Rede von Brigitte Foppa zur Wahl von Landehauptmann Arno Kompatscher am 18.01.2024

 

Arno Kompatscher, Sie schicken sich an, zum dritten und letzten Mal Landeshauptmann von Südtirol zu werden.

Sie haben Ihre Regierungserklärung eingereicht. Diese wurde von Magdalena Amhof, Anna Scarafoni, Christian Bianchi, Angelo Gennaccaro und Ulli Mair unterschrieben.

Damit haben Sie festgelegt, mit wem zusammen Sie unser Land in den nächsten Jahren führen wollen.

Sie haben somit wichtige Weichen gestellt. Sie, Arno Kompatscher, machen es möglich, dass eine Partei wie Fratelli d’Italia Regierungsverantwortung in Südtirol übernimmt.

Sie haben das bewusst gewählt.

Sie haben das bewusst so entschieden.

So wie Sie sich vor 5 Jahren für die Lega-Salvini entschieden haben. Salvini, das war der mit den brutalen Machosprüchen, jener, der die Menschen im Mittelmeer versenken wollte. Es hat sich damals Protest geregt. Es gab eine Petition, die von vielen Menschen unterschrieben wurde.

Diesmal aber gehen Menschen auf die Straße. Sie protestieren gegen Faschismus, Postfaschismus, Neofaschismus, vielleicht auch Präfaschismus. Ich glaube, dass ein großer Teil dieser Menschen beseelt ist davon, nicht geschwiegen werden zu haben, im Moment dieser Richtungsentscheidung.

Es gibt Momente in der Geschichte, in denen man etwas gesagt haben muss. Dies ist ein solcher Moment.

Dabei waren Sie, Arno Kompatscher, vor zehn Jahren angetreten, um eine Zeitenwende herbeizuführen. Es sollte demokratischer werden in Südtirol, partizipativer. Und auch, ja, progressiver.

Diesen Ansatz haben viele Menschen in Südtirol an Ihnen geschätzt.  Auch ich. Ich bin Ihnen bis heute dankbar, dass Sie endlich den Widerstandskämpfer:innen im Lande gedankt und sie damit rehabilitiert haben. Das ist für mich Ihre wichtigste Leistung für unser Land.

Sie hätten auf dieser Linie weitermachen können. Es hätte genug zu modernisieren und überwinden gegeben.

Die Überwindung der Trennung der Sprachgruppen in unserem Land wäre eine große Aufgabe gewesen. Ich habe Sie in den letzten 10 Jahren kaum einmal hierzu Stellung nehmen hören. Als unser verstorbener Kollege Renzler seine Justamentstandpunkte zum Deutschtum vorbrachte, haben Sie immer geschwiegen. Auf die verzweifelten Wünsche der Familien und die eindringlichen Appelle der Wirtschaft nach mehrsprachigen Klassenzügen gibt Ihr Regierungsprogramm eine klare Antwort: Nicht erstrebenswert.

Die Inklusion von Menschen mit Migrationshintergrund wäre eine ebenso große Aufgabe gewesen. Gerade angesichts der argumentativen Schieflagen und populistischen Verzerrungen auch und vor allem in diesem Saale, hätten Sie ein Machtwort sprechen können, mehr als einmal. Sie hätten den Wind bei uns drehen können. Aber Sie haben die Segel anders setzen wollen. Vorauseilend sind Sie zu Giorgia Meloni gelaufen und haben sich um ein Abschiebezentrum beworben. Und nun sprechen Sie in der Präambel zu Ihrem Regierungsprogramm von „unkontrollierter Einwanderung“, zumal in Verbindung mit dem „Sicherheitsempfinden“ im Lande. Dass Sie, Arno Kompatscher, sich in diesen Begrifflichkeiten bewegen, ist ein deutliches Signal dafür, dass Sie sich mit Ihrer Entscheidung für einer Rechtsregierung wohl fühlen. Sie wurde Ihnen nicht aufgedrückt. Sie haben sich dafür entschieden.

Auch die Modernisierung unserer Demokratie in Südtirol wäre eine reiche Agenda gewesen. Direkte Demokratie, Partizipation, Gleichstellung, Bürgerrechte, Anerkennung von Diversität – das wären Aufgaben einer progressiven Regierung gewesen. Sie zeigen sich da in Ihren Reden bei Bürgerversammlungen zwar immer sehr aufgeschlossen, aber wenn man genau hinschaut, sind viele Dinge anders. Sie haben sich mit Händen und Füßen gegen die direkte Demokratie gewehrt (auch wenn Sie die Drecksarbeit immer anderen überlassen haben). Sie haben den Gleichstellungsplan in der Landesregierung nicht beschlossen, sondern nur zur Kenntnis genommen. Sie haben sich mit Menschen zusammengetan, die Sensibilisierungsaktionen für die LGBT+-Thematik als „Propaganda di esibizionisti pedofili addescatori“ bezeichnet haben oder die gegen den Aushang der Regenbogenfahne sind, weil das „trennend“ wirke oder die sich geweigert haben, in ihrer Gemeinde dem Antihomophobienetzwerk Re.a.dy beizutreten.

