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Uns wurde unten stehendes Foto zugeschickt, das in der Gemeinde Lana hängen soll:
Hitler - WerbekampagneDie Marktgemeinde Lana wirbt dabei zusammen mit SEL – wofür, ist beim besten Willen nicht zu erkennen – und dem speziellen Werbeträger Adolf Hitler. Von ihm verlangt im abgebildeten Cartoon ein Vertreter der Polizei Deutschlands den „Führer“schein. Über Humor und guten Geschmack lässt sich streiten, über Hitler als „Testimonial“ weniger.
In diesem Zusammenhang stellen wir folgende Fragen an die Landesregierung:
Wer hat diese Kampagne in Auftrag gegeben?
Welchen Sinn hat sie?
Wurden öffentliche Gelder für diese Gelder verwendet und wenn ja, von welchen Institutionen und in welchem Ausmaß?
Wie steht die Landesregierung zur Verwendung von Hitler-Cartoons in einer Kampagne Südtirols?
Wie lange werden diese Bilder die Landschaft Südtirols zieren?
BZ, 06.03.2015
L.-Abg.
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hans Heiss

Südtirol ist dankbar für einen noch lebenden Zeitzeugen des Widerstands gegen Nationalsozialismus und Krieg.

Franz ThalerFranz Thaler, einer der letzten, noch lebenden Zeitzeugen für den Widerstand gegen Nationalsozialismus und Krieg in Südtirol, feiert heute seinen 90. Geburtstag. Wir freuen uns vorab, dass der Jubilar den Feiertag bei leidlicher Gesundheit verbringt und sind dankbar für die außerordentliche Lebensleistung von Franz Thaler. Der Sarner Federkielsticker aus einer Bleiber-Familie war unter den wenigen Südtirolern, die sich dem Kriegsdienst für NS-Deutschland durch Desertion entzogen haben. Um seiner Familie die Sippenhaft zu ersparen, stellte sich Thaler jedoch seinen Verfolgern, wurde dafür im Konzentrationslager Dachau inhaftiert und hat die dortigen Entbehrungen und Härten nur mit Mühe überstanden.
Nach dem Krieg lebte Thaler mit seiner Familie lange in Zurückgezogenheit, entschloss sich aber 1988 genau zum rechten Zeitpunkt, seine Lebenserinnerungen unter dem schlichten Titel „Unvergessen“ zu veröffentlichen.
Sein eindringliches, in unzähligen Auftritten abgelegtes Zeugnis für ein „Anderes Südtirol“, das den Diktaturen eine entschiedene Absage erteilt und dafür Verfolgung und Todesgefahr auf sich genommen hat, hat dazu beigetragen, die Erinnerungskultur unseres Landes für alle Sprachgruppen entscheidend zu öffnen. Sein schlichter Lebensstil und seine klare Haltung haben viele Bürgerinnen und Bürger ermutigt und zumal Jugendlichen ein Vorbild geboten. Franz Thaler hat sich auch ohne Verdienstorden und Ehrenkreuze in die Geschichte des Landes eingeschrieben – Südtirol muss ihm dankbar sein; wir Grüne wünschen ihm zum heutigen Geburtstag das Beste!
Bozen, 06.03.2015
Hans Heiss
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

Statt Klage zu führen , sollte sich die politische Mehrheit eher an die eigene Nase fassen.
Streitende KinderDas Regionalgesetz zu den Gemeindewahlen, soviel scheint sicher, birgt in der Frage der BM-Kandidatur eine Unvereinbarkeit mit der Verfassung.
Wer aber trägt Schuld an dem Schlamassel? Nun möchte man meinen, dass jene, die in unserem Land und in der Region die Gesetze maßgebend verantworten, nämlich die politische Mehrheit, auch die Verantwortung dafür übernehmen, dass sie es mit dem Verbarrikadieren und Errichten von Sperrklauseln gar zu bunt getrieben haben.
Die SVP hätte dafür einstehen können, dass sie 1994 den entsprechenden Passus ins Wahlgesetz eingefügt oder diesem zumindest zugestimmt hat, war sie damals doch wohl in der Mehrheit. Auch mag sie sich Gedanken darüber gemacht haben. Stattdessen erklärt Kronjurist Karl Zeller, dass ja der Regierungskommissar seinerzeit anlässlich der Vidimierung des Gesetzes gar nicht protestiert habe. Damit ist definitiv geklärt, wer die Schuld am Schlamassel trägt – der Staatsvertreter, der in seiner Aufpasserfunktion versagt habe. Die Dienste des ansonsten oft genug kritisierten „Wachhunds“ aus Rom waren in diesem Fall also wohl gefragt.
Keine reife Leistung – Kolleginnen und Kollegen der Regierungsmehrheit! Es wäre Euch gut angestanden, in diesem Fall zur eigenen Verantwortung und zu den eigenen Absichten zu stehen, um diese auch historisch einzuordnen. Stattdessen erleben wir, gerade von jenen, die seit jeher die Entscheidungen treffen, statt einer Verantwortungsposition die Haltung eines Kindes am Schulhof, das etwas ausgefressen hat und auf die Frage der Lehrerin, wer es denn gewesen sei, nur weinerlich zu sagen weiß: „Der andere war’s!“
6. März 2015
Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa, Hans Heiss, Riccardo Dello Sbarba

