PRESSEMITTEILUNG.

Nun dürfte der mediale Druck doch zu groß geworden sein. Landesrat Schuler und über 1600 Obstbauern versuchen noch zu retten, was zu retten ist und ziehen anscheinend die Klage gegen Alexander Schiebel und Karl Bär zurück.

Slow Food, Süddeutsche Zeitung und Bayrischer Rundfunk haben bereits letzte Woche ausführlich über das peinliche Gerichtsverfahren berichtet, ein Team des ZDF recherchiert in diesen Tagen für eine ausführliche Reportage zum Einsatz von Pestiziden und zum Demokratieverständnis in unserem Land.

„Der zurzeit praktizierte Intensiv-Obstbau ist nicht kompatibel mit unserer Wohnsituation und dem Tourismus,“ sagt Hanspeter Staffler, „denn nirgendwo sonst werden so nahe an den Balkon oder an die Hotelterrasse heran Pestizide gesprüht.“ Damit muss schnellstens Schluss sein.

Wir Grünen sind froh, dass die Klage zurückgezogen wurde, denn nur so kann eine ruhige und entdramatisierte Diskussion stattfinden. Beweise dafür, ob diese Entscheidung, die Klage zurückzuziehen, der erste Schritt zu einer Rückkehr zur Vernunft ist, werden bald vorliegen, wenn der Landtag einen Gesetzentwurf der Grünen Fraktion behandeln wird.

Dieser Gesetzentwurf sieht sowohl den schrittweisen Ausstieg aus der Pestizidwirtschaft als auch die schrittweise Ökologisierung der Landwirtschaft bis 2030 vor und könnte noch diesen Herbst in den Landtag kommen. „Spätestens dann werden wir am Abstimmungsverhalten von Landesrat Schuler und Co. sehen, ob es sich beim Rückzug aus dem Gerichtsverfahren um eine Angst- oder Vernunftreaktion gehandelt hat.“ fügt der Grüne Landtagsabgeordnete hinzu.

Für eine vernünftige und zukunftsfähige Diskussion zum Pestizideinsatz im Intensiv-Obstbau müssen Landesregierung, Bauernbund und Obstgenossenschaften endlich ehrliche Diskussionsbereitschaft zeigen.

BZ, 14/09/2020

Landtagsabgeordnete
Hanspeter Staffler
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

Zu hohe Mieten und Wohnungspreise: Die über 15.000 Leerstände in Südtirol sind Teil des Problems!

– Monatsmieten fressen oft die Hälfte des Einkommens, das ist zu viel.
– Es braucht einen funktionierenden Wohnungsmietmarkt mit leistbaren Mieten für den Grundwohnbedarf.
– Förderung alternativer Wohnmodelle wie Co-housing und Mehrgenerationenwohnen sowie leistbare gemeindeeigene Mietwohnungen für den Mittelstand und Unterstützung des Genossenschaftsbaus.
– Ganzjährig zugängliche Strukturen und angemessene Wohnmöglichkeiten für Wohnungslose und bedürftige Menschen

„Ein 13m2 WG-Zimmer in der Bozner Drususallee kostet stolze 500€ Kaltmiete. Viele Bozner und Meraner Haushalte geben ca. die Hälfte ihres Einkommens für die Monatsmiete aus, oder sind gezwungen, weit weg von ihrem Arbeitsort in die Peripherie zu ziehen. Gleichzeitig stehen allein in Bozen 4.000 Wohneinheiten leer. Das ist ein Widerspruch und hier muss die Politik handeln“ so Markus Cappello von den Young Greens Bozen. „Es braucht ein Konzept, in Absprache mit den EigentümerInnen, wie der Leerstand zu Wohnraum umgewandelt werden kann. Wichtig ist uns auch die Förderung von Co-Housing Projekten und neuen Wohnmodellen, wie dem Mehrgenerationenhaus und den Genossenschaftswohnungen. Auch der Genossenschaftsbau muss erleichtert werden und Wohngemeinschaften, die den zur Verfügung stehenden Raum gemeinschaftlich und effizient nutzen, sollen gefördert werden“, so Olivia Kieser YG- Kandidatin in Meran.

Anhand einer fortlaufenden Sensibilisierungsaktion machen die Young Greens mittels eigens entworfener laser-gecutteter Holzschlüssel auf das Problem Leerstand vor Ort aufmerksam. Über 15.000 Leerstände (AFI/IPL 2017), 4.000 in Bozen und 2.000 in Meran soll es geben.