Die weitaus größte, wichtigste und dringlichste Agenda hätten Sie, Arno Kompatscher, vom Klimawandel vorgegeben bekommen. Sie haben damit Werbung gemacht, Südtirol zu einem nachhaltigen Land entwickeln zu wollen. Man musste wohl einiges ausblenden (die vielen Zugeständnisse an die Tourismusindustrie, an den Pistenkilometerwettlauf, an die Erschließungsbestrebungen), aber hierzu haben Sie sich erfolgreich als Opfer der Lobbies dargestellt. Als einer, der „es anders und besser gewollt hätte, dem dies aber unmöglich gemacht wurde“. Sie haben damit um Stimmen geworben und viele haben es geglaubt. „Wenn er nur dürfte…“ hieß es oft, auch in unseren Kreisen.

Heute wissen wir: Sie haben das Land getäuscht. Dem Klima ist im Regierungsprogramm ebensowenig ein Kapitel gewidmet wie der Chancengerechtigkeit. Ihre beiden Pläne der letzten Legislaturperiode, jene, mit denen Sie in den Wahlkampf gegangen sind, sie sind gestrandet vor den Füßen der Rechtsparteien. Gestrandet, weil Ihre Koalitionspartner entweder den Klimawandel, die menschengemachte Erderwärmung, ganz leugnen, oder aber noch während des Schreibens am Programm von „Klimahysterie“ gesprochen haben.

Arno Kompatscher, Sie haben Südtirol ent-täuscht. Die Menschen haben das jetzt verstanden. Ihnen wird nichts aufgedrückt. Sie haben eine Entscheidung getroffen und diese ist gegen genau diese Agenda, die ich zu beschreiben versucht habe. Die Agenda des modernen, weltoffenen, solidarischen aufmerksamen und rücksichtsvollen Südtirols, das Sie krampfhaft in der Präambel beschwören, das aber von Ihrer Koalition und Ihrem Programm Lügen gestraft wird.

Angesichts der Kritiken, die Ihnen sicher sehr weh getan haben, haben Sie sich dazu verstiegen, sich als Garant gegenüber Ihren rechtsnationalen und rechtspopulistischen Partnern dazustellen.

Was für eine Selbstüberschätzung.

Und was für eine Abwertung Ihrer Partner! Ich stelle mir vor, wenn wir Grüne mit Ihnen koaliert hätten und jemand dagegen protestiert hätte und Sie gesagt hätten: Nein, keine Sorge! Wir sind zwar mit den Grünen an der Regierung, aber wir werden uns deshalb weiterhin klar für Zunahme des Verkehrs, Erweiterung des Flughafens, Diskriminierung der Schwächeren und gegen Frauenrechte aussprechen. Wer hätte Ihnen glauben können?

Ich wende mich da auch an die Freiheitlichen, die Fratelli d’Italia und die Lega, die mit einer eindeutigen (von uns nicht geteilten, aber jedenfalls offensichtlichen) Wertehaltung in diese Wahlen gegangen sind, und die alle eine Geschichte haben und ich frage sie: Wie könnt ihr das hinnehmen?

Habt ihr gesehen, wie die SVP mit den Partnern der letzten 5 Jahre umgegangen ist? Welche Geringschätzung und wieviel Fremdschämen über die LegaSalvini wir hier im Landtag gesehen haben? Colleghi della LegaSalvini, die Fratelli d’Italia, come potete accettare questa situazione? Avete visto come la SVP ha trattato i suoi „partners” negli ultimi cinque anni? Avete scordato quanta supponenza si notava qui in Consiglio, quante sopracciglia alzate, quante occhiatine di disprezzo, quando parlavano quei poveretti di assessori? L’atteggiamento della Volkspartei grondava egemonismo – verso gli assessori, ma anche verso il gruppo italiano. Questo atteggiamento si è notato anche durante queste trattative, quando “agli italiani” è stato detto: “vedetevela voi”. Chiedere a 3 partiti di dividersi 2 posti è un atto di colonialismo politico. Un segnale che ho trovato insopportabile e inaccettabile, e che serviva solo ed esclusivamente per far capire chi in questa terra ha il potere – non solo la Volkspartei, ma, si suggeriva, i tedeschi. Che brutta pagina è stata. La parte tedesca dentro di me si è vergognata. E la mia parte italiana si è sentita umiliata.

Dabei denke ich, dass Sie sich verkalkulieren, Arno Kompatscher. Denn es gibt eine Grundfrage, die zu stellen ist. Ich wurde in diesen Wochen oft gefragt, warum es vor 5 Jahren wesentlich ruhiger war, als die Lega an die Regierung genommen wurde und warum die Proteste gerade jetzt aufkommen. Denn die LegaSalvini war ja nicht wirklich viel weniger rechts als die Fratelli d’Italia. Es handelt sich bei den Fratelli d’Italia wohl um eine rechtsnationale Kraft, die zusätzlich zum übrigen rechten Gedankengut noch den Nationalismus als Mitgift einbringt – aber es regte sich nicht wirklich deswegen so starker Protest.