Liebe KollegInnen,
Brigitte Foppavor eineinhalb Jahren, es war Sommer und Frühherbst 2013 habe ich für die Initiative für mehr Demokratie Unterschriften beglaubigt und auch selber gesammelt. Beim Unterschriftensammeln lernt man bereits nach kurzer Zeit, sich das Wichtigste in einem einzigen Satz zurecht zu legen, um vorbei eilende PassantInnen in einem Atemzug verstehen zu geben, worum es geht. Es gilt, Aufmerksamkeit zu schaffen für das Anliegen. Einmal stehen geblieben, informieren sich die Menschen dann meist genauer. Ein Teil unterschreibt natürlich auch aus anderen Gründen, aber das ist eine kleine Minderheit, die weitaus größere Mehrheit hingegen will wissen, worum es genau geht und will die eigene Unterschrift gut vergeben wissen.
Ich habe mir damals den Satz zurecht gelegt: „Unterschreiben Sie dafür, dass der Gesetzentwurf der Initiative im Landtag behandelt werden muss?“
Dieser Moment ist nun gekommen.
18.000 Menschen haben diesen Moment mit ihrer Unterschrift gefordert. Das ist die Mehrheit dieses Landtages mal 1.000. Stellen Sie sich all diese Menschen vor dem Landtag vor. Bei den Protesten rund um den Rentenskandal waren ein paar hundert auf dem Magnago-Platz, hier sprechen wir von 18.000. Das ist eine Verantwortung und ich bitte euch, sie ernst zu nehmen.
Damit beginnend, keine Unwahrheiten zu erzählen. Auch heute habe ich im Morgentelefon gehört, dass der Entwurf heute abgelehnt wird, WEIL ein Anhörungsprozess der Gesetzgebungskommission gestartet wurde. Da Geschichte auch durch Falscherzählungen geschrieben wird, möchte ich hier noch einmal klar sagen und ins Protokoll aufgenommen wissen, dass der Anhörungsprozess für ein neues Gesetz gestartet wurde, NACHDEM feststand, dass die SVP den Gesetzentwurf der Initiative ablehnen würde. Die Gründe dafür leuchten bis heute nicht ein. Wenn die SVP das Gesetz defizitär findet, warum verbessert sie es dann nicht durch Abänderungsanträge? Ist ein einziger Abänderungsantrag vorgelegt worden?
Nein, das wurde gar nicht in Betracht gezogen. Es war eine reine Vergeltungsaktion. Zumindest hier im Südtiroler Landtag sollten wir die Dinge beim Namen nennen. Es war ein kindisches Spiel. Die Initiative hatte das Schuler-Gesetz versenkt und das musste vergolten werden. So banal ist Politik, wenn man sie aus der Nähe sieht.
Es wäre noch Anderes möglich gewesen. Zumindest hätte man sich in einen Mediationsprozess einlassen können. Doch selbst das war zu viel verlangt. Das einzige, was herauszuholen war, in dieser Ansammlung politischer Verletztheiten, war der nun beinahe abgeschlossene Anhörungsprozess.
Magdalena Amhof und ich wurden als Arbeitsgruppe eingesetzt, um ihn abzuwickeln. Wir haben das getan, gegen alle Widrigkeiten, möchte ich sagen. Es mag auch bösen Willen gegeben haben, aber das war gar nicht einmal vordergründig. Was so deutlich wurde, war, dass diese Prozesse diametral auf der anderen Seite stehen zu den Gewohnheiten, den Abläufen, den Prioritäten der repräsentativen Demokratie.
Darin lag eine interessante Herausforderung, nämlich die starren Grenzen zu überschreiten, Neues zu probieren und Realität werden zu lassen. In diesem Sinne sehe ich den Anhörungsprozess als Pioniersleistung, auf die wir ruhig auch stolz sein können. Sie konnte nur funktionieren, weil von Mehrheit und Minderheit gemeinsam gestartet, alles andere hätte die Glaubwürdigkeit sofort beeinträchtigt oder aber die Tragweite gemindert, von daher war dies absolute Grundlage.
Nun lasten große Erwartungen auf uns. BürgerInnen kamen zu den Anhörungen, haben mitgearbeitet, insbesondere haben viele VertreterInnen der Initiative mit viel Selbstdisziplin ihre Skepsis verdrängt und den Moment genutzt, die in langen Jahren erworbene Expertise einzubringen. Allerdings wurde im Laufe des Prozesses auch Frust geäußert. Was sind das für Anhörungen, wenn die Ohren, die hören sollen, nicht anwesend sind? An einigen Abenden waren wir gerade mal zu dritt als Abgeordnete anwesend. Das verständliche Gefühl entstand, dass das alles eine Inszenierung sei.
Der schwierigste Moment aber steht uns noch bevor. Es gilt jetzt nämlich wieder das Eingeholte, das Erhörte, das Zusammengetragene, in die Kanäle der repräsentativen Demokratie zu lenken. Zusammen mit vielen anderen sorgt mich dieser Augenblick. Wir wissen, wie das abläuft, dazu brauchen wir nur die bisherige Geschichte des Gesetzes anzuschauen.
Sollte plötzlich Neues möglich sein?
Wenn ja, dann wird dieses Gesetz nicht in einer Parteizentrale entstehen.
Wenn ja, dann müssen wir weiterhin experimentell und parteiübergreifend arbeiten.
Wenn ja, dann müssen wir weiterhin die Grenzen zwischen „der Politik“ und „der Zivilgesellschaft“ auflösen und aus beiden das Beste herausholen.
Wenn ja, dann müssen wir auch bereit sein zu Kompromissen und zu neuen Lösungen, auch zum Scheitern.
Das alles klingt vielleicht schwierig. Andererseits wäre alles andere ein Missbrauch des Vertrauens, das in uns gesetzt wurde. Und das, soviel hätten wir im letzten Jahr wirklich lernen müssen, ist das einzige, was Politik sich definitiv NICHT leisten kann.
04.03.2015
Brief von Brigitte Foppa an die Abgeordneten des Südtiroler Landtags, verlesen von Hans Heiss, anlässlich der Generaldebatte über den Gesetzentwurf zur direkten Demokratie eingebracht mittels Volksinitiative von den PromotorInnen der Initiative für mehr Demokratie

