PRESSEMITTEILUNG.

Selten hatten die Grünen Südtirols so viel Energie und Lust zu gewinnen, wie bei diesen Landtagswahlen. Entsprechend haben sich die Kandidatinnen und Kandidaten ins Zeug gelegt. Am Freitag, 20. Oktober kam man in Bozen zur Abschlussveranstaltung zusammen. Der erste Regentag dieses Herbstes bedingte, dass man vom Rathausplatz ins Rathaus ausweichen musste.

Als Gäste waren die grüne Europaparlamentarierin und Spitzenköchin Sarah Wiener, der Chef der Sinistra Italiana, Nicola Fratoianni, die grüne Senatorin Aurora Floridia und ihr Kollege Luigi Spagnolli sowie die grüne Regionalratsabgeordnete des Veneto Cristina Guarda (sie hat in den letzten Jahren erfolgreich die absurde Bobbahn in Cortina verhindert!) anwesend und brachten internationalen und überregionalen Glanz und Support.

Bei der Pressekonferenz zu Beginn der Veranstaltung unterstrichen die Spitzenkandidatinnen Brigitte Foppa und Sabine Giunta den historischen Moment dieser Wahl. „Der Auftrag des Klimaschutzes ist dringend und unaufschiebbar. Wir nehmen den Appell der jungen Menschen ernst und stellen die Klimawende in den Mittelpunkt. Es braucht einen Umbau des Landeshaushaltes, um den Umbau auf Nachhaltig zu ermöglichen. Wir haben es im ganzen Wahlkampf wiederholt: Nur eine leistbare Klimawende ist eine gelingende Klimawende,“ so Brigitte Foppa zum Kernthema der Grünen. Sie erinnert daran, dass die Sorge um das Klima zu den bedeutendsten Sorgen der Menschen in Südtirol zählt. Darauf wolle man reagieren, mit Vorschlägen zu Mobilität (Klimaticket mit Jahrespauschale für alle Öffis), zum Wohnen (leistbare Mietwohnungen in den Neubauten und Leerstandsmanagement), zu Energie, Naturschutz und Biodiversität. „Viele Menschen im Land sehen zu wenig Einsatz für die Natur seitens der Landesregierung, das wurde uns immer wieder rückgemeldet,“ so die Spitzenkandidatin. „Und im gleichen Satz wurde uns auch meistens gesagt: Diesmal wählen wir Grün!“

Auch Sabine Giunta, zweite Spitzenkandidatin appelliert zum Grünwählen: „Die Frage der Chancengerechtigkeit in der Gesellschaft im Allgemeinen und in der Bildung im Spezifischen ist eine ungelöste Frage. Viele Familien haben es schwer, über die Runden zu kommen und leiden unter Alltagsstress und Geldsorgen. Es braucht großes politisches Engagement, um Besserung zu schaffen. Dazu sind wir bereit. Gerechtigkeit ist unser Antrieb,“ so Giunta.

Brigitte Foppa, Sabine Giunta, Hanspeter Staffler, Zeno Oberkofler, Elide Mussner, Felix von Wohlgemuth, Giulio Angelucci, Madeleine Rohrer, Luca Di BIasio, Francesca Zucali, Katja Renzler, Roberta Rigamonti und die Kolleginnen und Kollegen der Kandidatenliste fordern dazu auf, am Sonntag, 22.Oktober, zur Wahl zu gehen, Grün zu wählen und vier Vorzugsstimmen zu vergeben. „Bei uns ist Ihre Stimme in guten Händen,“ so lautet das Versprechen.

PRESSEMITTEILUNG.

