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PRESSEMITTEILUNG.

Heute, 16. Oktober, ist ein Festtag für die öffentliche Mobilität: die Bauarbeiten für die Riggertalschleife werden an die Baufirma übergeben. Der Ausbau der Bahninfrastruktur muss jetzt weiter an Fahrt aufnehmen: die Verdoppelung der Geleise zwischen Meran und Bozen sowie im Pustertal und die Umfahrung von Bozen, fordern Madeleine Rohrer und Hans-Peter Niederkofler von den Grünen.

Dreißig Jahre lang hat die Debatte um den Bau der Riggertalschleife gedauert. Sie wird die Fahrtzeit der Züge zwischen Bozen und dem Pustertal um 17 Minuten verkürzen, wobei das Umsteigen in Franzensfeste entfällt. „Das Projekt hat viele Mütter und Väter. Unser Dank gilt vor allem dem unermüdlichen Umweltgruppen vor Ort für Ihr stetes Engagement“, so Hans-Peter Niederkofler. Die Südtirolerinnen und Südtiroler haben ein Recht auf mehr nachhaltige Mobilität und weniger Verkehr. „Daher wollen wir den Verkehr gestalten, statt ihn zu erleiden. Südtirol muss daher selbst Regie übernehmen, nicht allein der RFI die Planung überlassen und für die Finanzierung und damit Realisierung auf Gelder von Rom und Brüssel warten“, so Madeleine Rohrer.

Die Grünen fordern in ihrem Wahlprogramm daher die Umverteilung der Investitionen weg vom Asphalt hin zur straßenunabhängigen Infrastruktur. Damit können die Projekte von Landesinteresse schneller umgesetzt und eine hochwertige Mobilität angeboten werden. Dazu zählen der zweispurige Ausbau und die Begradigung der Bahnlinie zwischen Bozen und Meran sowie der Ausbau der Bahn durchs Pustertal. Rohrer und Niederkofler bezeichnen auch die Umfahrung von Bozen als dringend. Diese muss fertiggestellt sein bevor der Brennerbasis-Tunnel öffnet, um die Menschen zwischen Kardaun und Branzoll vom erwartungsgemäß zunehmenden Bahnverkehr zu entlasten. Der Landesplan für nachhaltige Mobilität sieht die Umfahrung von Bozen allerdings erst für die Zeit nach 2036 vor, also nach der Fertigstellung des BBT.

„Die Parteien aller politischen Couleur haben inzwischen die Wichtigkeit der Riggertalschleife erkannt. Südtirol muss jetzt mit Nachdruck auch die anderen Bahnprojekte auf Schiene bringen“, so Rohrer und Niederkofler.

PRESSEMITTEILUNG.

Weniger Tourismus, weniger Verkehr, das ist das, was sich die meisten Bürgerinnen und Bürger in Südtirol wünschen. Wenn unser Land nach dem 22. Oktober aber eine Rechtsregierung erhält, dann wird das eine andere Richtung nehmen. Verkehrsminister Salvini droht seit Monaten damit, die verkehrsmindernden Maßnahmen im Bundesland Tirol anzufechten, um sie außer Kraft zu setzen. Und bei der gestrigen Wahlkampftour in Südtirol hat er auch klar gesagt, dass es mehr Tourismus braucht.

„Damit sind klare Aussagen getroffen, wohin es gehen soll, wenn die Lega in Südtirol wieder an die Regierung kommt. Eine Rechtsregierung wird dafür arbeiten, den Tourismus weiter anzukurbeln und den Straßenverkehr enthemmt weiterwachsen zu lassen,“ so die grüne Spitzenkandidatin Brigitte Foppa. Sie warnt vor diesem Trend und verweist auf das Recht der Anwohnerinnen und Anwohner auf Gesundheit und Ruhe. „Wir sind in vielen Gegenden Südtirols bereits am Limit. Es braucht nicht noch mehr und noch schnelleres Wachstum, sondern das Bewusstsein, dass die Ressourcen endlich sind und das Leben der Menschen den größten Wert darstellt,“ so Foppa.

