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Natur und Umwelt

Mobilität

 Für das Recht auf nachhaltige Mobilität, saubere Luft, Sicherheit und Schutz vor Lärm

Südtirol kämpft weiter mit Transit-, Pendler- und Tourismusverkehr, vollen Innenstädten, unsicheren Schulwegen, Lärmbelastung und der regelmäßigen Überschreitung von Schadstoffgrenzwerten.

Wir sind für:

  1. Vermeiden: Transit-, Umwegeverkehr und Individualverkehr einschränken. Südtirol als Ort der kurzen Wege; regionale Wirtschaftskreisläufe.
  2. Verlagern: Vorrang für Fuß-, Fahrrad- und öffentlichen Verkehr. Den Besitz eines Autos muss man sich, zumindest in den größeren Ortschaften mittelfristig sparen können.
  3. Sauber machen: Saubere Antriebe und Kostenwahrheit, nach dem Motto „Es zahlt, wer belastet“.

Wir schlagen vor:

  • Sorgenfaktor Autobahn angehen! Alle Möglichkeiten zu Reduzierung und Verlagerung von LKW auf die Schiene nutzen. Transitobergrenze und Alpentransitbörse* als mittelfristige Lösungsansätze.
  • Damit jedeR heim kommt: Schnellere und dichtere öffentliche Verbindungen, bessere zeitliche Abdeckung bis in die Peripherie.
  • Genug gebaut! Instandhaltung und Lärmminderung statt immer neuen Straßen. Neue Ortskonzepte, Sicherheits- und Mobilitätsbildung.
  • Strategie gefragt: Ein Kompetenzzentrum für strategische Mobilität zu Fragen wie Intermodalität, Sharing & Pooling, innovative Tarifsysteme (Kombiticket* für Veranstaltungen), Mobilitätsgarantien (Geld zurück bei Verspätung), Zusammenarbeit mit den ArbeitgeberInnen und dem Tourismussektor als nachhaltigen MobilitätsdienstleisterInnen.
  • Rad geht vor! 30 € pro EinwohnerIn werden jährlich für die Entwicklung der Fahrradmobilität reserviert.
  • Nein zum Flughafen Bozen! Eine zukunftsfähige Mobilität kommt auch ohne Flughafen Bozen aus. Wir sind gegen zusätzliche Lärm- und Gesundheitsbelastungen der Bevölkerung im Unterland/Überetsch sowie gegen finanzielle Belastungen für den Südtiroler Steuerzahler.

Forderung der Young Greens:
Euregio-Abo für junge Menschen bis 25.

 

Raumordnung und Landschaftsschutz

 Bewahren wir das wichtigste Gut unserer Erde: den Lebensraum

Um das notwendige Gleichgewicht zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und dem Schutz von Landschaft und Natur zu erhalten, braucht es das Bewusstsein, dass die Ressource Boden begrenzt ist. Dies gilt ganz besonders in einer Berglandschaft wie Südtirol, wo nur ein geringer Prozentsatz des Territoriums bebaubar ist. Mit dieser Ressource nachhaltig umgehen heißt, den Bodenverbrauch eindämmen – etwa indem schon bebaute Flächen genutzt werden.

Das neue Landesgesetz Raum und Landschaft hat in diesem Sinne zwar hehre Ziele, leider sind sie aber durch zahlreiche Ausnahmeregelungen verwässert. Wir befürchten, dass dieses Gesetz zu einer Zubetonierung führen könnte, wie Südtirol sie noch nie erlebt hat.

Wir sind für:

  1. Die Eindämmung von Bodenverbrauch und Versiegelung.
  2. Konzentrierung der Bauaktivitäten, um die weitere Zersiedelung zu vermeiden.
  3. Klare Regeln, ohne Ausnahmen, um bis 2050 das Ziel “Null Bodenverbrauch” zu erreichen.

Wir schlagen vor:

  • Die Wiederbelebung bereits bestehender Immobilien zu fördern, um nicht neue Grünflächen beanspruchen zu müssen. Nicht in Gegenden bauen, wo ungenutzte Kubatur besteht. Bestehende Gebäude, beispielsweise der historischen Ortszentren, sanieren. Industriezonen und aufgelassene Flächen zurückgewinnen.
  • Städte und Dörfer grüner und lebenswerter zu machen, indem Initiativen wie “Grüne Dächer”, die Ausweitung der öffentliche Grünflächen und der Fahrradwege sowie die Aufwertung von Flusslandschaften unterstützt werden.
  • Alpine Grünflächen und das landwirtschaftliche Grün vor Zersiedelung und Betonmonstern zu bewahren.
  • Den Zweitwohnungsmarkt einzudämmen, um der einheimischen Bevölkerung Wohnungen zu leistbaren Preisen bieten zu können.
  • Die Gemeinden in die Verantwortung zu nehmen, im nachhaltigen Umgang mit der Ressource Boden sowie dem Schutz ihres Territoriums.