Im Wahlkampf haben die Grünen das Thema Schule in den Mittelpunkt gestellt. Die Kandidat*innen Luca Bertolini, Luca Di Biasio, Sabine Giunta, Inge Mahlknecht, Giorgia Martinolli und Katja Renzler aus der italienisch- und deutschsprachigen Schulwelt organisierten Treffen in Bozen, Meran, Leifers und Brixen. An diesen Treffen nahmen Eltern, Schüler:innen und Lehrer:innen teil. Die Grünen präsentierten hier ihre Vorschläge zum Thema Zukunft der Schule. Dabei sind folgende Punkte des Grünen Wahlprogramms wesentlich:

  1. Die Erziehung und der Unterricht von Kindern und Jugendlichen gehen die gesamte Gesellschaft an und müssen als eine Investition für alle und nicht als Kostenfaktor verstanden werden. Hierbei gilt ein besonderes Augenmerk auf den ländlichen Raum und Brennpunkte.
  2. Der Kindergarten ist die erste Stufe der Schulbildung. Die Arbeitszeit und die Gehälter des Kindergartenpersonals müssen angepasst werden, um die Wertschätzung und Attraktivität des Berufs zu erhöhen. Die Mahlzeiten in der Mensa während der Arbeitszeit müssen kostenlos sein.
  3. Der Generationswechsel der Bildungsbediensteten muss schnell eingeleitet werden, die Ausbildung vereinheitlicht und die Zahl der Praktikumsplätze erhöht werden.
  4. Die Schulen ertrinken in Bürokratie. Wir müssen den Schulalltag auflockern und entlasten, um Stress und Burn-out-Phänomene zu reduzieren.
  5. Arbeitszeiten und Gehälter des Schulpersonals müssen an europäische Standards und an die Lebenshaltungskosten in unserem Land angepasst werden.
  6. Alle Einrichtungen und Dienste, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, müssen vernetzt arbeiten, um Geld und Energie zu sparen, den Bildungserfolg zu sichern und den Schulabbruch zu bekämpfen. und um das Subsidiaritätsprinzip zwischen Eltern und Diensten im Gebiet zu unterstützen.
  7. Die Schülerzahl in den Klassen muss sinken, damit sich das Personal auf das Wohlbefinden und das Lehren konzentrieren kann, auch unter Berücksichtigung von Beeinträchtigungen und Begabungen.
  8. Kultur- und Sprachkenntnisse in Schule und Freizeit sollen gefördert werden. Hierzu sollen bei genügend Nachfrage der Familien mehrsprachige Klassen mit eigens ausgebildetem Lehrpersonal eingerichtet werden. Zusätzlich dazu sollen mehrsprachige Vereine/Institutionen (Sport, Theater, Musikvereine…) gefördert werden.
  9. Die Schule muss kompetente und kritische Bürger:innen ausbilden, die das Rüstzeug für lebenslanges Lernen, und für ein erfülltes Leben im Bewusstsein der eigenen Rechte und der Rechte anderer mit auf den Weg bekommen.
  10. Die Schule muss der sichere Ort bleiben, an dem Talente entwickelt werden und das Zusammenleben zwischen Menschen mit gleichen Rechten, unterschiedlicher Herkunft und Fähigkeiten, Zielen und Wünschen erlernt wird.

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Ist es wirklich nur gefrorenes Wasser? Die Frage, welche Konsequenzen die Kunstschneeproduktion mit sich bringt, ist legitim. Die Antworten darauf sind oft vage und von Interessenskonflikten geprägt.

„Ich gehöre zu der Generation, die mit Schneekanonen vor der Tür geboren wurde“, sagt Elide Mussner, eine der Kandidatinnen im Grünen Spitzenteam für die kommenden Landtagswahlen: „Die Herstellung von Kunstschnee ist heute Teil der lokalen Kultur. Wie so oft zögern die Menschen, das zu hinterfragen, was schon immer da war. Es scheint, die künstliche Beschneiung sei die natürlichste Sache der Welt. Wasser, das entnommen , gefroren und im Frühjahr wieder in den natürlichen Kreislauf eingespeist wird. Aber ist das wirklich so?“ Heute, angesichts der akuten Klimakrise und ihrer offensichtlichen Folgen, ist es wichtiger denn je, klare Antworten auf diese Frage zu geben. Die derzeitige Wintermonokultur hatte in der Vergangenheit eine wirtschaftliche Berechtigung, war Anstoß für den wirtschaftlichen Aufschwung und unterstützte unsere Täler in einer wichtigen Entwicklung. Heute ist dieser ausgeartete Wintertourismus eine Bremse für die notwendige wirtschaftliche Transformation, da wir weiterhin in die Vergangenheit blicken, anstatt in die Zukunft zu schauen.

