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Parlamentswahlen 2018


Frei und sozial in die Parlamentswahlen: Grüne Südtirols kandidieren in allen Wahlkreisen mit ,,Liberi e Uguali“.

Anders als andere Südtiroler Parteien haben die Grünen Südtirols beschlossen, trotz des benachteiligenden Wahlsystems bei den Parlamentswahlen eine demokratische Alternative zu bieten. Wenn man nicht wählen kann, braucht es schließlich keine Wahlen, so das lapidare Motto, das der Entscheidung zugrunde lag. Das Bündnis mit der Liste ,,Liberi e Uguali“ rund um Kammerpräsidentin Boldrini und Senatspräsident Grasso bot sich als das programmatisch am nächsten liegende an. Den Grünen Italiens, die im Verbund mit PD antreten, konnte man auf lokaler Ebene nicht folgen, auch weil bei PD und SVP kein Interesse an einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe bestand.

Norbert Lantschner und Laura Polonioli sind die KandidatInnen in Bozen/Unterland, Markus Frei und Cornelia Brugger stellen sich im Wahlkreis Ost, Vanda Carbone und Hannes Obermair kandidieren in Meran/Vinschgau. Forschungsdoktorandin Giulia Motta Zanin und Fotograf und Autor Gianni Bodini ergänzen die Verhältniswahllisten in Kammer und Senat.

Sie alle werden sich für ein modernes und offenes Südtirol einsetzen und dabei solidarisch aufgeschlossen gegenüber anderen Regionen Italiens und Europas sein. Autonomie muss Hand in Hand mit demokratischer Beteiligung aller Sprachgruppen entwickelt werden, sodass sich alle im Lande Lebenden hier auch zu Hause fühlen können. Autonomie heißt nicht Privileg, sondern Bewusstsein von Verschiedenheit. Klarer Auftrag der grünen Bewegung ist der Schutz von Natur und Umwelt im Sinne des Respekts und der Sorge für die Verletzlichkeit der Ökosysteme – stets gepaart mit dem Ziel von sozialem Ausgleich und gleichen Rechten für alle Bürgerinnen und Bürger.

KandidatInnen Abgeordnetenkammer

Norbert Lantschner – Einzelwahlkreis Bozen Unterland

Jahrelang habe ich mich für Umwelt- und Klimaschutz eingesetzt, Projekte angestoßen und immer wieder von der Politik  mehr gefordert als nur Versprechungen. Es ist höchste Zeit für eine reale öko-soziale Politik, die vorausschauend auf die  zeitgemäßen Herausforderungen antwortet.

Mit Eurem Vertrauen möchte ich Verantwortung übernehmen und mich für eine freie, soziale, solidarische und nachhaltige  Gesellschaft einsetzen. Umweltverschmutzung und soziale Ungleichheit werden immer wichtiger in unserem Land, da die Politik für eine kleine  Minderheit und nicht für das Wohlergehen der Mehrheit arbeitet. Mit meinen Erfahrungen als Direktor des Amtes für Luft  und Lärm der Provinz Bozen und als Verantwortlicher der KlimaHaus Agentur – ein von mir initiiertes Projekt um die Art  des Wohnens zu verändern – möchte ich dazu beitragen unser Land in eine freie, gerechte, solidarische und nachhaltige Zukunft zu führen.

 

Vanda Carbone – Einzelwahlkreis Meran Vinschgau

Am 7. Oktober 1951 wurde ich in Santo Stefano di Cadore (Belluno) geboren. Schon 1956 ist dann Meran zu meiner  Heimatstadt geworden.
Nach meinem Philosophiestudium an der Università Statale in Mailand habe ich über drei Jahrzehnte lang als  Zweitsprachenlehrerin für italienische Sprache und Literatur im Vinschgau (Mals, Schlanders, Naturns) und in Meran gearbeitet.
In die aktive Politik bin ich erst spät eingetreten. Im Jahr 1995 wurde ich das erste Mal als Gemeinderätin gewählt und von 1999 bis 2010 war ich Stadträtin mit den Aufgabenbereichen Vermögen, Rechts-/Vertragsangelegenheiten und Bürgeramt sowie  Mitspracherecht bei Urbanistik und Frauenpolitik.
Von 2010 bis 2015 war ich Fraktionssprecherin des PD, der in dieser Legislaturperiode Oppositionspartei war.
Ich habe Politik immer als Dienst und Verpflichtung verstanden, denn ich bin der Überzeugung, dass gute Politik die           Gesellschaft besser machen kann.

Markus Frei – Einzelwahlkreis Brixen Pustertal

Geboren am 25.03.1972 in Bozen, aufgewachsen in Montan/Unterland und seit 2004 wohnhaft in Brixen verheiratet und  Vater von drei Kindern, zwei Mädchen und ein Bub im Alter von 15, 12 und 10 Jahren.
Arbeite seit 21 Jahren als Erzieher/Sozialpädagoge in verschiedenen privaten und öffentlichen Sozialeinrichtungen, aktuell  im Sozialdienst Eisacktal. Politisch bin ich seit 2015 aktiv, seit den Gemeinderatswahlen in Brixen, wo ich mit 326 Stimmen  in den Gemeinderat gewählt wurde. Seit 2016 bin ich zudem Mitglied des Grünen Rates.
Aktiv bin ich vor allem im Bereich Bildung, in Kindergarten und Schule, wo ich Vorsitzender des Elternrates war und bin.  Kulturell bin ich im Filmclub Brixen aktiv und war es auch schon im Filmclub Unterland. Meine Anliegen sind die Familie, das Soziale, die Bildung, die Männer und die Bürgerbeteiligung Was mich bewegt: die ungerechte Verteilung von Reichtum, Gütern und Besitz die die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr öffnet.

 

 

 

Giulia Motta Zanin – Regionaler Verhältniswahlkreis

Vor 27 Jahren wurde ich in Bozen geboren. An der Università Iuav in Venedig habe ich mein Studium der Stadt-, Raum-, und Umweltplanung abgeschlossen. Schon immer reise und forsche ich leidenschaftlich gern. Wenige Monate nach meinem Universitätsabschluss hatten einige Bozner Freunde und ich gemeinsam die Idee für das BAF Bolzano Bozen Architecture Festival, um Themen wie Architektur, Design und Stadtplanung für nicht Fachkundige zugänglicher und verständlicher zu gestalten. Seit 2016 setze ich mich im Kulturverein FuoriVia, von dem ich auch Gründerin und Präsidentin bin, im Rahmen von Forschung und didaktischer Arbeit für das Wandern und den nachhaltigen Tourismus ein. Mein berufliches Leben konzentriert sich, nachdem ich für einige Forschungsprojekte in verschiedenen italienischen und europäischen Städten war, auf ein Forschungsdoktorat am Politecnico in Bari über den Klimawandel und seine Folgen auf den Tourismus.

 

 

KandidatInnen Senat

Laura Polonioli – Einzelwahlkreis Bozen Unterland

Ich habe mich dazu entschieden zu kandidieren, um meinen Beitrag für die aktuell schwache Vertretung der italienischen Sprachgruppe zu leisten. Denn ohne eine ausgewogene Vertretung der Sprachgruppen ist ein echtes Zusammenleben nicht möglich.
Ich möchte eine neue Stimme nach Rom bringen, eine, die unser Land und das andere Südtirol vertritt: Ein modernes und europäisches Südtirol, das für eine solidarische und offene Autonomie kämpft, das klar und deutlich Nein zur ethnischen Aufteilung in den Kindergärten, zum Doppelpass für nur einen Teil der Bevölkerung und zur Selbstbestimmung im Statut sagt, sowie echten und demokratischen Dialog zwischen allen Sprachgruppen fördert, damit niemand zurückgelassen wird.
Mir liegen vor allem die Umwelt und Themen, die Menschen direkt betreffen, am Herzen: Soziale Fragen, BürgerInnenrechte, der Kampf gegen Ungleichheit und die Geschlechtergerechtigkeit. Ich möchte mich für eine Politik einsetzen, die die Würde des Menschen immer in den Mittelpunkt stellt.

 

Hannes Obermair – Einzelwahlkreis Meran Vinschgau

Geboren 1961 in Bozen. Historiker, Archivar und Ausstellungskurator. Studium von Geschichte, Germanistik und  Vergleichender Literaturwissenschaft an den Unis Innsbruck und Wien (Promotion 1987). Seit 1992 im öffentlich-  rechtlichen Kulturbereich tätig, zuerst in der Denkmalpflege (Landesarchiv) und dann als Leiter des Stadtarchivs Bozen,  seither Lehrbeauftragter an der Uni Innsbruck. Federführende Mitarbeit bei der Entschärfung der faschistischen Denkmäler  in Bozen und ihrer Umgestaltung zu Mahnmalen und Lernorten.
Ich habe stets daran festgehalten, dass die Sphären Wissenschaft-Forschung und Politik-Soziales nicht zu trennen sind.  Politisches Engagement und öffentliche Teilhabe erscheinen mir unverzichtbar. Meine Themen sind: Bürgerrechte und  Pluralismus, Europa, Mehrsprachigkeit und postethnische Gesellschaft, Antipopulismus und Antifaschismus, Rechte von  sozialen und sexuellen Minderheiten, ziviler Ungehorsam und Wahlfreiheit.

 

Cornelia Brugger – Einzelwahlkreis Brixen Pustertal

Mama, Kindergärtnerin, mit einer Leidenschaft für Gesang und Theater, umweltsensibel und immer auf der Seite der  Schwächsten.
Ich engagiere mich in der Gewerkschaft für die Verteidigung der Arbeitnehmerrechte und glaube an eine Schule für alle, die die Rolle der Lehrerinnen neu bewertet und gelebt und ehrlich mehrsprachig und interkulturell ist.
Autonomie sollte nicht nur durch Vorlage von Einkaufslisten mit neuen Kompetenzen in Rom „verteidigt“ werden. Die Zeit,  possierlich alles ,,zusammenzuhamstern“, um das eigene Haus wohlig auszupolstern und vor Außeneinflüssen zu schützen  ist vorbei. Unsere Autonomie muss modern, europäisch und in der Lage sein, auf die wachsenden Bedürfnisse der  Menschen einzugehen. So ist es für die Schule, so ist es für die Kultur, die mehr auf junge Menschen und innovative  Projekte setzen muss, und so ist für die Arbeitsverhältnisse.
Auch im „reichen“ Südtirol erhöht sich die Beschäftigung,leider auch die prekäre und befristete. Wirtschaft und Reichtum,  nimmt wie im Rest von Italien zu und gleichzeitig wird es für immer mehr Familien schwieriger, aufgrund der hohen  Lebenserhaltungskosten bis zum Ende des Monats zu kommen. Unsere Aufgabe in Rom wird es sein uns für diese  Überzeugungen stark zu machen: dass die Ungleichheiten nicht länger tragbar sind, dass die Umwelt, die Schule, die  Kultur Ressourcen sind, in die man investieren kann. In Rom werden wir Botschafterinnen Europas sein. Denn Europa ist die Zukunft und das neue große Haus für unsere Kinder.

 

Gianni Bodini – Regionaler Verhältniswahlkreis

1948 in Laas geboren, wohnhaft in Schlanders. Nach zahlreichen ausgedehnten Reisen und vielerlei beruflichen  Erfahrungen kehrte ich in Vinschgau zurück. Als Fotograf und Publizist habe ich ca. 20 Publikationen zu unterschiedlichen  Aspekten der Kultur im Alpenraum sowie unzählige Artikeln und Reportagen veröffentlicht. 1978-2015 Redakteur der  Kulturzeitschrift Arunda. Um Landschaft und Menschen meines Tales noch besser kennenzulernen, lege ich Jahr für Jahr  mehr als 1000 Kilometer auf den Steigen und Wanderwegen des Vinschgaues zurück.

Ich habe immer die Grüne Bewegung in Südtirol unterstützt, da sie sich für die Erhaltung der Kulturlandschaft und das  friedliche Zusammenleben der verschiedenen Sprachgruppen und ethnischen Minderheiten engagiert hat.