PRESSEMITTEILUNG.

Mit Befremden nehmen wir Grüne die Diskussion über ein plötzlich dringend notwendiges Abschiebezentrum für Südtirol zur Kenntnis. Landeshauptmann Kompatscher springt ohne Not auf den populistischen Zug von Ministerpräsidentin Meloni auf und versucht, diese Einrichtungen als sicherheitspolitische Notwendigkeit zu verkaufen. Obwohl alle Expert:innen klar aufzeigen, dass solche Zentren keines der Probleme lösen können, scheut er dennoch nicht davor zurück, Wahlkampf auf dem Rücken der Schwächsten der Schwachen zu machen.

Kompatscher behauptet – nebenbei ohne jegliche Rechtsgrundlage – dass in diesem Zentrum nur in Südtirol straffällig gewordene Personen untergebracht werden würden. Er scheint dabei zu vergessen, dass unser Rechtsstaat für Personen, egal welcher Herkunft, die strafffällig und in Folge rechtskräftig verurteilt werden, nur einen Ort der Unterbringung vorsieht: den Hausarrest oder eben das Gefängnis. Genau hier zeigen sich aber die schweren Versäumnisse des Landeshauptmannes, von welchen er nun mit der Forderung nach einem „Landesabschiebezentrum“ abzulenken versucht.

Seit Jahrzenten wird nämlich über den dringend notwendigen Gefängnisneubau in Bozen gesprochen, geplant, verhandelt – ein Neubau, welcher zum einen die Kapazität der Strafanstalt, aber auch eine menschenwürdige Unterbringung der Insassen samt Möglichkeit zur Rehabilitation sicherstellen soll. Die derzeitige Struktur in der Bozner Dantestraße ermöglicht keinen modernen Strafvollzug, ganz im Gegenteil. Straftäter können ob fehlender Plätze nicht mal in Untersuchungshaft genommen werden, obwohl genau das so wichtig wäre, um die Sicherheit der Gesellschaft zu gewährleisten. Von Projekten zur Wiedereingliederung und Prävention ganz zu schweigen. Nun scheint es sogar, als habe die Regierung das Projekt Gefängnisneubau gänzlich versenkt. Ein Scheitern auf ganzer Linie also.

Genau dieses Scheitern bei der Umsetzung des für die Sicherheit der Südtiroler Bevölkerung so dringend notwenigen Gefängnisneubaus soll jetzt durch ein Abschiebezentrum kompensiert werden? Ein Zentrum, in welchem Personen ohne rechtskräftige Verurteilung bis zu 18 Monate interniert werden sollen, nur um dann wieder entlassen zu werden? In der Praxis werden dort Menschen landen, deren einziges „Verbrechen“ es ist, keine Aufenthaltsgenehmigung zu besitzen. Sie werden von der Verwaltung inhaftiert, obwohl von ihnen keinerlei Gefahr für die Gesellschaft ausgeht. Das ist reine Symbolpolitik auf dem Rücken von Menschen und löst keines der drängenden Probleme, welche Migration durchaus mit sich bringt.

Derzeit haben wir im Lande hunderte Personen mit regulärer Aufenthaltsgenehmigung, welche trotz Arbeit gezwungen sind auf der Straße, unter Brücken oder im „Glücksfall“ in Notunterkünften zu übernachten; Menschen, welche nicht die zur Integration notwendige Unterstützung erhalten. Das bisherige System der Hilfe, welches nur vom Herzblut vieler ehrenamtlicher Helfer:innen am Laufen gehalten wird, ist schon lange an seine Grenzen gekommen und die Politik entzieht sich hier ihrer Verantwortung.

Darüber wird im Wahlkampf aber lieber geschwiegen.

Felix von Wohlgemuth
Co-Landesvorsitzender
Verdi Grüne Vërc

PRESSEMITTEILUNG.