Um eine klare und wissenschaftliche Antwort auf diese Frage zu geben, hat Elide Mussner eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Sie traf sich im Sommer 2023, um die wissenschaftliche Forschung über die Auswirkungen von Kunstschnee auf die Umwelt zu untersuchen und zu prüfen. Die Leitung übernahm der Umweltingenieur Gianluca Vignoli: „Ziel dieser Arbeit ist es, klare und wissenschaftliche Grundlagen für einen konstruktiven Diskurs über die zukünftige Entwicklung des Wintertourismus zu schaffen“. Die Arbeitsgruppe untersuchte verschiedene Studien, die in den Alpen in unterschiedlichen Höhenlagen (zwischen 1000 und 2500 m) durchgeführt wurden. Deren Ziel war es, die Auswirkungen der künstlichen Beschneiung, des Pistenbaus und der Pistenpräparierung auf den Boden, die Vegetation und die Artenvielfalt zu verstehen.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Künstliche Beschneiung und Pistenpräparierung führen zu Bodenverarmung, schwächerer Vegetation und erhöhen das Erosionsrisiko. Effekte, die sicherlich nicht dazu beitragen, das empfindliche Gleichgewicht des alpinen Ökosystems in Angesicht klimatischer Unsicherheit zu schützen: Im Sommer 2023 erreichte die Nullgradgrenze über 5.000 m (Ansa.it), auf der Marmolada wurden +13 Grad gemessen (Repubblica.it) und wir erleben jetzt einen Oktober mit sommerlichen Temperaturen. Zu den Auswirkungen auf die Umwelt kommt der massive Energieverbrauch der Skiindustrie hinzu: Der Energieverbrauch der Skiindustrie hat sich von 2000 bis 2020 auf 134 Millionen kWh mehr als verdoppelt. Für 2020 entspricht dies dem Energieverbrauch von 150.000 Menschen in einem Jahr. Diese Energie wird im Winter verbraucht, wenn die Produktion aus erneuerbaren Quellen (Photovoltaik, Wasserkraft) am geringsten ist.

Angesichts der klimatischen Herausforderung kann die Lösung nicht in einem ständigen Ausbau der Infrastruktur für die Erzeugung von Kunstschnee liegen. Es ist an der Zeit, den Blick nach vorne zu richten und neue Wege zu suchen. Wege, die es dem Wintertourismus ermöglichen, sein Angebots zu diversifizieren, für einen verantwortungsvolleren Umgang mit den Ressourcen, mehr Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Phänomenen und sozialer als auch wirtschaftlicher Nachhaltigkeit.

Diese Studie soll ein konkreter Beitrag zu diese Transformation sein. Denn wenn wir so weitermachen wie bisher ist keine Veränderung möglich. Wir brauchen auch in Zukunft eine starke Tourismuswirtschaft, eine so genannte „Impact-Economy“, die das wirtschaftliche Gleichgewicht neu definiert und dabei den Planeten, der uns beherbergt, respektiert.

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Heute, 16. Oktober, ist ein Festtag für die öffentliche Mobilität: die Bauarbeiten für die Riggertalschleife werden an die Baufirma übergeben. Der Ausbau der Bahninfrastruktur muss jetzt weiter an Fahrt aufnehmen: die Verdoppelung der Geleise zwischen Meran und Bozen sowie im Pustertal und die Umfahrung von Bozen, fordern Madeleine Rohrer und Hans-Peter Niederkofler von den Grünen.