Es braucht ein Monitoring des leerstehenden Wohnraums, eine verpflichtende, transparente Erfassung des ungenutzten Bestandes, eine extra Steuer auf langjährigen Leerstand1 und positive Anreize dafür, dass diese Wohneinheiten wiederhergestellt werden und von interessierten MieterInnen, Baugruppen oder Wohnprojekten genutzt werden können. „In einem Ort wie Südtirol, wo Boden ein knappes Gut ist, können wir uns als Gesellschaft einfach keinen Leerstand leisten und das Unbebaute gehört der Umwelt- und der Landschafts-Willen geschützt“, so Olivia Kieser.

Eine Mietpreisbremse nach dem Vorbild Berlin und ein Garantiefond2 für Mieteingangssicherheit sind mögliche Ansätze, die das Angebot an leistbaren Mietwohnungen effektiv erhöhen könnte. Auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen dem Wohnbauförderungsinstitut (Wobi) und den Gemeinden, also zwischen vom Land zur Verfügung gestellten Sozialwohnungen und leistbaren Gemeindemietwohnungen für den Mittelstand nach Wiener oder Züricher Vorbild könnte beachtlich zu einem funktionierenden, leistbaren Wohnungsmietmarkt beitragen.

„Möglichkeiten gibt es viele“ so Olivia Kieser und Markus Cappello, „als GemeinderätInnen würden wir uns vor allem diesem Thema widmen und unter Einbeziehung aller Interessengruppen kreative, praktikable und faire Lösungen ausarbeiten. Denn Wohnen ist ein Grundrecht, Immobilienspekulation nicht“.

„Oft vergisst man beim Thema Wohnen wohnungslose Menschen. Wir werden uns auch hier für ganzjährige, angemessene Wohnmöglichkeiten, im Zuge von housing-first Projekten einsetzten“ so Markus Cappello.

Das Camp #Mora aus Lebsos ist gestern fast völlig niedergebrannt. Die mehr als 12.000 Menschen, die dort untergebracht waren, mussten aus dem Lager fliehen. Vor kurzem kam es zu einem neuen Brand in Camp Moria.
Die humanitäre Katastrophe auf Lesbos hat sich damit massiv verstärkt!

Das alles geschieht, während die EU dabei zusieht. Die Geflüchteten in Moria müssen endlich eine anständige humanitäre Hilfe erhalten und in Europa aufgenommen werden.

Es ist nicht vertretbar, dass die EU mitten in einer Pandemie weiterhin ihre inhumane Politik im Mittelmeerraum aufrecht erhält! Wir sagen klar und deutlich: Nein zur Festung Europa! Her mit humanitärer Hilfe für die Geflüchteten!
Daher fordern wir auch Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Südtiroler Landesregierung dazu auf Geflüchtete aus Moria in Südtirol aufzunehmen.

„Auch Südtirol ist ganz bestimmt in der Lage auch nur 20 minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge aus Moria aufzunehmen. Autonome Rechte bedeuet auch autonome Verantwortung, Südtirol hat bewiesen, dass es autonom handeln kann, dass kann es auch bei der Soldarität“, so Pascal Vullo Junger Grüner Gemeinderatskandidat aus Bozen.

Michael Keitsch für die young greens southtyrol

PRESSEMITTEILUNG.

DIE GRÜNE FRAKTION HAT GESTERN DEM RECHNUNGSHOF WEITERE WICHTIGE DOKUMENTE ÜBERGEBEN – ALS ERGÄNZUNG DER EIGENEN EINGABE.

Die erste Eingabe erfolgte bereits 2019 nach dem Verkauf der ABD an private Eigentümer. Der Grund: Der landeseigene Flughafen ABD, der im Landeshaushalt mit einem Wert von über 37 Millionen Euro beziffert wurde, war zu einem zehnmal niedrigeren Preis an Private verkauft worden, nämlich 3,8 Millionen Euro.

„Im Laufe des Jahres 2020 sind drei neue Tatsachen zutage getreten, die den möglichen Schaden für die Landeskasse bestätigen“, so erklärt Riccardo Dello Sbarba die Gründe für die neuen Unterlagen, die dem Rechnungshof übergeben wurden.