Am Donnerstag, den 05.03.2015, findet ab 18:00 Uhr die Kick-Off-Veranstaltung zur Grünen Gemeinwohl-Bilanzierung im Grünen Büro in Bozen, Bindergasse 5, statt. Wir Grüne starten damit als erste Partei Italiens einen Prozess hin zu einer Gemeinwohl-Bilanz.

In herkömmlichen Bilanzen von Unternehmen spielen Faktoren wie Solidarität, Menschenwürde, ökologische Nachhaltigkeit und hohe MitarbeiterInnenzufriedenheit nur eine sehr geringe Rolle. Genau dem will die Gemeinwohl-Bilanz entgegenwirken. Vereine, Unternehmen, Institutionen und Familien können erstmals eine Bilanz erstellen, in der genau jene Kriterien in Betracht gezogen werden. Diesen Schritt möchten nun auch wir als Grüne Südtirols gehen. Wir wären damit die erste Partei Italiens, die sich „Gemeinwohl-bilanzieren“ lassen würde.

Initiiert wurde dieses ambitionierte Vorhaben von unserer Arbeitsgruppe verdECOnomia, unterstützt werden wir vom Terra Institut.
Am Donnerstag wird nach einer Einführung in die Gemeinwohl-Ökonomie der Projektablauf für die Grüne Partei besprochen. Auch werden wir uns bereits inhaltlich mit den Kriterien der Gemeinwohl-Ökonomie auseinandersetzen und dabei unsere Routinen im Umgang mit Produktionsmitteln und Energie analysieren sowie den Umgang mit unseren MitarbeiterInnen und der Öffentlichkeit durchleuchten.
Wir laden alle Interessierten und Motivierten ein, sich am Austausch zu beteiligen!
Brigitte Foppa & Giorgio Zanvettor                                    Johanna Doná & Franz Hillebrand
Ko-Vorsitzende Verdi Grüne Vërc                                      Ko-SprecherInnen verdECOnomia
Gemeinwohlökonomie3 Gemeinwohlökonomie2

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Aus mehreren Gründen ziehen wir die Forderung nach Vorwahlen innerhalb der Koalition des Bürgermeisters Spagnolli zurück.
Erstens sind nunmehr die Zeiten zu eng gesteckt, um die Vorwahlen noch so abhalten zu können, wie es für uns richtig wäre. Wir waren selber spät dran, aber das Zögern und die parteiinternen Ränkespiele der Koalitionspartner in den letzten Wochen und Monaten hat den Zeitrahmen zusätzlich verschoben.
Zweitens waren für uns die Vorwahlen eine Möglichkeit, eine gute, offene programmatische Auseinandersetzung in Gang zu bringen. Rein personelle Ziele, etwa um unsere KandidatInnen zu positionieren, haben uns nie interessiert.
Zu diesem Zwecke waren wir in den letzten Wochen und Monaten in Kontakt mit Persönlichkeiten, die diese Auseinandersetzung hätten ganz wunderbar führen können.
Leider war am Ende die Verfügbarkeit nicht mehr gegeben, weil die Bedingungen für echte, authentische Vorwahlen nicht mehr bestanden und für uns gilt: Ohne Gesichter, keine Vorwahlen.
Schade. Der  Demokratie hätten sie nur gut getan.