Energetische Sanierung, Agri-Photovoltaik, Wärmepumpen, lokale Wertschöpfung und Arbeitsplätze: Die grüne Arbeitsgruppe mit externen und internen Experten um die Kandidaten Vullo, Angelucci, Prenner und Oberkofler stellt gemeinsam mit Listenführerin Sabine Giunta ihre Vorschläge vor.

Es ist mittlerweile klar, dass die Energiewende ein notwendiger Schritt ist, damit Südtirol bis 2040 klimaneutral werden kann. Mit dem Ziel, „Wissen schaffen, um bessere Entscheidungen zu treffen“, haben die Grünen einen Arbeitstisch mit internen und verschiedenen externen Fachleuten eingerichtet. Zu den internen Fachleuten zählen die Landtagskandidaten Pascal Vullo, Energieexperte des Südtiroler Bauernbundes, Giulio Angelucci, Leiter des Amt für Abfallwirtschaft, und der Geometer und Bauingenieurstudent Gabriel Prenner, gemeinsam mit dem Klimaaktivisten Zeno Oberkofler.

„Von Anfang an wurden sechs thematische Bereiche festgelegt:

  • Senkung des Energiebedarfs
  • Energetische Sanierung von Gebäuden
  • Rolle der Institutionen: Land, Gemeinden und Ämter
  • Förderungen, Steuern, soziale Fragen, Beteiligung von Bürgern und Interessengruppen
  • Erneuerbare Energiequellen, Fernwärme und das Müllheizkraftwerk
  • Landschaftsschutz

 – erklärt Antonio Favari, Perito Industriale und Koordinator der Arbeitsgruppe – „für jedes Themenfeld wurden in einem spezifischen Workshop Grenzen und Entwicklungsmöglichkeiten ermittelt.

Bei der Verringerung des Energiebedarfs lag der Schwerpunkt auf der Verringerung von Emissionen des Verkehrs durch nachhaltige Mobilität und auf der energetischen Sanierung von Gebäuden.

Was die energetische Sanierung von Gebäuden betrifft, so wurde deutlich, dass der Zugang zu Förderungen komplex ist. „Bei Mehrfamilienhäusern sollte bei einer energetischen Sanierung die Möglichkeit einer Senkung des Gemeindeimmobiliensteuer geprüft werden“, erklärt Prenner, „außerdem wäre es sinnvoll, Anreize für partielle energetische Sanierungen zu schaffen, etwa nur für die energetische Sanierung des Daches zusammen mit der Installation einer Photovoltaikanlage in einem “1000-Dächer-Programm”. Auf diese Weise kann bei leistbaren Investitionskosten in vielen Fällen die Energieklasse des Gebäudes um zwei Klassen verbessert und die Strom- und Heizkostenabrechnung deutlich gesenkt werden.”

Was erneuerbare Energiequellen betrifft, so ist eine gesetzliche Neuregelung erforderlich, um die Installation von Agri-Photovoltaikanlagen auf einem kleinen Teil (etwa 3 %) der 18.000 ha großen Apfelplantagen in der Provinz zu ermöglichen. „Nur so können die 1.800 MW Photovoltaik erreicht werden, die zur Reduzierung des Energieverbrauchs aus nicht erneuerbaren Energiequellen erforderlich sind. „Die Agri-Photovoltaik ermöglicht die Erzeugung großer Mengen erneuerbarer Energie ohne weiteren Flächenverbrauch und mit geringeren Auswirkungen auf die Landschaft als bei konventionellen Freiflächenanlagen.“ Wenn die Agri-Photovoltaik von Energiegemeinschaften aus Landwirten, Bürgern und Gemeinden umgesetzt wird, kommt diese Technologie außerdem allen zugute“, erklärt Vullo.