Dreißig Jahre lang hat die Debatte um den Bau der Riggertalschleife gedauert. Sie wird die Fahrtzeit der Züge zwischen Bozen und dem Pustertal um 17 Minuten verkürzen, wobei das Umsteigen in Franzensfeste entfällt. „Das Projekt hat viele Mütter und Väter. Unser Dank gilt vor allem dem unermüdlichen Umweltgruppen vor Ort für Ihr stetes Engagement“, so Hans-Peter Niederkofler. Die Südtirolerinnen und Südtiroler haben ein Recht auf mehr nachhaltige Mobilität und weniger Verkehr. „Daher wollen wir den Verkehr gestalten, statt ihn zu erleiden. Südtirol muss daher selbst Regie übernehmen, nicht allein der RFI die Planung überlassen und für die Finanzierung und damit Realisierung auf Gelder von Rom und Brüssel warten“, so Madeleine Rohrer.

Die Grünen fordern in ihrem Wahlprogramm daher die Umverteilung der Investitionen weg vom Asphalt hin zur straßenunabhängigen Infrastruktur. Damit können die Projekte von Landesinteresse schneller umgesetzt und eine hochwertige Mobilität angeboten werden. Dazu zählen der zweispurige Ausbau und die Begradigung der Bahnlinie zwischen Bozen und Meran sowie der Ausbau der Bahn durchs Pustertal. Rohrer und Niederkofler bezeichnen auch die Umfahrung von Bozen als dringend. Diese muss fertiggestellt sein bevor der Brennerbasis-Tunnel öffnet, um die Menschen zwischen Kardaun und Branzoll vom erwartungsgemäß zunehmenden Bahnverkehr zu entlasten. Der Landesplan für nachhaltige Mobilität sieht die Umfahrung von Bozen allerdings erst für die Zeit nach 2036 vor, also nach der Fertigstellung des BBT.

„Die Parteien aller politischen Couleur haben inzwischen die Wichtigkeit der Riggertalschleife erkannt. Südtirol muss jetzt mit Nachdruck auch die anderen Bahnprojekte auf Schiene bringen“, so Rohrer und Niederkofler.

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Weniger Tourismus, weniger Verkehr, das ist das, was sich die meisten Bürgerinnen und Bürger in Südtirol wünschen. Wenn unser Land nach dem 22. Oktober aber eine Rechtsregierung erhält, dann wird das eine andere Richtung nehmen. Verkehrsminister Salvini droht seit Monaten damit, die verkehrsmindernden Maßnahmen im Bundesland Tirol anzufechten, um sie außer Kraft zu setzen. Und bei der gestrigen Wahlkampftour in Südtirol hat er auch klar gesagt, dass es mehr Tourismus braucht.

„Damit sind klare Aussagen getroffen, wohin es gehen soll, wenn die Lega in Südtirol wieder an die Regierung kommt. Eine Rechtsregierung wird dafür arbeiten, den Tourismus weiter anzukurbeln und den Straßenverkehr enthemmt weiterwachsen zu lassen,“ so die grüne Spitzenkandidatin Brigitte Foppa. Sie warnt vor diesem Trend und verweist auf das Recht der Anwohnerinnen und Anwohner auf Gesundheit und Ruhe. „Wir sind in vielen Gegenden Südtirols bereits am Limit. Es braucht nicht noch mehr und noch schnelleres Wachstum, sondern das Bewusstsein, dass die Ressourcen endlich sind und das Leben der Menschen den größten Wert darstellt,“ so Foppa.

PRESSEMITTEILUNG.

Mit Befremden nehmen wir Grüne die Diskussion über ein plötzlich dringend notwendiges Abschiebezentrum für Südtirol zur Kenntnis. Landeshauptmann Kompatscher springt ohne Not auf den populistischen Zug von Ministerpräsidentin Meloni auf und versucht, diese Einrichtungen als sicherheitspolitische Notwendigkeit zu verkaufen. Obwohl alle Expert:innen klar aufzeigen, dass solche Zentren keines der Probleme lösen können, scheut er dennoch nicht davor zurück, Wahlkampf auf dem Rücken der Schwächsten der Schwachen zu machen.

Kompatscher behauptet – nebenbei ohne jegliche Rechtsgrundlage – dass in diesem Zentrum nur in Südtirol straffällig gewordene Personen untergebracht werden würden. Er scheint dabei zu vergessen, dass unser Rechtsstaat für Personen, egal welcher Herkunft, die strafffällig und in Folge rechtskräftig verurteilt werden, nur einen Ort der Unterbringung vorsieht: den Hausarrest oder eben das Gefängnis. Genau hier zeigen sich aber die schweren Versäumnisse des Landeshauptmannes, von welchen er nun mit der Forderung nach einem „Landesabschiebezentrum“ abzulenken versucht.

Seit Jahrzenten wird nämlich über den dringend notwendigen Gefängnisneubau in Bozen gesprochen, geplant, verhandelt – ein Neubau, welcher zum einen die Kapazität der Strafanstalt, aber auch eine menschenwürdige Unterbringung der Insassen samt Möglichkeit zur Rehabilitation sicherstellen soll. Die derzeitige Struktur in der Bozner Dantestraße ermöglicht keinen modernen Strafvollzug, ganz im Gegenteil. Straftäter können ob fehlender Plätze nicht mal in Untersuchungshaft genommen werden, obwohl genau das so wichtig wäre, um die Sicherheit der Gesellschaft zu gewährleisten. Von Projekten zur Wiedereingliederung und Prävention ganz zu schweigen. Nun scheint es sogar, als habe die Regierung das Projekt Gefängnisneubau gänzlich versenkt. Ein Scheitern auf ganzer Linie also.

Genau dieses Scheitern bei der Umsetzung des für die Sicherheit der Südtiroler Bevölkerung so dringend notwenigen Gefängnisneubaus soll jetzt durch ein Abschiebezentrum kompensiert werden? Ein Zentrum, in welchem Personen ohne rechtskräftige Verurteilung bis zu 18 Monate interniert werden sollen, nur um dann wieder entlassen zu werden? In der Praxis werden dort Menschen landen, deren einziges „Verbrechen“ es ist, keine Aufenthaltsgenehmigung zu besitzen. Sie werden von der Verwaltung inhaftiert, obwohl von ihnen keinerlei Gefahr für die Gesellschaft ausgeht. Das ist reine Symbolpolitik auf dem Rücken von Menschen und löst keines der drängenden Probleme, welche Migration durchaus mit sich bringt.

Derzeit haben wir im Lande hunderte Personen mit regulärer Aufenthaltsgenehmigung, welche trotz Arbeit gezwungen sind auf der Straße, unter Brücken oder im „Glücksfall“ in Notunterkünften zu übernachten; Menschen, welche nicht die zur Integration notwendige Unterstützung erhalten. Das bisherige System der Hilfe, welches nur vom Herzblut vieler ehrenamtlicher Helfer:innen am Laufen gehalten wird, ist schon lange an seine Grenzen gekommen und die Politik entzieht sich hier ihrer Verantwortung.

Darüber wird im Wahlkampf aber lieber geschwiegen.

Felix von Wohlgemuth
Co-Landesvorsitzender
Verdi Grüne Vërc

PRESSEMITTEILUNG.

Energetische Sanierung, Agri-Photovoltaik, Wärmepumpen, lokale Wertschöpfung und Arbeitsplätze: Die grüne Arbeitsgruppe mit externen und internen Experten um die Kandidaten Vullo, Angelucci, Prenner und Oberkofler stellt gemeinsam mit Listenführerin Sabine Giunta ihre Vorschläge vor.

Es ist mittlerweile klar, dass die Energiewende ein notwendiger Schritt ist, damit Südtirol bis 2040 klimaneutral werden kann. Mit dem Ziel, „Wissen schaffen, um bessere Entscheidungen zu treffen“, haben die Grünen einen Arbeitstisch mit internen und verschiedenen externen Fachleuten eingerichtet. Zu den internen Fachleuten zählen die Landtagskandidaten Pascal Vullo, Energieexperte des Südtiroler Bauernbundes, Giulio Angelucci, Leiter des Amt für Abfallwirtschaft, und der Geometer und Bauingenieurstudent Gabriel Prenner, gemeinsam mit dem Klimaaktivisten Zeno Oberkofler.

„Von Anfang an wurden sechs thematische Bereiche festgelegt:

  • Senkung des Energiebedarfs
  • Energetische Sanierung von Gebäuden
  • Rolle der Institutionen: Land, Gemeinden und Ämter
  • Förderungen, Steuern, soziale Fragen, Beteiligung von Bürgern und Interessengruppen
  • Erneuerbare Energiequellen, Fernwärme und das Müllheizkraftwerk
  • Landschaftsschutz

 – erklärt Antonio Favari, Perito Industriale und Koordinator der Arbeitsgruppe – „für jedes Themenfeld wurden in einem spezifischen Workshop Grenzen und Entwicklungsmöglichkeiten ermittelt.

Bei der Verringerung des Energiebedarfs lag der Schwerpunkt auf der Verringerung von Emissionen des Verkehrs durch nachhaltige Mobilität und auf der energetischen Sanierung von Gebäuden.

Was die energetische Sanierung von Gebäuden betrifft, so wurde deutlich, dass der Zugang zu Förderungen komplex ist. „Bei Mehrfamilienhäusern sollte bei einer energetischen Sanierung die Möglichkeit einer Senkung des Gemeindeimmobiliensteuer geprüft werden“, erklärt Prenner, „außerdem wäre es sinnvoll, Anreize für partielle energetische Sanierungen zu schaffen, etwa nur für die energetische Sanierung des Daches zusammen mit der Installation einer Photovoltaikanlage in einem “1000-Dächer-Programm”. Auf diese Weise kann bei leistbaren Investitionskosten in vielen Fällen die Energieklasse des Gebäudes um zwei Klassen verbessert und die Strom- und Heizkostenabrechnung deutlich gesenkt werden.”

Was erneuerbare Energiequellen betrifft, so ist eine gesetzliche Neuregelung erforderlich, um die Installation von Agri-Photovoltaikanlagen auf einem kleinen Teil (etwa 3 %) der 18.000 ha großen Apfelplantagen in der Provinz zu ermöglichen. „Nur so können die 1.800 MW Photovoltaik erreicht werden, die zur Reduzierung des Energieverbrauchs aus nicht erneuerbaren Energiequellen erforderlich sind. „Die Agri-Photovoltaik ermöglicht die Erzeugung großer Mengen erneuerbarer Energie ohne weiteren Flächenverbrauch und mit geringeren Auswirkungen auf die Landschaft als bei konventionellen Freiflächenanlagen.“ Wenn die Agri-Photovoltaik von Energiegemeinschaften aus Landwirten, Bürgern und Gemeinden umgesetzt wird, kommt diese Technologie außerdem allen zugute“, erklärt Vullo.

Auch das Bozner Fernwärmenetz war Thema der Treffen. Für die Arbeitsgruppe besteht kein Zweifel daran, dass die Müllverbrennungsanlage Teil des Bozner Fernwärmekonzepts ist, allerdings reicht sie nicht aus, um den künftigen Bedarf zu decken. Man werde sich vor allem auf Wärmepumpen konzentrieren müssen, so Angelucci.

Die Energiewende ist nicht einfach, aber sie ist möglich“, sagt Oberkofler, „die notwendigen Technologien sind bereits vorhanden. Es ist notwendig, sie mit einem Programm finanzieller Unterstützung zu kombinieren, das sie auch sozial für alle zugänglich macht, so schaffen wir außerdem lokale Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Die Energiewende muss eine Energiewende von und für die Bürger sein“.

COMUNICATO STAMPA.

Heute, am 10. Oktober, ist der Nationale Tag der Psychologie und der Welttag der
psychischen Gesundheit. „Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit“, sagt
Francesca Zucali, Kandidatin der Grünen: „Noch nie war es so notwendig, den Menschen
wieder in den Mittelpunkt zu stellen, schnell Hilfeleistungen anzubieten, an der Prävention
und am psychischen und physischen Wohlbefinden der Menschen zu arbeiten und sich
den Expert:innen anzuvertrauen. Dafür sind kontinuierlicher Zugangsmodalitäten wichtig:
Eine psychologische 24-Stunden-Notaufnahme im Krankenhaus und psychologische
Basisdienste auch in den entlegensten Gebieten. In Italien werden schätzungsweise nicht
einmal 3 % der gesamten Gesundheitsausgaben für die psychische Gesundheit
aufgewendet“, so Zucali abschließend
Psychische Gesundheit ist eine Priorität, fährt Roberta Rigamonti fort. Psychische
Erkrankungen stellen nicht nur für die Erkrankten eine große Herausforderung dar,
sondern auch für Familienmitglieder und Freund:innen, die oft bis an die Grenze ihrer
Belastbarkeit gehen. Die Schwierigkeiten sind vielfältig, Gefühle von Einsamkeit,
Verlassenheit und Hilflosigkeit werden erlebt. Daher braucht es rasche Hilfe von Anfang
an und in allen Phasen des Lebens der Patient:innen. „Wir müssen die mit psychischen
Erkrankungen verbundenen Vorurteile bekämpfen, die oft gravierender sein können als die
Krankheit selbst“, betont Roberta Rigamonti. „Es ist von entscheidender Bedeutung, den
Dialog zu eröffnen und denjenigen, die Unterstützung benötigen, durch die partizipative
Einbeziehung von Menschen mit psychischen Problemen, Familienmitgliedern und
Expert:innen Unterstützung zu bieten“.
Die Zusammenarbeit und die Vernetzung zwischen den diversen Diensten sind
unerlässlich, um die Stigmatisierung der psychischen Gesundheit zu bekämpfen und eine
integrativere Gesellschaft zu fördern.
Der Ansatz darf dabei nicht 'wir müssen ihnen helfen' sein, sondern die gemeinsame
Planung muss in den Mittelpunkt gerückt werden.
Der Kandidat der Grünen, Antonio Peruffo, hält es für unerlässlich, im Gesundheits- und
Sozialbereich stark in das Personal zu investieren, indem die Arbeitsbedingungen
verbessert und angemessene Löhne gewährleistet werden. Die Europäische Agentur für
Sicherheit am Arbeitsplatz stellt fest, dass mehr als 50 % der verlorenen Arbeitstage auf
Stress und damit verbundene psychosoziale Risiken zurückzuführen sind; darüber hinaus
wird jede:r sechste Arbeitnehmer:in im Laufe seines Arbeitslebens psychische Probleme
haben. Hier sind Präventivmaßnahmen dringend erforderlich. Ärzt:innen,
Krankenpfleger:innen und Mitarbeiter:innen des Gesundheitswesens leiden immer noch
unter den Folgen des epidemiologischen Notfalls von COVID-19, und die Anforderungen
an die Pflege sind erheblich gestiegen. Peruffo schlägt abschließend vor: „Wir brauchen
unbedingt Maßnahmen zur Bekämpfung von Übergriffen auf Beschäftigte im

Gesundheitswesen, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, zur
Karriereentwicklung, zur Verbesserung der Kompetenzen, zur betrieblichen
Sozialfürsorge, zur Eingliederung und Chancengleichheit sowie zur Verhinderung von
Belästigung und Mobbing.“

PRESSEMITTEILUNG.

