Brigitte FoppaDas Autonomiethema nimmt im Wahlkampf eine große Rolle ein und begleitet uns durch sämtliche Diskussionen. Ich wage eine Zwischenbilanz.

Die Illusionisten der deutschen Rechtsparteien reiten das demokratische Unbehagen innerhalb der deutschsprachigen Bevölkerung und versuchen leichte Wahlmünze draus zu schlagen.
Dabei  nimmt die freiheitliche Republik mit fortschreitendem Wahlkampf immer mehr Züge eines Schlaraffenlandes an. Alles wäre dort möglich, was in Südtirol derzeit nicht schaffbar ist: friedliches Zusammenleben, Steuergerechtigkeit, Mehrsprachigkeit. Die Verfassung ist ausgearbeitet, wie der Staat eingerichtet und finanziert würde, weiß  man indessen immer noch nicht.

Die Südtiroler Freiheit ihrerseits hat nicht das Ziel, sondern die Methode (Selbstbestimmung) zum Mittelpunkt ihres aufwändigen Wahlkampfs gemacht. Umfragen sind zwar gestattet, die Verwirrungstaktik, die diese Umfrage als „Referendum“ kaschiert und das Vertrauen der BürgerInnen in die direkte Demokratie missbraucht, muss allerdings scharf kritisiert werden. Wir hoffen darauf – wenn auch die vielen verunsicherten Fragen der Menschen anderes erwarten lassen – dass der Trick durchschaut wird.

Die SVP argumentiert defensiv und ziemlich hilflos mit zaghaften Wiederholungen des immer Gleichen und verspricht eine Vollautonomie, deren Gesicht vage bleibt.

Die italienischen Parteien sind in dieser Diskussion nicht daheim. Die Rechten sind zu lauen Verfechtern der Autonomie mutiert. Mitte und Links hat zu diesem Thema einfach nichts zu sagen. Man ist wohl damit beschäftigt, die eigene Vormachtstellung als Koalitionspartner zu halten und nicht unangenehm aufzufallen.
Insgesamt eine wirklich traurige Abwesenheit von Visionen für die italienische Sprachgruppe in Südtirol, die sich, vielleicht auch dadurch, immer bedeutungsloser fühlt.

In dieses Bild fügt sich die grüne Autonomievision ein.

In unserer Sicht kann Autonomie nur im Doppel mit Demokratie überhaupt bestehen. Folglich muss die neue Autonomie in einer ganz neuen Form gedacht werden. Dabei liegt der Fokus nun auf der Vorgangsweise. Von der Autonomie der „Väter“ wollen wir zu einer „Autonomie der vielen Hände“ gelangen (Hände, die abstimmen UND Hände, die mitschreiben!).
Der Autonomiekonvent sollte eine neue „verfassungsgebende“ Versammlung sein, in der Delegierte der Bevölkerung, der Interessensvertretungen, der Verbände, der Politik etc. ergebnisoffen die Bedürfnisse erheben, die in Südtirol vorherrschen und die Richtungen vorgeben.
Die neue Legislatur soll diesem Ziel gewidmet sein: eine Autonomie 2.0, die Autonomie der BürgerInnen zu schreiben. Etwa mit einer mehrsprachigen Schule als Zusatzangebot. Mit der Aussetzung des Proporzes für eine Probezeit und ohne die Diskriminierungen, die aus nicht abgegebenen Sprachgruppenzugehörigkeitserklärungen entstehen. Mit mehr Autonomie für die Gemeinden und die Schulen. Mit einer dezentralisierten Energiepolitik. Mit einer verstärkten Rolle beim Einheben der Steuern und mit einer direkten Demokratie, die auch das Abstimmen über Großprojekte zulässt.

Das alles ist möglich in unserem Land.

Wir können uns die Freiheit nehmen, in diese Richtung denken, anstatt uns mit verwirrenden Konzepten herumzuschlagen, die Unsicherheit verbreiten und uns letztlich davon abhalten, das zu ändern, was wir bereits ändern könnten.

Brigitte Foppa, Spitzenkandidatin Verdi Grüne Vёrc SEL
Bozen, 14. Oktober 2013

LampedusaUnsere Solidarität gilt den Opfern und der großzügigen Bevölkerung von Lampedusa. Das kriminelle Bossi-Fini-Gesetz, das das Meer zu einem Friedhof macht, muss abgeschafft werden. Und es braucht einen europäischen humanitären Korridor für die Menschen, die vor Krieg und Hunger flüchten.

Wenige Meter vor der Isola dei Conigli (Lampedusa), „Gottes Schwimmbad“ genannt, hat sich gestern eine wahre Tragödie abgespielt. Hunderte von Flüchtlingen, die vor Krieg und Hunger geflohen waren, darunter viele Frauen und Kinder, sind kurz vor Erreichen des rettenden Ziels gestorben.

Wir Grüne teilen die allgemeine Trauer um die Opfer und drücken der mutigen und großzügigen Bevölkerung Lampedusas unsere Solidarität aus. Bürgermeisterin Giusi Nicolini hat zusammen mit den EinwohnerInnen der Insel die Verantwortung für das übernommen, was eigentlich Italien bzw. Europa hätten übernehmen müssen.

Wir unterstützen den Vorschlag, den Friedensnobelpreis an Lampedusa und deren EinwohnerInnen zu verleihen.

Diese Tragödie, und es ist nicht die erste, findet allerdings nicht zufällig statt. Sie gründet auf dem Bossi-Fini-Gesetz, das jegliche Hilfeleistung für Flüchtlinge und MigrantInnen auf dem Meer als „Beihilfe zur illegalen Einwanderung“ ahndet. Ein menschenunwürdiges Gesetz, das die seit Menschengedenken geltende Regel, nach der jedem, der in Seenot gelangt, Hilfe geleistet werden muss, außer Kraft setzt. Das kriminelle Bossi-Fini-Gesetz hingegen zwingt dazu, die Menschen im Meer ihrem Schicksal zu überlassen und besiegelt somit ihren Tod.

Auch diesmal haben die Überlebenden berichtet, dass sie von verschiedenen Booten und Schiffen gesichtet worden waren, die sich jedoch alle von der Unfallstelle entfernt hatten.

Das Bossi-Fini-Gesetz gehört abgeschafft. Sofort, denn es ist eine Schande für Italien und für Europa.

Europa darf sich nicht dem entziehen, was am südlichen Rand des Kontinents vor sich geht und muss anerkennen, dass derzeit kriegsbedingt längs der Mittelmeerküsten ein humanitärer Notstand herrscht.

Die Grünen unterstützen den Vorschlag der humanitären Vereinigungen und der Bevölkerung von Lampedusa, dass in Europa ein humanitärer Korridor geschaffen wird, um all jenen beizustehen und Aufnahme zu verschaffen, die vor dem Krieg flüchten.

 

Riccardo dello Sbarba
Hans Heiss
Brigitte Foppa

 

Bozen, 4. Oktober 2013

cs bilancio verde 14 legislatura 004In seinem Minderheitenbericht zur SEL-Kommission fasst Grünen-Abgeordneter Riccardo Dello Sbarba die Aussagen der Zeugen plastisch zusammen und erläutert unveröffentlichte Unterlagen aus den Arbeiten der Kommission. Es handelt sich um eine brisante und wertvolle Dokumentation, die die Öffentlichkeit kennen muss, da sie mit Zeugen und Belegen die tonnenschwere Verantwortlichkeit der Politik für den größten Skandal in der Geschichte der Autonomie zutage fördert. Der Skandal ist noch offen und birgt die Gefahr, dass Schadenersatzforderungen und strafrechtliche Verfahren für über eine Milliarde Euro die SEL in den Bankrott treiben und mit ihr den Haushalt des Landes, der die SEL als Eigentümerin gehört. Der Bericht legt auch dar, weshalb die von RA Caia vorgeschlagene Lösung nicht gangbar ist (und tatsächlich wurde sie nicht beschritten) und schließlich zeigt er Auswege zur Neuordnung des Energiesektors im Lande auf, die dem Gemeinwohl der Bürgerinnen und Bürger Südtirols dienlich sind.

Hier kann man den Minderheitenbericht des grünen Landtagsabgeordneten Riccardo Dello Sbarba downloaden.

cs bilancio verde 14 legislatura 003Für Transparenz und Gemeinwohl – Bilanz der Grünen Landtagsfraktion 2008-2013

Die 14. Legislatur des Südtiroler Landtags ist nunmehr Geschichte. Die fünf Jahre waren eine der unglücklichen Amtsperioden des Südtiroler Landtags, überschattet durch Personalwechsel unter den Abgeordneten, Polemik, Skandale und eine oft katastrophale Praxis der Gesetzgebung in der späten Ära Durnwalder. Aber auch bestimmt durch mitunter übersehene, überraschend seriöse Arbeit mancher Landtagsparteien. Die Grüne Fraktion hat zur Aufwertung parlamentarischer Arbeit keinen geringen Beitrag geleistet: Mehr noch: Im Einsatz um Transparenz und Gemeinwohl stand sie oft genug oft an der Spitze aller Parteien.

Wir hoffen zuversichtlich, fünf Jahre lang mit Ernsthaftigkeit und Gründlichkeit gearbeitet zu haben. Wir haben uns bemüht, den Ruf der Grünen Landtagsfraktion als einer kompetenten, professionell arbeitenden Gruppe zu festigen, kohärent in der Opposition wie auch in ihren Vorschlägen. Es wäre erfreulich, wenn wir mit unserer Arbeit einen kleinen Beitrag dazu geleistet hätten, um das Bild der Politik und der Demokratie in den Augen von Bürgerinnen und Bürgern zu verteidigen.

 Hier finden Sie die Bilanz der Grünen Landtagsfraktion 2008-2013 zum download.

Riccardo dello Sbarba
Hans Heiss

Bozen, 3. Oktober 2013

Und wieder das alte Spiel. Alle Wahlen wieder begeben sich (SVP)Kandidaten in die Geiselhaft der unterschiedlichsten Verbände. Mit der heute bekanntgegebenen Initiativgruppe für eine Handwerkskandidatin hat nur auch der LVH sich „offen“ hinter einer SVP Kandidatin gestellt.

Es klang so vielversprechend. Als einziger deutschsprachiger Verband hat der LVH alle Wirtschaftskandidaten aller Parteien im Sommer zu einer gemeinsamen Diskussionsrunde eingeladen. Am Ende würde man entscheiden wenn man seinen Mitgliedern empfehlen würde. Bei der Ankündigung blieb es. Der Hauch von Hoffnung auf Normalisierung bei den Wirtschaftsverbänden zerschlug sich urplötzlich, als in letzter Minute in den Reihen der SVP eine Handwerkerin auftauchte. Da war dann alles klar, wen man unterstützen würde. Und neben den diversen Marionetten des HGV und des SBB hat nun auch der LVH „seine“ Kandidatin, der er, nach erfolgreicher Wahl, die Abänderungsanträge und Gesetze für den Landtag vorschreiben kann. Einzig, und das soll deutlich erwähnt werden, hat der hds sich (bis jetzt) diesem schamlosen Verhalten entzogen und macht keinen offenen Wahlkampf für irgendwelche Kandidaten.

Die Gründung einer „Initiativgruppe“ für die LVH Kandidatin mit dem Vizepräsident des Verbandes und dem Landeshauptmannkandidaten an vorderster Stelle ist der endgültige Beweis, dass das System gedenkt in gleicher Weise weiter zu machen.

Es ist blanker Hohn, wenn die anscheinend neue Führung der SVP auf der einen Seite ankündigt, einen neuen Kommunikationsweg einzuschlagen, auf der anderen Seite aber genau dieses Ständedenken unterstützt. Das diese Initiativgruppe auch noch „für Klein- und Mittelbetriebe“ heißt, aber dabei nur eine SVP-Kandidatin unterstützt, trieft von Spott für alle Wirtschafts-Kandidaten aller Parteien die sich für diese Wirtschaft einsetzen.

Anstatt für wahre und ehrliche Sozialpartnerschaft zu plädieren (siehe auch Artikel http://www.klaus-egger.com/2013/09/sozialpartnerschaft-ein-leeres-wort.html), wird dem alten Verbands-System weiterhin die Stange gehalten.

Klaus Egger

Sprecher Grüne Wirtschaft/ portavoce verdEconomia

+39 339  6219025

P1020070KVW oder „Katholischer Verband der Wahlhelfer“? Die Ortsgruppe Welsberg im Dienste der SVP-Erneuerung.

Die KVW-Ortsgruppe Welsberg lädt demnächst zu einem Senioren-Nachmittag zum Thema „Neue Politik – auch für Senioren?“ Dabei tritt eine kompakte Referenten-Riege der SVP auf, um ihr politisches Konzept der Altersvor- und -fürsorge zu erläutern (Anl.). Dass ein überparteilicher Verband wie der KVW sich solcherart als Sprungbrett der Mehrheitspartei zur Verfügung stellt, ist erstaunlich, zumal kaum anzunehmen ist, dass die Ortsgruppe Parteien der Opposition eine ähnliche Vorzugshandlung angedeihen lässt.

Wir wollen nicht hoffen, dass das Kürzel KVW künftig für „Katholischer Verband der Wahlhelfer“ steht. Zudem greift die „Neue Politik“ der SVP unter Führung ihres Spitzmanns mit solchen Auftritten zu Methoden, die sie ziemlich alt aussehen lassen – die Systempartei lässt grüßen!

Hans Heiss
Riccardo Dello Sbarba

Bozen, 2. Oktober 2013

 

 

 

Young GreensYoung Greens bereit zum Umjäten
Anfang September haben die Grünen ihre Liste für die Landtagswahlen vorgestellt, darunter auch viele neue Gesichter jeden Alters. Durch die Gruppe der Young Greens, welche seit Jahren Themen wie den grünen Lebensstil, Geschlechtergerechtigkeit und Jugendkultur in die grüne Partei bringt, hat auch der grüne Nachwuchs verstärkt Beachtung gefunden.
Die Kandidatinnen und Kandidaten der Young Greens sind: Evelyn Gruber-Fischnaller, Tobias Planer, Martina Goller, Gaudenz Kripp, Valentino Liberto, Olfa Sassi und Christian Pasquale Tomaino.
„Kritisch, aber konstruktiv, laut, aber nicht marktschreierisch wollen wir uns in die Politik einbringen“, so sind sich alle einig. „Projekte mit jungen Menschen in den Bereichen Kultur und Bildung sind der Schlüssel für eine zukunftsfähige Südtiroler Gesellschaft: aufgeschlossen, mehrsprachig, umweltbewusst, wachsam und kritisch gegenüber Machtmissbrauch und einer intransparenten Politik. Ein sauberes Land und eine gesunde Politik geben der Jugend dieselben Chancen, wie der heute wirtschaftenden Generation und schaffen faire Bedingungen für all BürgerInnen unseres Landes.“

Weitere Informationen:
http://www.verdi.bz.it/elezioni-provinciali-2013/
www.facebook.com/ygsbz

Grüne Vorschläge zum Tag des Alters

Mit der Alterung der Gesellschaft wird „das Alter“ auch zunehmend eine politische Kategorie. Mit dieser haben auch wir Grüne uns in unserer Programmarbeit auseinandergesetzt.

Wir fordern dabei eine nicht defizitäre Sicht auf das Alter, sondern das Ausgehen vom Wert, den ältere Menschen für die Gesellschaft darstellen. Darin müssen ältere Menschen geschätzt und gestärkt werden, zugleich braucht es, für die Lebensperiode mit zunehmend sich verändernden Bedürfnissen, neue Stützen.

Unsere Vorschläge:

  • ein Generationenvertrag, der sich nicht nur auf den Bereich Erwerbsarbeit reduziert, sondern v.a. gemeinsame Freizeitangebote und Orte des Zusammentreffens ermöglicht;
  • Co-Housing-Angebote im öffentlichen Wohnbau;
  • eine lebendige Infrastruktur in den Dörfern (Lebensmittelgeschäfte, medizinische Versorgung, kulturelle Angebote etc.) – was die Abwanderung für die Jugend, ist die Isolation für das Alter!
  • eine zusätzliche Absicherung für Frauen, die durch bis zu 27% weniger Verdienst auch weniger Rente beziehen;
  • die Entwicklung von geeigneten Bildungsmaßnahmen für SeniorInnen, etwa in den Bereichen politische Bildung, generationenübergreifendes Lernen, sexuelle Bildung und Gesundheits“erziehung“.
  • die Überprüfung der Auswirkungen der Pflegesicherung auf die Pflegenden und deren Absicherung (meistens Frauen, die in ihren eigenen späten Jahren wiederum weniger Rente beziehen);
  • wo immer möglich: Zusammenführung von Jung und Alt (z.B. Schulmensen, Kindertagesstätten, Hebammendienste…in SeniorInnen-Heimen)
  • Recht auf selbstbestimmtes Altern und auf ein würdiges, selbstbestimmtes Sterben.

 

Brigitte Foppa, Spitzenkandidatin Verdi‐Grüne‐Vërc – SEL

Evelyn Gruber-Fischnaller, Co-Sprecherin Grüne Frauen

Pressekonferenz Rebecca Harms - Hotel MondscheinRebecca Harms mit den Südtiroler Grünen zur Zukunft unseres Landes.

Die institutionelle Zukunft Südtirols steht auch im Mittelpunkt dieses Wahlkampfes. Das diffuse Unbehagen der (deutschsprachigen) Bevölkerung erwächst aus einer nicht ausreichenden Grunderfahrung von Mitbestimmung und Demokratie sowie einer ständig geschürten Angst vor „Italien“. Dieses Unbehagen wird von den „deutschpatriotischen“ Rechtsparteien auf die „Staatsform“ gelenkt und richtet sich gegen die Zugehörigkeit zum italienischen Staat.

So werden Sezession, Freistaat und Rückkehr zu Österreich als machbare Optionen präsentiert. Der Versuch, solche Optionen zu lancieren, setzt an am Veränderungswunsch der Menschen in Südtirol und treibt zugleich einen Keil zwischen die Sprachgruppen. Außerdem nimmt man die Kräfte aus der Pflicht, die für eine wirkliche Erneuerung vorab verantwortlich wären, nämlich die regierenden Mehrheitsparteien.

Wir Grüne setzen diesen falschen und leichtfertigen Alternativen die Vision einer demokratischen Erneuerung des Autonomiestatuts entgegen (s. ausführlicher in unserem Auszug aus dem Wahlprogramm). In einer offenen, partizipativen Form sollen BürgerInnen und Vertretungen der gesellschaftlichen Strömungen die neuen Grundlagen des Zusammenlebens gemeinsam erarbeiten.
Wesentliche Ressource und identitätsstiftendes Merkmal unseres Landes sind dabei die Mehrsprachigkeit und die Präsenz mehrerer Kulturen in einem begrenzten alpinen Raum.

Europa ist in dieser Vision von großer Bedeutung. Einerseits als der größere Zusammenhang, in dem auch unser Land eingebettet ist, jenseits des schwer angeschlagenen Nationalstaates Italien. Vor allem aber auch als Garant einer friedlichen Koexistenz von Staaten, Regionen und Völkern auf unserem Kontinent.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im EU‐Parlament, Rebecca Harms, erinnert an den Gedanken des solidarischen Transfers, der Europa zu Grunde liegt und der immer noch seinen Wert behält. Die Abspaltungstendenzen, die sich in Europa beobachten lassen, sind oft Ausdruck von Eigennutz, finanzieller Ängsten von Kleinräumen und des Willens zur Abgrenzung gegenüber wirtschaftlich Schwächeren.
Es braucht also nicht „mehr Europa“, sondern einen echten Glauben an unsere Völkergemeinschaft. Sie ist letztlich, so Rebecca Harms, das Beste, das wir in den letzten 100 Jahren hervorgebracht haben. „Eigentlich ein Wunder!“, so die Fraktionsvorsitzende.

BienenBioland-Imker warnen vor massivem Insektizid-Einsatz: Warnungen der Grünen bestätigt.

Im Rahmen der Diskussion um den Einsatz von Pestiziden haben die Grünen bereits im Frühsommer vor massivem Einsatz gewarnt und auf die Risiken des Bienensterbens hingewiesen. Die Bioland-Imker steigen nun in die Debatte ein und erklären, es sei „Fünf vor zwölf für Südtirols Bienen.“ Wenn die Imker, die vor Panikmache weit entfernt sind, auf die desaströse Situation verweisen, ist Handeln dringend angesagt.

Die Imker selbst haben eine Reihe Ziel führender Vorschläge erarbeitet, die zu beherzigen sind, wie folgende Regeln:

  • Kein Spritzen von bienengefährlichen Pflanzenschutzmitteln auf blühende Pflanzen, da dies die Bienen besonders gefährdet; schonendes Vorgehen in der Vorblütezeit, Kontrolle durch ein Monitoring-System;
  • Bevorzugtes Ausbringen insektengefährlicher Mittel bei schwachem Bienenflug in den Abend- und Nachstunden;
  • Stichprobenartige Rückstandsanalysen blühender Pflanzen zur Erhebung von Pestiziden;
  • Stichprobenartige Kontrollmaßnahmen direkt beim Ausbringen von Pestiziden;
  • Wissenschaftliche Beobachtung ausgewählter Bienenstandorte mit Kontrolle des Bienenflugs und Rückstandsanalysen in Wachs, Pollen und Honig;
  • Auch die Frage des allfälligen Schadensersatzes ist offen.

Kürzlich hat sich auch der Südtiroler Landtag in einem Beschlussantrag mit der Frage der Auswirkungen der Pestizide auf Bienen befasst, wobei der Laimburg ein Monitoring-Auftrag erteilt wurde. Ein erster Schritt der Anerkennung der Problematik, die aber bislang verharmlost wird.

Nun gilt es umso mehr zielbewusst zu handeln, um Lebens- und Arbeitsbedingungen für Bienen und Imker von Grund auf zu verbessern.

Hans Heiss
Riccardo Dello Sbarba Bozen

27. September 2013

Hier finden Sie die Anfrage der Grünen Fraktion im Landtag.