Auch das Bozner Fernwärmenetz war Thema der Treffen. Für die Arbeitsgruppe besteht kein Zweifel daran, dass die Müllverbrennungsanlage Teil des Bozner Fernwärmekonzepts ist, allerdings reicht sie nicht aus, um den künftigen Bedarf zu decken. Man werde sich vor allem auf Wärmepumpen konzentrieren müssen, so Angelucci.

Die Energiewende ist nicht einfach, aber sie ist möglich“, sagt Oberkofler, „die notwendigen Technologien sind bereits vorhanden. Es ist notwendig, sie mit einem Programm finanzieller Unterstützung zu kombinieren, das sie auch sozial für alle zugänglich macht, so schaffen wir außerdem lokale Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Die Energiewende muss eine Energiewende von und für die Bürger sein“.

COMUNICATO STAMPA.

Heute, am 10. Oktober, ist der Nationale Tag der Psychologie und der Welttag der
psychischen Gesundheit. „Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit“, sagt
Francesca Zucali, Kandidatin der Grünen: „Noch nie war es so notwendig, den Menschen
wieder in den Mittelpunkt zu stellen, schnell Hilfeleistungen anzubieten, an der Prävention
und am psychischen und physischen Wohlbefinden der Menschen zu arbeiten und sich
den Expert:innen anzuvertrauen. Dafür sind kontinuierlicher Zugangsmodalitäten wichtig:
Eine psychologische 24-Stunden-Notaufnahme im Krankenhaus und psychologische
Basisdienste auch in den entlegensten Gebieten. In Italien werden schätzungsweise nicht
einmal 3 % der gesamten Gesundheitsausgaben für die psychische Gesundheit
aufgewendet“, so Zucali abschließend
Psychische Gesundheit ist eine Priorität, fährt Roberta Rigamonti fort. Psychische
Erkrankungen stellen nicht nur für die Erkrankten eine große Herausforderung dar,
sondern auch für Familienmitglieder und Freund:innen, die oft bis an die Grenze ihrer
Belastbarkeit gehen. Die Schwierigkeiten sind vielfältig, Gefühle von Einsamkeit,
Verlassenheit und Hilflosigkeit werden erlebt. Daher braucht es rasche Hilfe von Anfang
an und in allen Phasen des Lebens der Patient:innen. „Wir müssen die mit psychischen
Erkrankungen verbundenen Vorurteile bekämpfen, die oft gravierender sein können als die
Krankheit selbst“, betont Roberta Rigamonti. „Es ist von entscheidender Bedeutung, den
Dialog zu eröffnen und denjenigen, die Unterstützung benötigen, durch die partizipative
Einbeziehung von Menschen mit psychischen Problemen, Familienmitgliedern und
Expert:innen Unterstützung zu bieten“.
Die Zusammenarbeit und die Vernetzung zwischen den diversen Diensten sind
unerlässlich, um die Stigmatisierung der psychischen Gesundheit zu bekämpfen und eine
integrativere Gesellschaft zu fördern.
Der Ansatz darf dabei nicht 'wir müssen ihnen helfen' sein, sondern die gemeinsame
Planung muss in den Mittelpunkt gerückt werden.
Der Kandidat der Grünen, Antonio Peruffo, hält es für unerlässlich, im Gesundheits- und
Sozialbereich stark in das Personal zu investieren, indem die Arbeitsbedingungen
verbessert und angemessene Löhne gewährleistet werden. Die Europäische Agentur für
Sicherheit am Arbeitsplatz stellt fest, dass mehr als 50 % der verlorenen Arbeitstage auf
Stress und damit verbundene psychosoziale Risiken zurückzuführen sind; darüber hinaus
wird jede:r sechste Arbeitnehmer:in im Laufe seines Arbeitslebens psychische Probleme
haben. Hier sind Präventivmaßnahmen dringend erforderlich. Ärzt:innen,
Krankenpfleger:innen und Mitarbeiter:innen des Gesundheitswesens leiden immer noch
unter den Folgen des epidemiologischen Notfalls von COVID-19, und die Anforderungen
an die Pflege sind erheblich gestiegen. Peruffo schlägt abschließend vor: „Wir brauchen
unbedingt Maßnahmen zur Bekämpfung von Übergriffen auf Beschäftigte im

Gesundheitswesen, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, zur
Karriereentwicklung, zur Verbesserung der Kompetenzen, zur betrieblichen
Sozialfürsorge, zur Eingliederung und Chancengleichheit sowie zur Verhinderung von
Belästigung und Mobbing.“

PRESSEMITTEILUNG.