 

HIER DIE NEUIGKEITEN:

ERSTE NEUIGKEIT: Der neue Landeshaushalt. Der der Provinz durch den Verkauf von ABD entstandene Verlust in zweistelliger Millionenhöhe wurde offiziell in der Rechnungslegung der Autonomen Provinz Bozen für das Geschäftsjahr 2019 festgehalten – und Anfang August 2020 per Landesgesetz genehmigt. In diesem Gesetz wird die Summe in Höhe von 51,1 Millionen Euro im Kapitel „Wertminderung der

Vermögensgüter“ eingetragen und hinzugefügt, dass sie „hauptsächlich auf die

Veräußerung der Beteiligung an der Flughafenbetreibergesellschaft ABD zurückzuführen sind“.

ZWEITE NEUIGKEIT: Die erste offizielle Bilanz der privaten ABD. Diese vom Alleinverwalter Josef Gostner unterschriebene Bilanz wurde im Mai 2020 genehmigt. Hier taucht der Vermögenswert von über 35 Millionen Euro (hauptsächlich bestehend aus Grundstücken) nun wieder auf, der zuvor im Landeshaushalt verbucht war und dann 2018 bei der Berechnung des Verkaufspreises (3,8 Millionen) auf null gesetzt wurde. In der Bilanz der privaten ABD scheint jedoch unter „Eigenkapital“ der Wert von 35,4 Millionen Euro. War das Vermögen also nur zum Zeitpunkt des (Aus)Verkaufs null wert?

DRITTE NEUIGKEIT: Der Beschluss der ANAC. Die staatliche Anti-Korruptionsbehörde verfügte am 10. Juni 2020 (ANAC-Beschluss Nr. 494), dass die Veräußerung der ABD an Privateigentümer nicht den geltenden Rechtsvorschriften entsprach.

 

Die gelieferten Ergänzungen wurden in die Ermittlungsakte Nr. I00461/2019 aufgenommen, die der Rechnungshof nach den Eingaben der Grünen Fraktion geöffnet hat. „Wir verfolgen die Entwicklung der Untersuchung mit großem Interesse“, so das Fazit von Riccardo Dello Sbarba.

 

Hier der vollständige Text der Eingabe und die Anlagen.

 

BZ, 11/09/2020

Landtagsabgeordnete
Riccardo Dello Sbarba
Brigitte Foppa
Hanspeter Staffler

 

PRESSEMITTEILUNG.

Und das gerade im Jahr 2020, dem 10. Jahrestag der Tragödie im Vinschgau!

Die Sicherheitsbestimmungen betrafen bisher 3.000 Bewässerungsanlagen, mit der heute verabschiedeten Änderung wird diese Verpflichtung in Zukunft weniger als 70 Anlagen betreffen!

Der zweite Gesetzgebungsausschuss im Landtag billigte heute einen von den SVP-Landtagsabgeordneten Vallazza, Noggler und Locher vorgeschlagenen Gesetzentwurf, der die Verpflichtung zur regelmäßigen Wartung und Kontrolle für den Großteil der künstlichen Bewässerungssysteme aufhebt. Und all dies genau 10 Jahre nach dem tragischen Zugunglück im Vinschgau am 12. April 2010, als das Versagen einer landwirtschaftlichen Bewässerungsanlage in der Nähe der Bahn eine Wasser- und Schlammlawine auslöste, die den Zug während der Fahrt traf und 9 Tote und 28 Verletzte forderte.

Die Norm der verpflichtenden Erstellung zu regelmäßigen Prüfungs- und Kontrollplänen für Bewässerungsanlagen wurde dann unmittelbar nach diesem Unfall ins Landesgesetz eingefügt. Mit dem heute von der 2. Kommission angenommenen Gesetzentwurf wird diese Garantie zum Schutz der Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung praktisch eliminiert und auf einige Dutzend Großanlagen beschränkt, die von Konsortien verwaltet werden.

Die Beamten der Abteilung Natur und Umwelt haben die konkreten Folgen dessen berechnet, was im 2. Gesetzgebungsausschuss beschlossen wurde: Heute unterliegen 3.000 (dreitausend) Bewässerungsanlagen der Prüfungs- und Kontrollpflicht, mit dem Gesetz Vallazza-Noggler-Locher wird diese Verpflichtung weniger als 70 (siebzig) Systeme betreffen. Das sind nur 2% der Gesamtanzahl!

Seit Jahren hatte ein gut organisierter Teil der Bauernlobby diese Sicherheitsvorschriften im Visier, und es gab erheblichen Druck auf die Landesregierung, um die Sicherheitsauflagen (z.B. per Beschluss) zu lockern. Glücklicherweise hatte sich die Landesregierung bisher stets geweigert, diese Verantwortung zu übernehmen. Deshalb lag es an den „Vertretern des Bauernbundes“ im Landtag, den Gesetzentwurf einzubringen und mit ihren eigenen Stimmen anzunehmen: Künftige Generationen werden wissen, wem sie zu danken haben!

Das Gesetz wurde mit den Stimmen von Locher, Vallazza, Tauber und Amhof (alle SVP), den Gegenstimmen von Dello Sbarba (Grüne) und Faistnauer (TK) und der vorsichtigen Enthaltung von Leiter Reber (Freiheitliche) angenommen.

„Jetzt liegt es am Landtag“, so Riccardo Dello Sbarba am Ende der Sitzung, „wir werden auf jede erdenkliche Weise dafür kämpfen, dass diese unverantwortliche Norm nicht zum Gesetz wird, und wir fordern die Mehrheit auf, den Vorschlag der drei Landtagsabgeordneten abzulehnen, um die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung weiterhin zu gewährleisten“.

 

BZ, 09/09/2020

Landtagsabgeordnete
Riccardo Dello Sbarba
Brigitte Foppa
Hanspeter Staffler

PRESSEMITTEILUNG.

„Jetzt haben wir den Salat!“ sagt Hanspeter Staffler, Landtagsabgeordneter von den Grünen. Nur weil Landesrat Arnold Schuler eine Strafanzeige in die Wege geleitet hatte, anstatt mit den Pestizidrebellen zu diskutieren, wird das Problem des Pestizideinsatzes in der Südtiroler Landwirtschaft weit über unsere Grenzen hinaus bekannt werden.

Karl Bär aus München und Alexander Schiebel aus Wien hatten sich mehrfach zur Problematik der Pestizidwirtschaft zu Wort gemeldet. Der eine mittels einer Plakataktion in München, der andere durch Veröffentlichung seines Buches „Das Wunder von Mals“. In beiden Fällen ist der Strategieabteilung von Landesrat Schuler nichts Besseres eingefallen, als die Herren auf üble Nachrede zu verklagen.

Diese wiederum lassen sich das nicht gefallen und wollen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung geltend machen. Sie freuen sich mit ihrem Anwalt Nicola Canestrini aus Rovereto auf den Strafprozess, weil sie einerseits dem Gericht die Fakten zu den eingesetzten Pestizidmengen darlegen möchten und anderseits, weil sie die unsäglichen Einschüchterungsversuche der Landespolitik europaweit aufzeigen wollen.

Sollte Landesrat Schuler gedacht haben, mit der Strafanzeige sei die Sache vom Tisch, hat er sich gewaltig getäuscht. Bei der heutigen Pressekonferenz im Hotel Laurin waren neben den hiesigen Medien auch rund 60 Medien via Zoom dabei. Darunter Kolosse wie ZDF, Süddeutsche Zeitung oder Bayrischer Rundfunk.

„Es ist für uns vollkommen unverständlich, warum Landesrat Schuler diesen Weg gewählt hat,“ meint Hanspeter Staffler, „denn es ist eine Tatsache, dass der massive Pestizideinsatz weit über die Obstanlagen hinausreicht und dass die abgedrifteten Pestizide auf Kinderspielplätzen und in Ortszentren landen.“

Aufgrund des derzeitigen Wissenstandes muss Südtirol schnellstens den Weg aus der Pestizidfalle finden und die Landwirtschaft bis 2030 schrittweise ökologisieren.

BZ, 08.09.2020

Landtagsabgeordnete
Hanspeter Staffler
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

ANFRAGE ZUR AKTUELLEN FRAGESTUNDE.

Am 13. August berichtete die ff über die Genehmigung und Errichtung eines Klettersteiges im Zieltal. Umweltverbände kritisierten darin die intransparente Vorgehensweise der Landesverwaltung, wobei der Führungsausschuss des Naturparks Texelgruppe in der Genehmigungsphase nicht konsultiert wurde.
Bemerkenswert sei auch der Umstand, dass sowohl Schluchtenparcours als auch der Klettersteig in den FFH-Lebensraum „Alpine Flüsse mit Ufervegetation“ fallen, welcher – obwohl nicht Teil eines Natura 2000 Gebietes – doch einen übergeordneten Schutzstatus genießt.

