länder verbindlich, bisher freilich ohne jede Folge. Von Rechts wegen wäre die Einleitung eines EU-Vertragsverletzungsverfahrens* gegen Italien überfällig. Denn es ist unerträglich, dass die AnwohnerInnen längs der Brennerachse immer noch einen Großteil der externen Kosten des überbordenden Verkehrs tragen, viel zu geduldig, wie wir meinen. Auch der vor Jahren hörbare Protest von ÄrztInnen und UmweltmedizinerInnen gegen Luft- und Lärmverschmutzung ist längst verhallt.
Es bleibt ein Ärgernis, dass die Brennerachse neben dem starken Quell- und Zielverkehr im eigenen Großraum die stärkstbefahrene Transitachse des Alpenraums ist. Höchste Zeit, die von der Tiroler Landesregierung angekündigte LKW-Obergrenze anzudenken und Instrumente wie die rhetorisch allseits hochgelobte Alpentransitbörse als Verteilungsmechanismus endlich ins Werk zu setzen. Inzwischen ist auch südlich des Brenners die Rola nach Tiroler Vorbild deutlich zu stärken. Ein zügiger Verkehrsgipfel der Euregio, zumal der LH Platter, Rossi und Kompatscher und der Mobilität-Landesrätinnen wäre dringlich.
Insgesamt aber muss, bei allem Respekt vor den Klagen der Frächter, das eigentliche Problem ins Zentrum rücken – die Gesundheit der Menschen an den Transitachsen.
Bozen, 6. 10. 2017
Hans Heiss; Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba, Landtagsabgeordnete
*Anmerkung: Der Dachverband für Natur und Umweltschutz hat nun Rekurs beim Verwaltungsgericht Latium gegen das Komitee, das vom Umweltministerium eingesetzt wurde, eingereicht, da dieses bisher untätig blieb. Für mehr Informationen, klicken Sie hier.

Anfrage zur aktuellen Fragestunde
Würzjochstraße im Blickfeld – Kommt die Erweiterung trotz gegenteiliger Behauptung auf Raten und scheibchenweise?
Die Würzjochstraße, die Verbindung zwischen Villnöss- und Gadertal, sorgt seit letztem Winter für Auseinandersetzungen, da die Landesregierung die bisherige Winterschließung der Straße teilweise aufgehoben hat und statt der bisherigen Sperre ab 1. November eine flexible Schließung je nach Schneelage vorsieht, um den Zugang nach Untermoi zu erleichtern. Ab 21. 12. Muss die Straße in jedem Fall geschlossen bleiben. Die Bevölkerung des Villnösstals und die Gemeinde wehren sich geschlossen dagegen, da sie davon die graduelle Nutzung als Transitroute und Schleichweg von der Autobahnausfahrt Klausen ins touristisch hochgerüstete Ladinien befürchten – völlig zu Recht. Ein Beschlussantrag der Grünen zur Sicherung der Wintersperre wurde im Landtag nach intensiver Debatte im Mai 2017 abgelehnt, aber mit der Zusicherung, keine weiteren Ausbauten jenseits der regulären Instandhaltung durchzuführen. Nun aber zeigt sich, dass entlang der Straße Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden, die die Grenze zur Erweiterung überschreiten: Weitere Kurvenradien, sanfte Verbreiterung, der oft erprobte Weg eines graduellen Straßenausbaus in kleinen Dosen.
Hierzu richten wir folgende Fragen an die Landesregierung:

  1. Welche Arbeiten und Eingriffe an der Würzjochstraße wurden durchgeführt, mit welchem Ziel erfolgen die Maßnahmen, die eindeutig Erweiterungscharakter tragen?
  2. Wie teuer sind die Eingriffe, werden sie 2018 fortgesetzt?

Bozen, 21.09.2017
Landtagsabgeordnete
Hans Heiss
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

Widersprüchliche Passpolitik der Landesregierung schadet Villnösser-Tal und Unesco- Welterbe.
Die geplante Winteröffnung der Straße über das knapp 2000 m hohe Würzjoch sorgt im Villnössertal für große Beunruhigung und Missstimmung und wirft ein beunruhigendes Licht auf die „Passpolitik“ der Landesregierung.
So hat Landesrat Mussner, zuständig für Mobilität und Ladinität, angekündigt, man wolle die schmale Passstraße auch im Winter offen halten, so lange dies die Witterungsverhältnisse gestatteten (und hat dies auch auf Anfrage der Grünen bestätigt).
Damit würde die bisher übliche Würzjoch-Winterschließung ab Ende Oktober drastisch verkürzt und mihilfe landeseigener Schneeräumung womöglich weitgehend aufgehoben. Dies zur Freude vieler Gadertaler Touristiker, die auf diesen „Bypass“ drängen, um im touristisch intensiven Winter Gästen und Wirtschaftstreibenden schnellere Zu- und Abfahrt zu ermöglichen. Den Nachteil des stark erhöhten Verkehrsaufkommens hätte Villnöss, das zur
Durchzugsstrecke verkäme, aber auch der Ploseberg und die Stadt Brixen; beide würden zum „Auspuff“ des Gadertals degradiert.
Zudem erscheint es höchst widersprüchlich, wenn die Landesregierung eine zumindest zeitweise Schließung der Dolomitenpässe im Sommer 2018 ins Auge fasst und gleichzeitig im Winter einen neuen Verkehrskanal öffnet, zudem in unmittelbarem Einzugsgebiet des Dolomiten-Welterbes und des Naturparks Puez-Geisler.
Die Landesregierung ist gut beraten, 2017/18 die gewohnte Winterschließung des Würzjochs wieder in Kraft zu setzen und damit Umwelt und Natur ebenso einen Dienst zu erweisen wie den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger von Villnöss zu entsprechen, die sich mit ihrer Gemeinde entschieden gegen dieses Vorhaben zur Wehr setzen.
Hans Heiss
Brigitte Foppa
Riccardo dello Sbarba
Bozen, 11. 4. 2017