Seit Monaten weisen wir Grüne darauf hin, wie Salvinis aggressive Vorstöße gegen Österreich und das Bundesland Tirol enden könnten. Nun ist es für alle absehbar, dass der Lega-Verkehrsminister keinen Schritt zurückweicht, sondern im Gegenteil den von ihm vom Zaun gebrochenen Transitstreit nur weiter anfacht. Wie wichtig ihm die Gesundheit der Menschen ist, sieht man schon an der Ausdrucksweise – er spricht von „illegalen, ungerechten, ignoranten und arroganten Fahrverboten“. Ihm ist die Gesundheit der Frächterlobby offensichtlich wichtiger als jene der Menschen, die an der Brennerachse wohnen“, so die grüne Fraktionsvorsitzende Brigitte Foppa. Sie warnt seit Langem vor Salvinis Absichten, den Verkehr auf der Brennerachse wieder zu liberalisieren und damit neu anzukurbeln. „Südtirol hat sich bisher in dieser Sache sehr kleinlaut verhalten,“ so Foppa.

Sie erinnert an den Dreierlandtag in Riva del Garda im Juni, wo man schon gesehen habe, “dass es aufzupassen gilt. Damals haben die Landesregierungen vom Trentino, aber auch von Südtirol und Tirol keine klaren Aussagen hierzu getroffen. Im Gegenteil, ein Antrag von uns Grünen, den Lufthunderter und die anderen Maßnahmen zu verteidigen und auf Südtirol und Trentino auszudehnen, wurde abgelehnt,” so Brigitte Foppa. “Südtirol, namentlich die regierende SVP, beugt sich seinem Koalitionspartner Lega und dessen Namensträger Salvini.“

Die Grünen weisen darauf hin, wie wichtig es ist, ein schlüssiges und tragfähiges Verkehrsminderungskonzept grenzüberschreitend zu erarbeiten. Bereits eingeführte und erstrittene Maßnahmen dürfen nicht zurückgenommen werden. Es wäre ein Schritt in die Vergangenheit, nicht in die Zukunft.

 

 

PRESSEMITTEILUNG.

Am vergangenen Mittwoch, 4. Oktober waren Brigitte Foppa und Hanspeter Staffler von den Grünen in Sterzing unterwegs und trafen auf viel freundlichen Zuspruch aber auch auf Sorgen und Nöte der Menschen. „Haustürwahlkampf ist für uns so wertvoll, weil die oftmals schwierige Lebensrealität vieler Menschen richtig spürbar wird“ sagt Brigitte Foppa.

Ein Thema bewegt zurzeit die Bevölkerung eines Ortsteils von Thuins, wo in der Nähe einer Wohnsiedlung ein neues Fernheizwerk von der Thermo Wipptal AG gebaut werden soll. Die bereits verkehrsgeplagten Anrainer:innen befürchten eine noch viel höhere Lärmbelastung durch die lärmintensiven Ventilatoren. Es gibt zwar ein technisches Gutachten eines freiberuflichen Biologen, welches keine nennenswerten zusätzlichen Lärmemmissionen vorgibt. Die Qualiltät des Gutachtens wird aber von den Betroffenen bezweifelt: Es sei in einigen Teilen schlampig gearbeitet worden, berichtete eine der betroffenen Bürgerinnen.

Um ein gutes Bild von der Situation zu erhalten, machten die Landtagsabgeordneten kurzerhand einen Ortsaugenschein. In der Tat wurde festgestellt, dass der Verkehrslärm, welcher von der Straße SS 44 und dem gegenüberliegenden Gewerbegebiet ausgeht, bereits jetzt belastend hoch ist. „Eine zusätzliche Lärmquelle wie das Fernheizwerk kann das Fass für die Betroffenen zum Überlaufen bringen“ sagt Hanspeter Staffler, zumal anscheinend keine nennenswerten Schutzmaßnahmen geplant seien. Die Grünen Landtagsabgeordneten werden nun die zuständigen Ämter kontaktieren, um für die lärmgeplagten Menschen eine annehmbare Lösung zu finden.

Wohnen ist in Südtirol zur größten sozialen Frage geworden. Eine Zahl für viele: 41%. Das ist der Anteil des Wohnens an den monatlichen Durchschnittsausgaben einer Familie. Diese Zahl (ASTAT) stammt von 2020, seitdem ist die Energiepreisteuerung dazugekommen. Wir sind weit von einem leistbaren Wohnen für alle Menschen im Lande entfernt.

„Bei unserer Wahlkampftour werde ich ständig auf das Thema angesprochen,“ berichtet die grüne Spitzenkandidatin Brigitte Foppa. „Die Beispiele der Preise werden immer abenteuerlicher! So erzählte man mir von einer 100-Quadratmeterwohnung, die in Zwischenwasser um 700.000 Euro im Verkauf stand. Es gilt die traurige Wahrheit: Mieten unmöglich, Kaufen unerschwinglich.“

Foppa hat in den letzten Jahren die Wohnbaureform aus der Nähe beobachtet und bewertet sie als völlig unzureichend. „Die Wohnbaupolitik von Landesrätin Deeg war zwar weniger verschlafen wie die ihrer Vorgänger, aber die Grundprobleme werden nicht gelöst werden. Die Preisinflation am Wohnmarkt wird bleiben. Der Tourismus treibt die Preise ebenfalls in die Höhe. Am sozialen Wohnen wird es großes Gedränge geben. Und die Super-GIS wird nur einen kleinen Teil des Leerstands in den Mietmarkt bringen. Die Situation ist leider dramatisch.“

Die Grünen haben zur Wohnraumpolitik ein 15-Punkte-Programm aufgelegt, das Entspannung und Öffnung bringen soll. So sieht es aus:

  1. Grundsatz „Allen Menschen, die in Südtirol leben bzw. arbeiten, ein Dach über dem Kopf.
  2. Zielsetzung für das „Leistbare Wohnen“: In Südtirol dürfen durchschnittlich nicht mehr als 33% der Familienausgaben für die Wohnkosten anfallen.
  3. Mindestens 20 Jahre Bindung für alle geförderten Wohnungen.
  4. Beobachtungsstelle für den Leerstand und für die Entwicklung des Mietmarkts.
  5. Garantiefonds für Mietausfälle, die ohne Verschulden entstehen (im Gegenzug muss die Wohnung zu vermindertem Zins vermietet werden).
  6. Monitoring und Strategie der Kurzzeitvermietungen (airbnb etc), mit periodischer Berichterstattung an den zuständigen Gesetzgebungsausschuss.
  7. 20% der Neubauten, (zumindest jene, die aus Raumordnungsverträgen entstehen) für den Mietmarkt
  8. Task-Force für das Wohnen von Studierenden.
  9. Leerstand hoch besteuern, damit mehr Angebot entsteht. Steuerlich via GIS begünstigen, wer freiwillig zum Landesmietzins vermietet.
  10. Mehr Angebot an Sozialwohnungen schaffen, um die Nachfrage und folgend auch die Mietpreise im privaten Wohnbau zu senken.
  11. Den Kommunalen Wohnbau fördern, der in Südtirol noch in den Kinderschuhen steckt, dazu mit dem Rat der Gemeinden eine Strategie entwickeln.
  12. Innovative Wohnformen wie gemeinschaftliches Wohnen, generationenübergreifendes und betreutes Wohnen, Co-Housing etc. besonders fördern.
  13. Häuser klimafit machen: Energetisches Sanieren, Bauen mit nachhaltigen Baustoffen (Holz, Stroh etc.), Umstellung auf klimafreundliche Heizmethoden fördern.
  14. Vom Garten in den Mund: Gärten und Gärtnern fördern und promoten.
  15. Mehr öffentliches Geld zur Verfügung stellen: Für ein groß angelegtes Wohnraumprogramm, auch durch Aufnahme von Schulden.

 

 

PRESSEMITTEILUNG.

Was diese Landesregierung geflissentlich nicht tut, macht das europäische Netzwerk zur Eindämmung von Pestiziden, PAN-Europe. Die Aktivisten von PAN-Europe zogen laut Pressemitteilung im vergangenen August elf Proben von verschiedenen Standorten im Vinschgau und ließen diese auf Pestizidrückstände hin untersuchen.

Nun liefert PAN-Europe neue Daten aus dem Vinschgau, welche großen Anlass zur Sorge geben. „Diese Landesregierung hat in den vergangenen fünf Jahren viel zu wenig unternommen, um die Pestizidproblematik einzudämmen und endlich die Ökowende einzuleiten. Und das, obwohl der Landtag im Mai einen Beschlussantrag der Grünen angenommen hat, der das periodische Pestizidmonitoring auf sensiblen Plätzen wieder einführt.“, betont Hanspeter Staffler. In keinem anderen Land sind Obstflächen, Wohngebiete und Schulen so eng miteinander verzahnt wie in Südtirol.

Der Einsatz der Pestizide ist nicht nur eine Sache der Landwirtschaft, sondern betrifft die Gesundheit der ganzen Bevölkerung. Die neuen Daten von PAN-Europe zeigen eindeutig auf, dass es immer noch viel zu hohe Konzentrationen an Pestizid-Rückständen auf Flächen gibt, wo sie nicht hingehören. „Wir werden uns auch weiterhin für eine pestizidfreie und gesunde Umwelt einsetzen“.

 

PRESSEMITTEILUNG.

Es gab gestern bei den Wahlkampfbegegnungen nur ein Thema: Die Verlängerung des Auftrags an sabes-Generaldirektor Florian Zerzer. Die Menschen schütteln den Kopf, wie das sein kann – ein hochbezahlter Manager, unter dem das Gesundheitswesen in den letzten Jahren zum Problemkind des Landes geworden ist, wird bis in die neue Legislaturperiode hinein gehalten. „Es ist nicht nachvollziehbar und viele Bürgerinnen und Bürger dieses Landes sind zornig und enttäuscht.,“ so Grünen-Spitzenkandidatin Brigitte Foppa. Sie ist derzeit auf Wahlkampftour unterwegs und wurde gestern ständig auf die Verlängerung Zerzers angesprochen. Der Grundtenor: Nicht nachvollziehbar. „Ich erinnere mich auch an die Anhörungen im Untersuchungsausschuss zu den Schutzmasken. Die Schweigemauern und einstudierten Sätze der Mitarbeitenden rund um den Generaldirektor haben mich damals sehr negativ beeindruckt,“ so Foppa. Auch der Umgang mit den nicht-konformen Schutzmasken und die Entscheidung, diese in den Altersheimen zu verwenden, das war schon zumindest sehr befremdlich.

Wenn man dann noch die diversen Probleme der Sanität dazunimmt – Wartezeiten, Personalmangel, fehlende Wertschätzung, dann kann man gut verstehen, warum man sich in Südtirol die Frage stellt, was man denn tun muss, um nicht verlängert zu werden. Auch wenn es sich nur um einen kurzen Zeitraum handelt: Es ist ein denkbar schlechtes Zeichen.