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Wohnen als soziale Frage. Das grüne Wohnraumprogramm

Wohnen ist in Südtirol zur größten sozialen Frage geworden. Eine Zahl für viele: 41%. Das ist der Anteil des Wohnens an den monatlichen Durchschnittsausgaben einer Familie. Diese Zahl (ASTAT) stammt von 2020, seitdem ist die Energiepreisteuerung dazugekommen. Wir sind weit von einem leistbaren Wohnen für alle Menschen im Lande entfernt.

„Bei unserer Wahlkampftour werde ich ständig auf das Thema angesprochen,“ berichtet die grüne Spitzenkandidatin Brigitte Foppa. „Die Beispiele der Preise werden immer abenteuerlicher! So erzählte man mir von einer 100-Quadratmeterwohnung, die in Zwischenwasser um 700.000 Euro im Verkauf stand. Es gilt die traurige Wahrheit: Mieten unmöglich, Kaufen unerschwinglich.“

Foppa hat in den letzten Jahren die Wohnbaureform aus der Nähe beobachtet und bewertet sie als völlig unzureichend. „Die Wohnbaupolitik von Landesrätin Deeg war zwar weniger verschlafen wie die ihrer Vorgänger, aber die Grundprobleme werden nicht gelöst werden. Die Preisinflation am Wohnmarkt wird bleiben. Der Tourismus treibt die Preise ebenfalls in die Höhe. Am sozialen Wohnen wird es großes Gedränge geben. Und die Super-GIS wird nur einen kleinen Teil des Leerstands in den Mietmarkt bringen. Die Situation ist leider dramatisch.“

Die Grünen haben zur Wohnraumpolitik ein 15-Punkte-Programm aufgelegt, das Entspannung und Öffnung bringen soll. So sieht es aus:

  1. Grundsatz „Allen Menschen, die in Südtirol leben bzw. arbeiten, ein Dach über dem Kopf.
  2. Zielsetzung für das „Leistbare Wohnen“: In Südtirol dürfen durchschnittlich nicht mehr als 33% der Familienausgaben für die Wohnkosten anfallen.
  3. Mindestens 20 Jahre Bindung für alle geförderten Wohnungen.
  4. Beobachtungsstelle für den Leerstand und für die Entwicklung des Mietmarkts.
  5. Garantiefonds für Mietausfälle, die ohne Verschulden entstehen (im Gegenzug muss die Wohnung zu vermindertem Zins vermietet werden).
  6. Monitoring und Strategie der Kurzzeitvermietungen (airbnb etc), mit periodischer Berichterstattung an den zuständigen Gesetzgebungsausschuss.
  7. 20% der Neubauten, (zumindest jene, die aus Raumordnungsverträgen entstehen) für den Mietmarkt
  8. Task-Force für das Wohnen von Studierenden.
  9. Leerstand hoch besteuern, damit mehr Angebot entsteht. Steuerlich via GIS begünstigen, wer freiwillig zum Landesmietzins vermietet.
  10. Mehr Angebot an Sozialwohnungen schaffen, um die Nachfrage und folgend auch die Mietpreise im privaten Wohnbau zu senken.
  11. Den Kommunalen Wohnbau fördern, der in Südtirol noch in den Kinderschuhen steckt, dazu mit dem Rat der Gemeinden eine Strategie entwickeln.
  12. Innovative Wohnformen wie gemeinschaftliches Wohnen, generationenübergreifendes und betreutes Wohnen, Co-Housing etc. besonders fördern.
  13. Häuser klimafit machen: Energetisches Sanieren, Bauen mit nachhaltigen Baustoffen (Holz, Stroh etc.), Umstellung auf klimafreundliche Heizmethoden fördern.
  14. Vom Garten in den Mund: Gärten und Gärtnern fördern und promoten.
  15. Mehr öffentliches Geld zur Verfügung stellen: Für ein groß angelegtes Wohnraumprogramm, auch durch Aufnahme von Schulden.

 

 

Author: Heidi

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