Vorschlag der Young Greens
Öffentlichen Raum demokratisieren. Es braucht mehr Mit-und Selbstbestimmung bei der Widmung und Nutzung des öffentlichen Raums. Freiheit für Kreativität und für die Straßenkunst.

 

Neue Lebensstile

 Mit grünem Lebensstil eine neue Zeit einläuten

Das aktuelle Wirtschaftssystem beruht auf Mehrwertproduktion und somit immer auf Ausbeutung – der Arbeitskräfte wie der Natur. In diesem Wirtschaftssystem, das nur bei unaufhaltsamem Wachstum krisenfrei funktionieren kann, bleibt wenig Spielraum für echte Green Economy. Aber es gibt sie doch, die kleinen Möglichkeiten, die Maxime des Profits zu umgehen: Wir setzen auf die nicht kommerzialisierten Freiräume, die wir immer wieder suchen müssen.

Oberstes ökonomisches Ziel muss das Gemeinwohl werden.

„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, welche die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ („Our common future“ 1987)

Wir sind für:

  1. Reduzieren: Eine radikale Reduktion von Plastikmaterialien und Verpackungen.
  2. Befreien: Orte ohne Konsumzwang schaffen und fördern.
  3. Begegnen: Nachhaltige Lebensstile durch Gemeinschaftsbildung stärken. Gemeinschaftsgärten und Nachbarschaftshilfen sind bereits bekannte Beispiele.

Wir schlagen vor:

  • Verantwortung teilen! Anreize zur Müllvermeidung bei KonsumentInnen schaffen. ProduzentInnen nicht nur fördern, sondern auch fordern.
  • Kostnix-Läden*, Repair-Cafés*, Volxküchen*, freie Werkstätten* u. ä. Initiativen fördern. Rechtliche Bedingungen für „Fair”-teiler-Kühlschränke* schaffen.
  • Jeder Schule einen Garten! Außerdem Gemeinschaftsgärten, Therapiegärten, Kondominiumsgärten fördern. Vermehrt Obstbäume in öffentlichen Parks und „Essbare Städte“*.
  • Solidarische Landwirtschaft* als neues Konzept für den Bio-Anbau.

Forderung der Young Greens:
SchülerInnen für globale Produktionsverhältnisse sensibilisieren und klimagerechte Lebensstile bereits in jungen Jahren fördern.

 

Klima und Energie

Die grünste Energie ist jene, die nicht verbraucht wird!

Der Klimawandel schlägt in den Alpen stärker zu als anderswo: Die Gletscher gehen zurück, die künstliche Beschneiung nimmt zu, extreme Wetterzustände treten immer häufiger auf. Der Klimaplan “Energie-Südtirol 2050”, der vom Land beschlossen wurde, sieht konkrete Maßnahmen vor und legt klare Klimaziele fest: Reduzierung des Energiekonsums auf 2.500 Watt pro Kopf und Tag bis 2020 und Absenkung auf unter 2.200 Watt bis zum Jahr 2050. Reduzierung der CO2-Emissionen auf unter 4 Tonnen pro Kopf und Jahr bis zum Jahr 2020 und unter 1,5 Tonnen bis zum Jahr 2050. Deckung von mindestens 75% des Energiebedarfes mit erneuerbarer Energie bis zum Jahr 2020, und mehr als 90% bis zum Jahr 2050.

Währenddessen verbraucht Südtirol aber immer mehr Energie in den Bereichen der Mobilität, des Tourismus, des Bauwesens, der Landwirtschaft sowie der Industrie. Klimapolitik bedeutet den Energiekonsum pro EinwohnerIn herunterzuschrauben, denn auch die exzessive Ausbeutung der erneuerbaren Energiequellen hat negative Effekte auf das Ökosystem (z. B. auf die Qualität der Flüsse).

Der Klimaplan darf nicht einfach ein Dokument der guten Vorsätze bleiben.

Wir sind für:

  1. Energieeinsparung
  2. Energieeffizienz
  3. Energie aus erneuerbaren Quellen

Wir schlagen vor:

  • Ein ˶Klimagesetz”, das den Klimaplan “Energie-Südtirol 2050” bindend macht und genaue Umsetzungszeiten festlegt.
  • EineN NachhaltigkeitsmanagerIn mit der Aufgabe, die Umsetzung der Maßnahmen zu überwachen und Nachhaltigkeitsprojekte zu fördern.
  • Divestment: Entkarbonisierung der Pensionsfonds. Die öffentliche Hand soll in erneuerbare Energien investieren, nicht in Kohle und Öl.
  • Einen Plan für die energetische Sanierung der Gebäude, beginnend bei den öffentlichen Bauwerken.
  • Öffentlicher Verkehr statt individueller Privatverkehr.
  • Umstellung auf Elektromobilität bei öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln.

Vorschlag der Young Greens:
Klimawandel betrifft vor allem die jungen und zukünftigen Generationen. Wir fordern eine drastische Reduktion der Treibhausgase und neues Wirtschaften. System Change, not Climate Change.

 

Tierschutz und Tierrechte

Tiere haben ein Recht auf würdiges und artgerechtes Leben.

Tiere sind vor allem eins: Lebewesen mit Empfindungen und Bedürfnissen. Wir leben heutzutage in der widersprüchlichen Situation, dass einige Tiere wie die besten Freunde behandelt werden während andere bei Tierversuchen zu Tode gequält werden. Wir sind davon überzeugt, dass alle Tiere ein Recht auf ein würdiges und artgerechtes Leben haben und setzen uns auch für die ein, die keine Stimme haben.

Wir sind für:

  1. Bindung von Beiträgen an artgerechte Tierhaltung.
  2. Kontrollen zur Einhaltung des Verbotes von quälenden Tiertransporten durch Südtirol und entsprechende Kontrollen.
  3. Monitoring für Haustier-BesitzerInnen.

Wir schlagen vor:

  • Beratung für HaustierbesitzerInnen und Unterstützung von Tierschutzvereinen in der Sensibilisierungsarbeit.
  • Kastration: Bessere finanzielle Unterstützung für die Kastration von streunenden Katzen.
  • Schächten ohne Schmerz: Weiterführung des Abkommens mit der muslimischen Gemeinschaft zur Vermeidung des Schächtens ohne Narkotisierung.
  • Tierrettung: Landesweite Einführung einer Tierrettung.
  • Gegen Tierquälerei: Ermächtigung und Förderung von AmtstierärztInnen, damit diese schneller auf mögliche Tierquälerei aufmerksam machen können.

Forderungen der Young Greens:

  • Schmackhafte und vollwertige vegane und vegetarische Gerichte als Alternative in allen Schul- und Uni-Mensen .
  • Tierschutz in die schulischen Curricula!

 

Natur: Landschafts- und Artenschutz

Alles kommt von der Natur

Natur und Landschaft sind schützenswertes Gut, die menschlichen Aktivitäten müssen in Einklang mit diesem wichtigen Ziel gestaltet und geplant werden.

In den letzten Jahren ist es in Südtirol vermehrt zur Ausbeutung und Veränderung der Landschaft, der Lebensräume und des Artengefüges gekommen. Diesem Trend muss Einhalt geboten werden. Die Gremien, Institutionen und Vereine, die sich damit auseinandersetzen, müssen gestärkt und mehr in grundlegende Entscheidungen einbezogen werden. Das Konzept der Nachhaltigkeit, bei welchem Ökologie, Ökonomie und Soziales im Einklang stehen, muss zu einem Paradigmenwechsel führen, die politischen Entscheidungen sollen in eine enkeltaugliche Zukunft führen.

Wir sind für:

  1. Natur- und Landschaftsschutz gehen vor! Sie dürfen nicht anderen Interessen (Tourismus, usw.) geopfert werden
  2. ExpertInnenwissen respektieren! Die Gutachten der verschiedenen Kommissionen bei Großprojekten müssen von politischen Entscheidungsträgern berücksichtigt und sollen nicht nach Gutdünken ignoriert oder verwässert werden.
  3. Planen hilft Schützen. Die verschiedenen Planungsinstrumente (Wassernutzungsplan, Skipistenplan usw.) und Naturschutzkategorien (Naturpark, Nationalpark usw.) sollen der sinnvollen Begrenzung der Land(schafts)nutzung dienen und nicht durch verschiedenste Ausnahmeregelungen und Anpassungen ständig erweitert werden.
  4. Bodenschutz muss als Priorität weiter nach oben rücken.

Wir schlagen vor:

  • Einrichten einer Umweltanwaltschaft, an die sich Bürger/innen und Vereine wenden können um eine eventuelle Nichteinhaltung der Schutzbestimmungen anklagen zu können bzw. als Beratungsstelle in rechtlichen Belangen des Natur- und Umweltschutzes.
  • Natur-, Landschafts- und Artenschutz müssen bei Planungen auf Gemeinde- und Landesebene stärker berücksichtigt werden und in allen Kommissionen vertreten sein
  • Artenschutz im europäischen Kontext: die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH) muss auch im lokalen Kontext berücksichtig und umgesetzt werden. Dazu müssen Kompromisse bzw. realistische, direkte und innovative Lösungen mit allen Stakeholdern angestrebt werden (Bsp. Wolf, Bär).
  • Durch Informations- und Sensibilisierungskampagnen soll die Bereitschaft der Bevölkerung und Interessensgruppen verstärkt werden, die Weitsicht für einen langfristigen Arten- und Lebensraumschutz zu erlangen.
  • Die Gutachter bei den UVP sollen (finanziell) unabhängige Experten sein (nicht von den Bauherren beauftragt wie bisher)
  • Die Fließgewässer müssen verstärkt geschützt werden, besonders im Hinblick auf ein Gleichgewicht zwischen Wasserkraftnutzung und ökologische sowie ökomorphologische Wasserqualität. Der Gewässerschutzplan muss endlich realisiert und umgesetzt werden.

Forderung der Young Greens:
Hinaus in die Natur! Biologieunterricht vermehrt in der Natur gestalten. Biotope und Insektenhotels in Schulgärten.