Daher richten wir folgende Fragen an die Landesregierung:

  1. Warum wurde der zuständige Führungsausschuss Texelgruppe weder persönlich noch virtuell zu diesem heiklen Thema konsultiert?
  2. Warum wurde der Alpinbeirat nicht zu Rate gezogen?
  3. Warum wurden die wichtigsten Umweltverbände nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden?
  4. Wo bleibt hier die Partizipation?
  5. Wie ist es möglich, dass in einer mehrfach geschützten Landschaft solche Eingriffe zustande kommen?
  6. Laut Bericht in der ff hat die Landschaftsschutzkommission das Projekt mit einer Gegenstimme genehmigt: Wir ersuchen um Aushändigung der entsprechenden Begründung (Auszug aus dem Sitzungsprotokoll).

Bozen, 08.09.2020

Landtagsabgeordnete

Hanspeter Staffler
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

Hier kann die Antwort der Landesregierung heruntergeladen werden.

ANFRAGE ZUR AKTUELLEN FRAGESTUNDE.

In den Radionachrichten von Rai Südtirol am 06. April 2020 wurde der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Florian Zerzer zur Thematik der nicht zertifizierten Schutzmasken interviewt. Er bestätigte damals, dass die Masken für die Intensivstationen und Infektionsabteilungen nicht sicher genug seien. Daher würden sie nur auf den normalen Abteilungen der Krankenhäuser sowie in Altersheimen und von Hausärzten eingesetzt. In den bisherigen Anhörungen des Untersuchungsausschusses wurde diese Version mehrfach bestätigt.

Daher richten wir folgende Fragen an die Südtiroler Landesregierung

  1. Wann, von wem und an wen erging der erste Auftrag, die Schutzmasken aus der Oberalp-Lieferung an die HausärztInnen und an die Seniorenheime zu verteilen?
  2. Wie viele dieser Masken wurden insgesamt an diese beiden Gruppen verteilt?
  3. Wie viele Angestellte von Seniorenheimen wurden insgesamt positiv auf Covid gestestet? Welcher Prozentsatz ist das im Verhältnis zum gesamten Personal der Heime?
  4. Worin besteht der Unterschied in der Infektionsgefahr zwischen einer Angestellten im Sanitätsbereich, die Covid-Patienten betreut und einer in einem Seniorenheim, die dieselbe Aufgabe erledigt?

BZ, 07.09.2020

Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hanspeter Staffler

Hier kann die Antwort der Landesregierung heruntergeladen werden.

ANFRAGE ZUR SCHRIFTLICHEN BEANTWORTUNG.

Seit einiger Zeit gibt es Gerüchte, dass die Lasa Marmo den auf rund 2000 Hm gelegenen Jennwandbruch im Laasertal mit einer Straße erschließen möchte. Am 27. August 2020 gab es in Laas eine Informationsveranstaltung, wobei Ideen und Konzepte der Lasa Marmo bezüglich der zukünftigen Nutzung des Jennwandbruchs, den Bürgerinnen und Bürgern von Laas vorgestellt wurden.
Bei dieser Veranstaltung wurden von der Lasa Marmo eine Reihe von Punkten angesprochen, wobei es den Anschein hatte, dass es im Wesentlichen um die Erschließung des Jennwandbruchs mit einer rund vier Kilometer langen Straße geht.
Bei allem Verständnis für die betrieblichen Erfordernisse der Lasa Marmo, möchten wir bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt darauf aufmerksam machen, dass mit diesem Projekt ein stark störender oder gar zerstörender Eingriff in das Territorium des Nationalparks geplant ist.
Im Einzugsgebiet einer Erschließungsstraße für den Jennwandbruch kommt es unweigerlich zu starken landschaftsästhetischen und ökologischen Beeinträchtigungen, wobei laut ersten Informationen Lebensräume der geschützten Rauhfußhühner (EU-Vogelschutzrichtlinie, Anhang 1) betroffen sein werden.
Die betroffene Geländekammer ist äußerst steil und felsig, ein Straßenbau wird das Landschaftsbild stark stören. Zudem sind ökologische Schäden im Einzugsgebiet der Straße unabwendbar. Zu guter Letzt gäbe es eine Ganzjahres-Alternative zum geplanten Straßenbau, nämlich den Abtransport des Marmors mit einer Seilbahn oder mit einer Kombination aus Seilbahn und Schrägbahn.