Für uns ist nun vordergründig, uns mit PD-Bürgermeisterkandidat Spagnolli intensiv und ehrlich zum Wahlprogramm auszutauschen. Die letzten Jahre grüner Regierungsbeteiligung in Bozen haben gute Ergebnisse erbracht. Der jetzige Zeitpunkt, durch die jüngsten Entscheidungen zur Zukunft Bozens, die wir nicht mittragen konnten, erfordert eine seriöse Überprüfung dessen was war und dessen was die Zukunft bringen muss.
 
Brigitte Foppa und Giorgio Zanvettor, Co-Landesvorsitzende
Patrizia Trincanato, Grüne Stadträtin
Tobe Planer, Vorsitzender der Gemeinderatsfraktion Grüne/Projekt Bozen
Bozen, den 28. Februar 2015

ProgettoPonteAdigeGrüner Beschlussantrag
Die gestern, am 25. Februar, in Frangart abgehaltene BürgerInnenversammlung hat deutlich offen gelegt, dass der vom Land geplante „Mobilitätsknotenpunkt Sigmundskron“ in seiner jetzigen Planung von der Bevölkerung abgelehnt wird. Das Projekt, welches im Ideenwettbewerb am besten abgeschnitten hat, ist jenes, welches die Entfernung der jetzigen Etschbrücke, eine neue gigantische erhöhte Brücke, das Einreißen von drei Häusern und die Wiedernutzung des „Mebo-Centers“ als „Mediententrum“ für die BLS und andere vorsieht. Die geschätzten Kosten liegen bei 37 Millionen Euro, jedoch werden die Gesamtkosten, einschließlich der Bahninfrastruktur usw., deutlich höher ausfallen.
BürgerInnen, AnliegerInnen, GrundstückbesitzerInnen und VertreterInnen der Lokalpolitik haben sich gestern eindeutig gegen die angewandte Methode ausgesprochen. Die Bevölkerung hätte bereits von Beginn an und nicht erst nach Ende des Ideenwettbewerbs informiert werden müssen. Darüber hinaus konnte auch das Projekt an sich die Anwesenden nicht überzeugen. Der geplante Knotenpunkt wird starke Auswirkungen auf die bedeutende Kultur- und Naturlandschaft haben, weitere landwirtschaftliche Fläche verbrauchen und Frangart auch weiterhin mit einem immensen Verkehrsstrom überhäufen.
Heutzutage ist es nicht mehr möglich, größere öffentliche Bauwerke ohne die Zustimmung der Bevölkerung durchzusetzen. Die BürgerInnen müssen von Anfang an, von der ersten Ideensammlung bis hin zur schlussendlichen Planung einbezogen werden.
Daher beauftragt der Landtag die Landesregierung:
das Gewinnerprojekt des Ideenwettbewerbs zurückzustellen und die Planung des “Mobilitätsknotenpunktes Sigmundskron” unter Einbeziehung der Bevölkerung in einen partizipativen Prozess wieder von vorne zu beginnen; mit dem Ziel, ein neues Projekt auszuarbeiten, das die ökologischen landschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Bauwerks auf ein Minimum reduziert und von der Bevölkerung akzeptiert wird.
Bozen, 26.02.2015
Landtagsabgeordnete
Riccardo Dello Sbarba
Brigitte Foppa
Hans Heiss