Es liegt also weniger an den Fratelli d’Italia, es liegt am Landeshauptmann, an Ihnen. Vor fünf Jahren hatten Sie tatsächlich noch als jener Garant durchgehen können, als der Sie sich heute darstellen. Man hat sich besänftigen lassen und sich auf Sie verlassen. Schließlich, so Ihre Erzählung, hatte man Ihnen die Regierung mit der LegaSalvini „aufgedrückt“.

Das Narrativ hat gehalten. Es war 5 Jahre lang so stark, dass man Sie diesmal „retten“ wollte. Als man dann verstand, dass Es Ihr ureigenster Plan war, mit den Fratelli d’Italia zu gehen, und dass dies ein lang vorbereiteter Plan war, dass der „Pakt mit dem Teufel“ das Projekt Arno Kompatscher war, da hat Südtirol den Glauben verloren. Dass Sie es nicht vorab gesagt haben, dass Sie das moderne Südtirol getäuscht haben, das wird man Ihnen nicht verzeihen.

Denn was Sie nun vorhaben – was auch immer. Das Koalitionsprogramm, das in einigen Punkten fast schon absurd präzise ist, ist im Hinblick auf den Pakt mit dem Teufel geradezu obszön vage – das ist nur um den Preis einer echten Rechtsregierung zu haben. Soviel ist klar.

Nun kann man viel diskutieren, was die „rechte Handschrift“ dieser Regierung ist. Wir haben sie insbesondere im Kontrollansatz geortet. Das Regierungsprogramm trieft vor Kontrollgremien und Kontrollaufgaben. Es wird einen Normenkontrollrat geben, der die Gesetze prüft. Es wird einen Medienbeirat geben, der genau aufpasst, ob die Medien „richtig“ berichten (diesen Wahnsinn haben Sie nun selber schon in Frage stellen müssen und auf die Schreiber:innen und Übersetzer:innen des Programms abgewälzt). Die Koalition wird sich sogar selbst kontrollieren (allerdings mit der bewährten Methode, über sich selbst zu Gericht zu sitzen. Wir kennen das bestens vom Familienbeirat, in dem die Familienlandesrätin sich selbst berät, oder vom Seniorenbeirat, in dem sich die Soziallandesrätin selbst berät). Im WOBI wird mehr kontrolliert werden, auf den Straßen sowieso. Ich möchte klären, dass auch wir für klare Regeln sind, und auch für die Überprüfung derselben. Aber die Grundlage ist eine freie und egalitäre Gesellschaft.

Die rechte Handschrift beschreibt und fördert eine andere Gesellschaft. Eine, in der es Unterschiede gibt. Die einen erhalten Beiträge, die anderen Voucher. Eine Gesellschaft, die trennt, beginnend bei den Sprachgruppen. Eine Gesellschaft, die belohnt und bestraft.

La società che descrive la destra è una società che sta in piedi per divisioni. Tra le persone distingue fra indigeni e immigrati. Fra maschi e femmine e sia mai che esiste altro. Fra chi si merita qualcosa e chi non si merita nulla.

Sie begeben sich in die Hände von Rechtspopulisten und Rechtsnationalisten, Arno Kompatscher. Sie haben für sich beschlossen, dass Ihr Autonomieprojekt das wert ist. Südtirol konnte sich dazu nicht äußern, die Entscheidung haben Sie allein getroffen und ohne abzufragen, ob die Menschen in diesem Land das wollen. Sie sind davon ausgegangen, dass Sie (Sie allein) wissen, was für uns alle am wichtigsten ist.

Es ist eine unvorstellbare Anmaßung.

Es ist unvorstellbar vermessen.

Man sagt, es gehe Ihnen darum, sich einen Platz im Geschichtsbuch zu sichern. Das wird auch passieren. Sie werden in die Geschichte eingehen. Vielleicht als jener Mann, der (mit Giorgia Meloni und Roberto Calderoli) die Autonomie Südtirols reformiert hat. Ganz sicher aber als jener, der als Erster mit den politischen Nachfahren jener regiert, die unserem Land alles zu nehmen versuchten.

Diese Verantwortung ist Ihre Verantwortung.

 

Brigitte Foppa, 18.01.2024

 

 

PRESSEMITTEILUNG

„In den letzten Monaten haben wir ein wahrhaft erbärmliches Schauspiel beobachtet. Rund um die Postenvergabe musste Südtirol ein monatelanges Ringen mitansehen. Die Größe der Landesregierung musste durch mehrere Gutachten, zum Teil einander widersprechend, abgewogen werden, wobei es bis heute keine rechtliche Klarheit darüber gibt, ob die angestrebte 11-er Regierung auf solider Basis erfolgt. Wir wollen gar nicht kommentieren, was für ein politisches Desaster und welche Zerrüttung diese Monate bedeuten. Rein in der Beurteilung der stümperhaften Vorgehensweise muss man zweifeln, ob diese Mehrheit auf der Höhe ihrer Aufgabe ist,“ so die Abgeordneten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler in einer Stellungnahme.