Seit Monaten weisen wir Grüne darauf hin, wie Salvinis aggressive Vorstöße gegen Österreich und das Bundesland Tirol enden könnten. Nun ist es für alle absehbar, dass der Lega-Verkehrsminister keinen Schritt zurückweicht, sondern im Gegenteil den von ihm vom Zaun gebrochenen Transitstreit nur weiter anfacht. Wie wichtig ihm die Gesundheit der Menschen ist, sieht man schon an der Ausdrucksweise – er spricht von „illegalen, ungerechten, ignoranten und arroganten Fahrverboten“. Ihm ist die Gesundheit der Frächterlobby offensichtlich wichtiger als jene der Menschen, die an der Brennerachse wohnen“, so die grüne Fraktionsvorsitzende Brigitte Foppa. Sie warnt seit Langem vor Salvinis Absichten, den Verkehr auf der Brennerachse wieder zu liberalisieren und damit neu anzukurbeln. „Südtirol hat sich bisher in dieser Sache sehr kleinlaut verhalten,“ so Foppa.

Sie erinnert an den Dreierlandtag in Riva del Garda im Juni, wo man schon gesehen habe, “dass es aufzupassen gilt. Damals haben die Landesregierungen vom Trentino, aber auch von Südtirol und Tirol keine klaren Aussagen hierzu getroffen. Im Gegenteil, ein Antrag von uns Grünen, den Lufthunderter und die anderen Maßnahmen zu verteidigen und auf Südtirol und Trentino auszudehnen, wurde abgelehnt,” so Brigitte Foppa. “Südtirol, namentlich die regierende SVP, beugt sich seinem Koalitionspartner Lega und dessen Namensträger Salvini.“

Die Grünen weisen darauf hin, wie wichtig es ist, ein schlüssiges und tragfähiges Verkehrsminderungskonzept grenzüberschreitend zu erarbeiten. Bereits eingeführte und erstrittene Maßnahmen dürfen nicht zurückgenommen werden. Es wäre ein Schritt in die Vergangenheit, nicht in die Zukunft.

 

 

PRESSEMITTEILUNG.

Am vergangenen Mittwoch, 4. Oktober waren Brigitte Foppa und Hanspeter Staffler von den Grünen in Sterzing unterwegs und trafen auf viel freundlichen Zuspruch aber auch auf Sorgen und Nöte der Menschen. „Haustürwahlkampf ist für uns so wertvoll, weil die oftmals schwierige Lebensrealität vieler Menschen richtig spürbar wird“ sagt Brigitte Foppa.

Ein Thema bewegt zurzeit die Bevölkerung eines Ortsteils von Thuins, wo in der Nähe einer Wohnsiedlung ein neues Fernheizwerk von der Thermo Wipptal AG gebaut werden soll. Die bereits verkehrsgeplagten Anrainer:innen befürchten eine noch viel höhere Lärmbelastung durch die lärmintensiven Ventilatoren. Es gibt zwar ein technisches Gutachten eines freiberuflichen Biologen, welches keine nennenswerten zusätzlichen Lärmemmissionen vorgibt. Die Qualiltät des Gutachtens wird aber von den Betroffenen bezweifelt: Es sei in einigen Teilen schlampig gearbeitet worden, berichtete eine der betroffenen Bürgerinnen.

Um ein gutes Bild von der Situation zu erhalten, machten die Landtagsabgeordneten kurzerhand einen Ortsaugenschein. In der Tat wurde festgestellt, dass der Verkehrslärm, welcher von der Straße SS 44 und dem gegenüberliegenden Gewerbegebiet ausgeht, bereits jetzt belastend hoch ist. „Eine zusätzliche Lärmquelle wie das Fernheizwerk kann das Fass für die Betroffenen zum Überlaufen bringen“ sagt Hanspeter Staffler, zumal anscheinend keine nennenswerten Schutzmaßnahmen geplant seien. Die Grünen Landtagsabgeordneten werden nun die zuständigen Ämter kontaktieren, um für die lärmgeplagten Menschen eine annehmbare Lösung zu finden.