Genaue Analyse und gezielte Strategien sind notwendig anstelle von Daueralarm und Panikmache.
 
bildschirmfoto_2015-02-23_um_16_35_16Niemand leugnet, dass sich die Sicherheitslage in Südtirol in den letzten Jahren, zumal in jüngster Zeit, deutlich verschlechtert hat, dass die Zahl der Einbrüche ebenso gewachsen ist hat wie die Gewalthandlungen.
Kleinkriminalität wie Einbrüche und Diebstähle haben soziale Gründe wie spürbare Verarmung, aber auch die zunehmend bessere Organisation von Diebesbanden mit genauer Kenntnis örtlicher Verhältnisse. Die wenig abschreckende Strafverfolgung und das seit Februar 2014 gültige Dekret „svuota carceri“ ermutigt kriminelle Energie ebenso, wie sie Sicherheitskräfte sowie Bürgerinnen und Bürger entmutigen.
Die Zahl der Gewaltakte nimmt gleichfalls zu, wobei bestimmte Gruppen von Migranten zweifellos dafür mitverantwortlich sind, neben denen aber auch die Gewaltbereitschaft Einheimischer nicht klein zu reden ist. Den Gründen für die Gewaltakte, die auch brutales Ausmaß erreichen, gilt es genau nachzugehen: Die Bildung gewalttätiger Migrantengruppen ist keinesfalls hinnehmbar, tiefer liegende Ursachen sind auch die anhaltende Ausgrenzung vieler ausländischer Jugendlicher, denen mit verstärkten Bemühungen um Integration zu begegnen ist. Denn vor allem diese Generation Jugendlicher gilt es für die Vorzüge einer demokratischen Kultur für die Werte und Lebensformen unseres Landes zu gewinnen
Schließlich ist festzuhalten, dass fast nur junge Männer für Gewaltakte verantwortlich sind, sodass auch der Macho-Kult und Männlichkeitskulturen auf den Prüfstand zu stellen sind. Dass sich zahllose Gewaltalte in Italien und Südtirol seit Jahrzehnten auch gegen Frauen richten, in unserem Land zuletzt auch mit der Folge von Tod und bleibenden Schäden, geht in der aktuellen Diskussion unter.
Die mediale Berichterstattung über Sicherheitsrisiken und Kriminalität muss mit mehr Verantwortung geübt werden, schafft doch eine alarmierende und dramatisierende Berichterstattung ohne genaue Klärung der Sachverhalte neben steigender Auflage vor allem öffentlichen Alarmismus.
Für zielführender als regelmäßige Sicherheitsgipfel erachten wir Grüne ein „Netzwerk gegen Gewalt“, das durch ständigen Austausch zwischen Sicherheitskräften, sozialen Einrichtungen, Vereinen und Institutionen, Land und Gemeinden aktiv ist. Beispiele von Ländern wie Hessen oder auch der Stadt Bozen (in der ein analoges Netzwerk gegen Gewalt an Frauen große überregionale Beachtung gefunden hat) zeigen die Vorzüge eines solchen Netzwerks, das eine genaue Erfassung, ein Monitoring und zügiges Eingreifen ebenso ermöglicht wie die vor allem notwendige Prävention. Wir haben einen entsprechenden Beschlussantrag im Landtag vorgelegt.
Südtirol ist sicherheitspolitisch kein Notstandsgebiet, sondern ein weithin sicheres Land – die an manchen Punkten kritische Situation kann sich deutlich bessern, wenn koordiniert, kontinuierlich und mit kühlem Kopf vorgegangen wird.
25.02.2015
Hans Heiss
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