„Nun fügt sich ein weiteres Kapitel hinzu, nämlich die Wahl des Landeshauptmanns und die Regierungserklärung. Diese hätte laut Wahlgesetz auch die Erklärung über die Anzahl der Mitglieder der Regierung beinhalten müssen. Indes vermisst man dies in der abgegebenen Erklärung. Wir erinnern uns an die Formalitäten, die wir als Parteien und wahlwerbende Listen erledigen mussten, um die Kandidatenliste abzugeben. Wer vergisst, eine Ausweiskopie beizulegen, wird von den Wählerlisten ausgeschlossen. Es steht in keinem Verhältnis mit der Beiläufigkeit, in der die wichtigsten Momente einer Legislaturperiode, die Wahl des Landeshauptmanns, angegangen wird,“ kommentieren Foppa, Rohrer und Oberkofler.

„So kann das nicht gut gehen. Demokratie bedeutet auch und vor allem das Ernstnehmen der Regeln. Wenn diese Grundlage fehlt, dann ist das ein weiteres schlechtes Zeichen für das, was in den nächsten fünf Jahren kommen mag.“

 

Nach Fertigstellung dieser Pressemitteilung erreicht uns „Teil 2 der Regierungserklärung“, in der, 23 Stunden vor der Wahl des Landeshauptmanns, die Anzahl (11) der Mitglieder der Landesregierung mitgeteilt wird. Der Titel unserer Pressemitteilung „Geschludere..:“ bestätigt sich.

 

Bozen, 17.01.2024

 

Landtagsabgeordnete

Brigitte Foppa

Madeleine Rohrer

Zeno Oberkofler

 

PRESSEMITTEILUNG.

Drei Mitglieder der Landesregierung wurden bei der Landtagswahl im Oktober abgewählt. Trotzdem hat die alte Landesregierung weitreichende Entscheidungen getroffen, bei denen es um Millionenbeträge geht, und setzt sich sogar über Gutachten der eigenen Verwaltung hinweg. „Diese Praxis ist ein deutliches Zeichen dafür, dass es SVP und Lega an Respekt für die Regeln der Demokratie und die Wählerschaft fehlt. Im Schatten der Koalitionsverhandlungen wird einfach weitergewurstelt, als ob es keine Wahlen gegeben hätte“, kritisieren die Grünen Landtagsabgeordneten.

„Das ist nicht die ordentliche Verwaltung, wie sie in dieser Übergangszeit eigentlich vorgesehen ist“, so Madeleine Rohrer, Brigitte Foppa und Zeno Oberkofler. Letzte Woche hat die alte Landesregierung zum letzten Mal getagt. Mit den Stimmen der abgewählten Landesräte Massimo Bessone und Giulio Vettorato (Lega) sowie der abgewählten Landesrätin für Raumordnung Maria Hochgruber Kuenzer hat die Landesregierung zum Beispiel den Bauleitplan in Brixen geändert: 1.000 Quadratmeter landwirtschaftliches Grün sind nun Wohnbauzone. Und das, obwohl die beiden zuständigen Landesämter den Antrag zuvor negativ bewertet hatten, ebenso die Landeskommission für Raum und Landschaft.

Außerdem hat die Landesregierung auch die Machbarkeit eines neuen Seniorenwohnheimes in der Gemeinde Meran beschlossen. Der Gesamtwert der Konzession beläuft sich auf sage und schreibe 185 Millionen Euro. Gebaut und geführt werden soll das Seniorenheim von den Unternehmen Volcan und Veba Invest, die zur Unterberger-Gruppe gehören.

Beschlossen hat die alte Landesregierung auch, auf dem Areal der ehemaligen Kaserne in Schlanders nur die Villa Wielander unter Denkmalschutz zu stellen. Die Marmorfassade des Kommandogebäudes soll hingegen abgebaut und eingelagert werden. Der ursprüngliche Vorschlag des Landesdenkmalamts geht hingegen deutlich weiter und betrifft unter anderem auch die großzügigen Freiflächen. Und weil sich auch hier die teilweise abgewählten Landesräte über ihre eigenen Beamt:innen hinwegsetzen, fehlt im Beschluss die Unterschrift der zuständigen Landeskonservatorin. „Für diese unsaubere Amtsübergabe gibt es keine sachlichen Argumente. Es ist schlampig, unprofessionell und politisch fragwürdig, dass gerade in einer Phase des Übergangs gegen die Empfehlung der eigenen Beamt:innen derart brisante Entscheidungen getroffen werden“, so Landtagsabgeordnete Rohrer.

 

BZ, 15.01.2024

 

 

Landtagsabgeordnete

Madeleine Rohrer
Brigitte Foppa

Zeno Oberkofler

PRESSEMITTEILUNG. 

Der gemeinnützige Verein Tierheim Naturns will mit Jahresende die Führung des Tierheims in St. Walburg aufgeben. Der Grund für das anstehende Aus: Die Landesregierung ist bisher ihrem Versprechen nicht nachgekommen, einen neuen und endgültigen Standort ausfindig zu machen – trotz jahrelanger Bemühungen des gemeinnützigen Vereins. Die Grünen Landtagsabgeordneten Madeleine Rohrer, Brigitte Foppa und Zeno Oberkofler betonen: „Südtirols Westen braucht ein eigenes Tierheim. Und das ehrenamtliche Engagement der zahlreichen Freiwilligen verdient mehr Respekt und Wertschätzung.“

Zurzeit ist das Tierheim provisorisch im Ultental untergebracht. Dort fehlt aber zum einen der Platz, zum Beispiel für eine Katzenstation. Zum anderen ist das Tierheim für die Mitarbeitenden, Freiwilligen und Besucher*innen ungünstig gelegen und mit weiten Anfahrtswegen verbunden.

Das vom Südtiroler Sanitätsbetrieb geführte Landestierheim Sill in Bozen platzt indes aus allen Nähten. Ende Dezember 2020 hat Landesrat Arnold Schuler auf eine Landtagsanfrage hin schriftlich bestätigt, dass ein Tierheim in der westlichen Landeshälfte notwendig ist. Immer mehr Hunde, die wegen ihres Alters oder ihrer Vorgeschichte kaum vermittelbar sind, müssen irgendwo artgerecht unterbracht werden.

„Die Sachlage ist klar, das hat auch die Landesregierung erkannt. Sie hält sich aber nicht an die eigenen Zusagen. Es ist enttäuschend, dass der Verein seit Jahren hingehalten wird. Das kann nicht die Wertschätzung fürs Ehrenamt sein, die sonst gern in Festreden und aktuell im Regierungsprogramm beschworen wird“, so Rohrer. „Die Landesregierung muss endlich einen geeigneten Ort ausfindig machen – zum Wohl der Tiere und um lange Anfahrtswege der Menschen aus dem Vinschgau und Burggrafenamt nach Bozen zu vermeiden“, so Rohrer. „Außerdem muss das Tierheim Sill endlich ausgebaut und mit mehr Personal ausgestattet werden“, fordern die Grünen Landtagsabgeordneten.

Damit das Tierheim im Westen Südtirols eine angemessene Bleibe erhält, haben Rohrer, Foppa und Oberkofler zwei schriftliche Anfragen an die Landesregierung gestellt.

 

Bozen, 10.01.2024

Landtagsabgeordnete

Madeleine Rohrer
Brigitte Foppa

Zeno Oberkofler

PRESSEMITTEILUNG. 

Kommentar der grünen Landtagsfraktion zu den Koalitionsverhandlungen und zur Reaktion auf die zivilgesellschaftlichen Proteste.

Die Rechts-Rechtskoalition aus SVP-Freiheitlichen- Fratelli d’Italia-LegaSalvini und Civica nimmt offensichtlich Form an. Es ist davon auszugehen, dass man sich jetzt rasch einigt, um „es hinter sich zu bringen“. Die vielen Proteste, auch aus den eigenen Reihen, gegen die Grenze, die mit dieser Regierung überschritten wird, werden wohl nur als Kollateralschaden wahrgenommen. Die Aussagen des Kompatscher-Beraters Zeller lassen keinen Zweifel offen.

Diese Regierung, die im Zeichen der Autonomieerneuerung steht, ist das Projekt von Arno Kompatscher. Er hat es von langer Hand geplant und vorbereitet. Er hat es in den Parteiausschuss gebracht, und dort dafür die Mehrheit erhalten. Vielleicht wäre es für ihn tatsächlich angenehmer gewesen, das Team K als Feigenblatt im Boot zu haben. Die Liberalen hätten somit die Ultrarechten „akkreditiert“. Aber das ist nur der Nebenschauplatz. Denn in Wirklichkeit ging und geht es dem Landeshauptmann um Fratelli d’Italia und den direkten Draht zu Ministerpräsident Meloni.

Der politische Kurs, der in diesen Tagen hingelegt wird, ist bemerkenswert. Einerseits beteuert der LH, die Werte der Südtiroler Volkspartei und des demokratischen Anstands nicht zu verraten, zugleich spricht sein Berater Zeller unverblümt vom Pakt mit dem Teufel. Galateo, Kompatschers Vize in Spe, muss an die Leine genommen werden wie ein tollwütiger Hund. Er will alle klagen, die ihn und seine Partei nicht so nennen, wie es ihm beliebt.  Wer protestiert, wird heruntergemacht und bedroht. Wenn der LH sich zum Garanten ausrufen muss, dann ist das ein deutliches Zeichen der Wahrnehmung, wie erbärmlich sich die von ihm gewollte künftige Regierung abzeichnet.

Das alles ist keine gute Antwort auf die Wahlen des 22. Oktober. Die Bügerinnen und Bürger dieses Landes hatten dem „Gepaktle und Gestreite“ eine klare Absage erteilt.  Klimawandel, Wohnungsnot, finanzielle Ängste waren im Vorfeld der Wahlen als vordringlichste Sorgen der Menschen in Südtirol genannt worden. Dass sich auch nur etwas davon in die politischen Debatten dieser Woche gerettet hätte, hat man nicht den Eindruck.

 

Bolzano, 20.12.2023

 

 

Die grünen Landtagsabgeordneten

Brigitte Foppa

Madeleine Rohrer

Zeno Oberkofler

Una società si riconosce dalle sue prigioni – visita al carcere di Bolzano.

 

La visita agli istituti di detenzione è un diritto dei consiglieri e delle consigliere provinciali e regionali, in ogni momento. Per questo, in questi giorni, una delegazione di consigliere e consiglieri fa visita alle case circondariali di Bolzano e Trento. Oggi, 16.12.2023, era la volta del carcere di Bolzano. Erano presenti le e i consiglieri regionali Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer, Zeno Oberkofler (Verdi), Sandro Repetto (PD), Francesco Valduga (Campobase) e Paola Demagri (Movimento Casa Autonomia), accompagnati dall’avvocato Fabio Valcanover.

 

“Abbiamo visto ancora una struttura fatiscente, con un livello igienico tremendo,” raccontano i consiglieri Foppa, Rohrer, Oberkofler, Repetto, Valduga e Demagri dopo la visita. “Il carcere di Bolzano è sovraffollato. Invece dei previsti 88 detenuti ne ospita ben 114. Lo stato in cui versano le celle supera ogni immaginazione. In genere ci sono 4 detenuti in brandine piccole; l’angolo del gabinetto è anche l’angolo cucina. Come anche nelle visite passate, abbiamo notato che la carenza strutturale viene in qualche modo compensata dall’umanità e dall’impegno che dimostra il personale del carcere. Ma anche questo è pesantemente sotto organico: dei previsti 75 posti ne sono occupati solo 53 – e solo 33 persone svolgono servizio di turno, assumendosi un carico di lavoro assolutamente eccessivo, se pensiamo che si accumula una media di 30 straordinari al mese. Quindi riassumiamo: troppi detenuti e assoluta carenza di personale,” così i consiglieri.

 

La delegazione dei consiglieri è venuta a conoscenza, nel corso della visita, di una serie di interventi di risanamento della struttura che dovrebbero essere avviati in primavera, tra cui il rifacimento del tetto e della facciata. “Ci pare quindi ovvio che i lavori per il nuovo carcere non sono in vista. Sarà quindi importantissimo avviare dei lavori seri di risanamento e ristrutturazione sul carcere esistente. In merito a questo faremo delle richieste politiche in tal senso”, avvisano i consiglieri regionali e provinciali Foppa, Rohrer, Oberkofler, Repetto, Valduga e Demagri.

 

A questo si aggiunge la richiesta dell’istituzione di un Provveditorato Regionale dell’Amministrazione penitenziaria (per ora le carceri di Bolzano e Trento sono gestiti a livello del Triveneto), come già approvato con una mozione a prima firma Dello Sbarba in Consiglio Regionale il 24/01/2018, in modo da poter gestire in loco la difficile questione della detenzione. Inoltre, si deve tornare ad occuparsi della questione degli alloggi del personale di vigilanza carceraria, visto che la mancanza di alloggi a prezzo ragionevole sta alla base della carenza di personale. E resta pressante la questione della formazione e del reinserimento lavorativo dei detenuti. “Altrimenti il carcere resterà un posto dove chi esce saluta, già sapendo che ci tornerà presto; e questa è una sconfitta di tutta la società,” concludono i consiglieri.

 

Foppa, Rohrer, Oberkofler, Repetto, Valduga e Demagri continueranno a occuparsi del tema già sabato prossimo 23 dicembre, quando insieme all’avvocato Valcanover visiteranno il carcere di Trento.

PRESSEMITTEILUNG.

Zum ersten Mal nach 30 Jahren ist es gelungen, und das in einer schwierigen geopolitischen Lage, ein Bekenntnis zum Ausstieg aus den fossilen Energieträgern in der Abschlusserklärung einer Klimakonferenz festzuschreiben.

Das ist auf jeden Fall ein großer Erfolg, der den starken Verhandlerinnen der Europäischen Union zu verdanken ist. Insbesondere der spanischen Klimaschutzministerin Teresa Ribera und der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock, die federführend für die Europäische Union diesen Kompromiss ausgehandelt haben.

Dieses Bekenntnis ist ein klares Signal an die Finanzwirtschaft: Wer in Zukunft wettbewerbsfähig sein will, muss sich von fossilen Energieträgern entkoppeln und auf Erneuerbare setzen, dahingehend müssen sich auch die Investitionsflüsse verändern. Die Richtung ist klar vorgegeben und das bedeutet, dass die Regionen und Länder, die als erste den Weg hin zu einer klimaneutralen Wirtschaftsweise einschlagen, auch am meisten davon profitieren werden. Dies ist ein klarer Auftrag für Südtirol.

„Die Frage ist nicht, ob wir die Energiewende angehen werden, sondern wann wir damit beginnen. Je früher wir starten, desto mehr Gestaltungsmöglichkeiten haben wir, um diese auch sozial und partizipativ zu gestalten. Wir haben in Südtirol ideale Voraussetzungen für eine Energiewende, wo man Bürgerinnen und Bürger mitnimmt, und sollten als Modellregion vorangehen. Leider scheint der Landeshauptmann in spe andere Prioritäten zu haben. Die bereits als Energielandesrätin gehandelte Ulli Mair begründet ihre Landtagsanfrage, die erste der Freiheitlichen in dieser Legislaturperiode, zu von Vereinen und Ehrenamtlichen organisierten Klimashow mit angeblicher Hysterie. Sie stößt sich am propagierten Austausch von mit fossilen Brennstoffen betrieben Heizungen. Es handelt sich dabei aber um eine Maßnahme aus Kompatschers Klimaplan. Als grüne Fraktion werden wir uns hingegen weiter für den notwendigen Klimaschutz einsetzen. Die Botschaft aus Dubai ist dringlichst ernstzunehmen,“ so die grünen Landtagsabgeordneten Zeno Oberkofler, Madeleine Rohrer und Brigitte Foppa.

 

Bozen, 14.12.2023

 

Landtagsabgeordnete

Zeno Oberkofler

Madeleine Rohrer
Brigitte Foppa

PRESSEMITTEILUNG. 

Zahlreiche Interessierte beim politischen Austausch mit den neuen Grünen Landtagsabgeordneten im Innovationszentrum MIND.

Seit Kurzem hat das unter Grüner Stadtregierung beschlossene Innovationszentrum MIND am Meraner Pferderennplatz seine Tore geöffnet. An diesem Ort des kreativen Unternehmertums in historischen Mauern haben sich die Gemeinderäte der Grünen, die drei neuen Landtagsabgeordneten und zahlreiche Interessierte zu einer Wahlanalyse, zum Austausch und zum politischen Ausblick getroffen. Das Fazit: Südtirol braucht eine sozial-ökologische Landesregierung.

Das Innovationszentrum ist nicht das einzige politische Erbe der Grünen Stadtregierung in Meran: Ein neues Seniorenheim mit öffentlicher Mensa im Stadtzentrum, der Anschluss des Fernwärmenetzes an die Biomasse-Anlage und Südtirols erste Strategie zur Anpassung einer Gemeinde an die Folgen des Klimawandels zählen zu den nachhaltigen Erfolgen der Ära Rösch. „Die Stadtregierung Rösch hat bewiesen, dass die Grünen regieren können. Mit Ideen und Projekten wie diesen haben wir gezeigt, wie wir entscheidende Impulse für soziale und nachhaltige Entwicklungen setzen“, sagte die Landtagsabgeordnete Madeleine Rohrer, früher Stadträtin in Meran. „Solche Impulse brauchen wir angesichts des Klimawandels und der immer stärker auseinander driftenden Schere zwischen Arm und Reich dringender als je zuvor. Deshalb wollen die Grünen auch in der neuen Landesregierung Verantwortung übernehmen.“

„Die Wahl einer Meranerin in den Landtag ist ein Ergebnis der erfolgreichen politischen Arbeit der Grünen in der Stadt“, unterstrichen die Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa und Zeno Oberkofler. „Der Zuwachs an Stimmen für die Grünen zeigt, dass sozial-ökologische Realpolitik in Südtirol auf breite Zustimmung stößt. Die Menschen wollen ein offenes, gerechtes und nachhaltiges Südtirol. Das wollen und werden wir im Landtag weiterhin mit Nachdruck vertreten.“

Die Schwerpunkte der Grünen Politik in Meran bleiben hingegen weiterhin erstens der Umbau zu einer familiengerechten Stadt, unter anderem durch den Abbau von architektonischen Barrien, den Ausbau des Hauspflegedienstes und der Kinderbetreuung. Zweitens muss das Wohnen in Meran wieder leistbar werden, unter anderem, indem die Gemeinde ihr Eigentum nicht verkauft, sondern als Mietwohnungen zur Verfügung stellt. „Die Meraner müssen endlich in die Entscheidung eingebunden werden, wohin sich der Tourismus, aber auch die brachliegenden Flächen der ehemaligen Kasernen und beim Bahnhof entwickeln“, so Julia Dalsant und Andrea Rossi, Sprecher*innen der Grünen Fraktion im Gemeinderat.

Bozen, 27.11.2023

 

Landtagsabgeordnete

Madeleine Rohrer

Brigitte Foppa

Zeno Oberkofler

PRESSEMITTEILUNG.

Es passiert immer wieder. In Europa, in Italien, in Südtirol. Frauen werden Opfer von patriarchaler Gewalt. Im schlimmsten – aber leider nicht im seltensten – Fall, werden sie ermordet. Diese Form von Tötung hat einen Namen: Femizid. Eine Definitionsmöglichkeit von Femizid: Es handelt sich um die „bewusste Tötung einer Frau, weil sie eine Frau ist“ (WHO). Das hässlichste Ergebnis einer patriarchalen Kultur, in der wir uns immer noch bewegen.

Ein Femizid beginnt viel früher als mit dem Akt der Tötung. Er beginnt mit verbaler, physischer, wirtschaftlicher und vielen anderen Formen von Gewalt. Er beginnt damit, dass im Jahr 2022 in Südtirol 130 Frauen in Frauenhäusern Zuflucht gesucht haben. Er beginnt damit, dass sich im selben Jahr 600 Frauen in Südtirol an die Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen gewandt haben. Er beginnt noch viel früher. Zum Glück mündet nicht jeder Fall von Gewalt an Frauen in einem Femizid. Es gilt: Jeder Fall von Gewalt an Frauen ist ein Fall zu viel. Jeder Femizid eine Niederlage und ein Rückschlag für eine zivilisierte Gesellschaft.

Trotz der allarmierend hohen Anzahl von Frauenmorden in Europa, in Italien und ja, auch in Südtirol –  über Femizide gibt es nicht viel Wissen. Selbst das Wort „Femizid“ ist international erst seit kurzem etabliert. Dies ist ein Anfang, denn sobald man Zustände benennen kann, sind sie Realität und man muss sich in der Folge auch damit befassen. Doch allein die Tatsache, dass viele inhaltlich divergierende Definitionen von „Femizid“ existieren, deutet darauf hin, dass es hier noch Wissenslücken gibt. Es ist höchst an der Zeit, daran etwas zu ändern.

Ausgehend von der Frage: Wie können wir Femiziden entgegenwirken? Wie sollen wir damit umgehen? Um diese Fragen auf legislativer Ebene eine angemessene Antwort geben zu können braucht es Information. „Wir benötigen dringend eine spezifische Anhörung im zuständigen Gesetzgebungsausschuss, um die grundlegenden Informationen und Handlungsempfehlungen auf politischer Ebene zusammenzuführen. Sobald die Ausschüsse eingesetzt sind, müssen wir das angehen“, so die Fraktionssprecherin der Grünen im Landtag Brigitte Foppa. „Gerade als Volksvertreter:innen haben wir von den mit großem Engagement und rund ums Jahr tätigen Organisationen und Menschen zu lernen. Denn nur wer einen Gegner kennt, kann ihn auch wirksam bekämpfen“, schließt sich Madeleine Rohrer an. Doch nicht nur das: “Es fehlt insgesamt an Bildung und Wissen. Altersgerechte Sexualbildung muss schon bei den Jüngsten beginnen. Wir müssen uns als Gesellschaft von diesem patriarchalen System endlich befreien.“, so Zeno Oberkofler abschließend.

Jeder Femizid ist einer zu viel. Jeder Femizid hätte der letzte sein sollen. Und doch wiederholen sie sich Tag für Tag. Es ist Zeit, systematisch dagegen vorzugehen, auf den verschiedensten Ebenen. Der Landtag soll mit gutem Beispiel vorangehen und den Teufelskreis mit legislativen Mitteln bekämpfen.

Denn so kann es nicht weitergehen.

 

Landtagsabgeordnete

Brigitte Foppa

Madeleine Rohrer

Zeno Oberkofler

 

PRESSEMITTEILUNG.

Es ist eine ganz neue Fraktion, die sich am 25.10.2023 erstmals in Sitzung versammelt hat. Abgordnete Brigitte Foppa – sie ist die einzige, die bereits im Landtag war – empfing ihre neue Kollegin Madeleine Rohrer und Kollegen Zeno Oberkofler auf den Stufen des Landtags mit den Worten „Es beginnt eine neue Zeit!“

Die neue grüne Fraktion ist stark verjüngt. Mit der Formel 25-40-55 haben die drei Abgeordneten ein Durchschnittsalter von 40 Jahren und bilden somit die anagrafisch jüngste Fraktion des Landtags. Die Erneuerung ist gelungen, die Zukunft aufgebaut.

Die drei Abgeordneten haben auch eine Einordnung des Wahlergebnisses vorgenommen und mit der Vorbereitung auf die Sondierungsgespräche im November begonnen. „Wir haben schon vor der Wahl unsere Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, angekündigt. Das Wahlergebnis mit +7.000 Stimmen und das gute Abschneiden der ersten Nichtgewählten Sabine Giunta zeigen, dass unsere Wähler:innen diese Richtung teilten. Die SVP ist erstmals in der Geschichte gezwungen, neben dem vom Statut vorgesehenen italienischen Partner einen deutschen Koalitionspartner ins Boot zu holen. Wenn Kompatscher seine Nachhaltigkeitsversprechen wahr machen will, dann muss er uns als Grüne vorziehen. Eine Rechtsregierung mit Leugnerinnen des Klimawandels in den Reihen der Gewählten wäre fatal. Die Alternative ist eine Mitte-Links-Regierung mit den Grünen,“ so die Abgeordneten Foppa, Rohrer und Oberkofler.

„Es braucht keine vorauseilende Unterwerfung gegenüber der Regierung in Rom. Immer wieder hören wir, dass Südtirol eine Rechtsregierung brauche, um in Rom besser zu verhandeln. Das ist ein absurdes Denkkonstrukt. In dieser Logik müssten sich alle Regionen an die nationale Regierung anpassen. Dass diese Denke aus einer autonomen Provinz kommt, ist umso erschreckender. Südtirol braucht sich niemanden anzubiedern, auch nicht einer Regierung Meloni. Die Südtiroler Autonomie bedeutet auch gegenüber Rom mit Selbstbewusstsein aufzutreten. Der Südtiroler Einsatz um die Autonomie kann und darf nicht in einer derartigen Haltung enden,“ betonen die Grünen.

Bozen, 26/10/2023

Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer, Zeno Oberkofler