Daher richten wir folgende Fragen an die Landesregierung:

  1. 1. Ist der Landesregierung bewusst, dass ein Straßenbau in dieser Höhenlage und in diesem Gelände einen sehr starken Eingriff in die geschützte Landschaft des Nationalparks bedeuten würde?
  2. Ist der Landesregierung bewusst, dass ein Straßenbau zum Jennwandbruch potenzielle Habitate der Rauhfußhühner stören oder gar zerstören würde, was gegen die EU-Vogelschutzrichtlinie verstößt?
  3. Hat die Landesregierung dem privaten Betreiber bereits Zugeständnisse gemacht? Etliche TeilnehmerInnen der Informationsveranstaltung hatten diesen Eindruck.
  4. Falls nein, wie steht die Landesregierung grundsätzlich zu diesem Bauvorhaben?
  5. Wäre es nicht zielführender, dem Betreiber von Anfang an klar zu machen, dass ein Straßenbau unter diesen Rahmenbedingungen im Nationalpark nicht genehmigt werden kann?
  6. Wäre es nicht zielführender, dem Betreiber von Anfang an klar zu signalisieren, dass der Abtransport der Blöcke mit Seilbahn und/oder Schrägbahn zu erfolgen hat?

Bozen, 07.09.2020

Landtagsabgeordnete

Hanspeter Staffler
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

 

Hier kann die Antwort der Landesregierung heruntergeladen werden.

GREEN MEETING POINT.

Mi 9.9.2020 18:30 – 20:00 Uhr

Ein Webinar der Grünen Fraktion

Mit Jutta Paulus, MEP – Deutsche Abgeordnete der Grünen im Europäischen Parlament

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und unsere Green meeting points kommen in neuem Gewand zurück – besser gesagt in drei neuen Gewändern.
Ihr werdet euch erinnern: Die Premiere des Green meeting points fand im März statt. Es war dies eine fast schon tragischen Zeit des Jahres 2020, als wir alle gezwungen waren, wegen Covid-19 zu Hause zu bleiben. In diesen zwei Monaten des Lockdowns wurde sogar die demokratische Debatte unterbrochen. In der Folge halfen uns die zweiwöchentlichen Green meeting points dabei, im Dialog zu bleiben, wodurch wir uns weniger allein fühlten und wertvolle Denkanstöße erhielten.
Geschaffen zu einer Zeit, in der wir aus der Not eine Tugend machen mussten, halfen uns die Green meeting points auch dabei, virtuelle Treffen für ihre Unkompliziertheit in vielen Belangen schätzen zu lernen – obwohl uns natürlich bewusst ist, dass sie physische Begegnungen nie wirklich ersetzen können. Nun, da der Notstand unter Kontrolle zu sein scheint, hat die Grüne Fraktion im Landtag beschlossen, dieses Format wiederzuerwecken und euch auch im Herbst einige Treffen zu verschiedenen Themen anzubieten.
Zusätzlich zum klassischen Green meeting point, wie ihr ihn bereits kennt, mit kurzem Input und der abschließenden Ernte von blufink, wird einmal im Monat ein Green meeting point goes #LandtagLive stattfinden, der direkt aus dem Landtag übertragen werden wird. Das Trio komplettiert schließlich der Green meeting Info point: Webinars, welche zur Vertiefung verschiedener Themen dienen sollen. Mit solcher Regelmäßigkeit wie zu Lockdown-Zeiten werden die Green meeting points zwar nicht mehr stattfinden, wir teilen euch die Termine aber immer vorher rechtzeitig mit.

Am Mittwoch, 9. September 2020 beginnen wir mit einem Green meeting (Info) point. Unser Gast wird die deutsche Europaabgeordnete Jutta Paulus sein. Gemeinsam mit ihr werden wir über die „Kostenwahrheit im Flugverkehr“ sprechen.
Wir sehen uns am Mittwoch, den 9. September um 18:30 Uhr auf Zoom. Das Impulsreferat wird in deutscher Sprache stattfinden. Dieses Treffen übertragen wir auch live auf unserer Facebook-Seite.

 

Zoom-Meeting:
https://zoom.us/j/94206384880?pwd=cUtZMTRMNkVJWTJiMFlVSUdhTTk2Zz09

Meeting-ID: 942 0638 4880
Kenncode: 150183