Offener Workshop Gemeindewahlen
In ca. 3 Monaten finden die Südtiroler Gemeindewahlen statt. Wir wünschen uns eine starke ökosoziale Bewegung, die für Mensch und Umwelt weiter denkt als die neoliberalen Verwalter und die rechten Recken!
Deshalb laden wir euch hiermit zum offenen Workshop: Gemeindewahlen 2015 am Samstag, den 28. Februar 2015, um 10:00-16:00 Uhr ins Bürgerzentrum Oberau-Haslach in Bozen, Angela-Nikoletti-Platz 4 ein.
Dabei gehen wir folgenden Fragen nach:

  • Gemeindewahlen 2015: wer, wie, was, wo, wann?
  • Was kann ich tun, um meine Gemeinde mitzugestalten?
  • Wie kann mir dabei ein ökosoziales Netzwerk nützen?

Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus 10A und 7A – 10B und 7B, Haltestelle Claudia Augustastraße 2.
Hier gehts zum Facebook-Event.
Wir freuen uns auf euch!
Brigitte, Giorgio, Hanno
Verdi Grüne Vërc
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Viele Dank an all jene, welche mitgemacht haben! Hier die erarbeiteten Dokumente:

  • kleines Gemeindewahlen ABC [gview file=“http://www.verdi.bz.it/wp-content/uploads/2015/02/Kleines-Gemeindewahlen-ABC-2015.pdf“]
  • Präsentation des Workshops [gview file=“http://www.verdi.bz.it/wp-content/uploads/2015/02/Workshop-occio.pdf“]
  • Kampagnenangebot der Grünen für Grüne und Bürgerlisten – Achtung: Deadline 16. März! [gview file=“http://www.verdi.bz.it/wp-content/uploads/2015/02/Kampagnenangebot-der-VGV.pdf“]

Liebe Grüße,
Hanno, Melanie
Grünes Büro

Ihren Vertretern gebührt Dank, der Ausstieg ist ein Warnsignal für die politische Kultur und Demokratiefähigkeit in Südtirol.
 
sexten-helm-rotwandDie Bürgerliste Sexten tritt bei den kommenden Gemeindewahlen nicht mehr an: nach 20 Jahren im Gemeinderat werfen Hanspeter Stauder, Regina Senfter und Georg Fuchs das Handtuch. Die Gründe für den Rückzug liegen nicht nur in Amtsmüdigkeit, sondern auch in einem Ausmaß an Anfeindung und Aggression gegen die durchaus sturmerprobten Gemeinderäte, das in den letzten beiden Jahren oft jedes vertretbare Maß überschritten hat.
Die Vertreter der Bürgerliste und ihre Anhängerschaft, die sich mit großem Einsatz gegen die aus der Sicht von Umwelt und Naturschutz höchst umstrittene Verbindung Helm-Rotwand gewehrt haben, wurden nicht nur verbal attackiert, sondern auch physisch bedroht und Einschüchterungsversuchen unterzogen.
Die geballte Macht von Mehrheit und Investoren hat einen Druck aufgebaut, der an die unseligen Zeiten vor 30 oder 40 Jahre gemahnt, als „Opposition“ in vielen Dörfern Südtirols noch als Unwort schlechthin verpönt war.
Die Mehrheitspartei muss sich die Frage gefallen lassen, ob sie es nicht versäumt hat, gegen solche Aggressionen, die auch aus eigenen Reihen erfolgten, mit allem Nachdruck zur Ordnung zu rufen. Vom Geist einer neuen Zeit, von den viel berufenen Werten Transparenz und Dialog, ist man in manchen Gemeinden Südtirols offenbar noch weit entfernt.
Den Vertretern der Bürgerliste Sexten gilt jedenfalls alle Anerkennung für ihren Einsatz im Dienst von Natur und Umwelt. Für ihren Kampf gebührt ihnen längst eine noch nicht verliehene, unsichtbare Auszeichnung: Der Verdienstorden für eine demokratische, lebenswerte Heimat.
23.02.2015
Hans Heiss, Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba