BESCHLUSSANTRAG.

Bereits 2011 hat die Landesregierung das Areal und die Gebäude des Klosters der Englischen Fräulein in Brixen angekauft, über Vermittlung des Büros Plattner (Bozen; samt stattlicher Gebühr zu dessen Gunsten) wurde damals von Seiten des Landes Südtirol ein Kaufpreis von 25 Mio.€ gezahlt. Da die wenigen Schwestern das Haus verließen, wurde das leere Gebäude teilweise belegt: Das Heim „Marianum“ blieb in seiner bisherigen Funktion erhalten und dient als wichtiger Heimplatz, ebenso das Schülerheim „Maria Ward“. Der Rest des großen Gebäudes aber ist bis heute schütter belegt: Neben dem Pädagogischen Beratungszentrum, der Direktion des Bergbaumuseums, zwei Klassen der Berufsfachschule „Hannah Arendt“ und der Bildungseinrichtung „Galileo“ ist das weitläufige Klostergebäude im Herzen von Brixen seit bald einem Jahrzehnt ohne Nutzung. Dies gilt auch für den weitläufigen Klostergarten in schöner Süd-Ausrichtung, der dem Haus zum Graben hin vorgelagert ist. Immerhin diente die St.-Josefs-Klosterkirche zeitweilig als Ausweichquartier für die in Restaurierung befindliche St.-Michaels-Pfarrkirche.

Die schwache Nutzung ist umso erstaunlicher, als der Bedarf an Räumen für soziale und kulturelle Widmung in Brixen stark spürbar ist. So hätte es durchaus Sinn gemacht, den an der Grenze zu Vahrn geplanten, künftigen Neubau des Altersheims statt am Stadtrand im Norden bei den „Englischen“ unweit des Hartmannsheims zu platzieren. Auch wäre es überlegenswert gewesen, eine denkbare Nutzung als Bibliotheksstandort zu untersuchen, statt den teuren Neubau an der Brunogasse ins Auge zu fassen. Aber auch für den in Brixen spürbaren Bedarf an Sozialwohnungen böte das vormalige Gebäude der „Englischen“ samt Areal gutes Potenzial.

Schließlich wäre auch in Anbetracht des wachsenden Bedarfs an Öffentlichem Grün in Brixen, das mit der geplanten Nutzung des Hofburggartens eine sichtliche Einschränkung erfährt, eine Öffnung des Gartens der „Englischen“ ins Auge zu fassen, wozu dessen Nähe zum Stadtkern und zum Hartmannsheim geradezu einlädt.

Insgesamt also gebieten die Entwicklung der Stadt und die Mitverantwortung des Landes, diesem wertvollen Areal in Schlüsselposition Brixens neue Aufmerksamkeit und eine planvolle Nutzung zuzuwenden.

Daher beauftragt der Südtiroler Landtag die Landesregierung

  1. In einer genauen Bestandsaufnahme Raumangebot, Sanierungsbedarf und die Nutzungsoptionen des Gebäudes und des Areals der vormaligen „Englischen“ in Brixen zu bewerten;
  2. Auf eine intensivere, vorab sozialen und kulturellen Nutzungen verpflichtete Auslastung hinzuarbeiten;
  3. Im Falle einer Umwidmung des Hofburggartens zum eintrittspflichtigen „Heller-Memorial“ das Areal des „Englischen Gartens“ der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

 

Bozen, 19.02.2020

Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hanspeter Staffler

PRESSEMITTEILUNG.

Landesrat Giuliano Vettorato hat zwar die Begrüßung gemacht, ist dann aber sogleich zum nächsten Termin geeilt. In den Diskussionsbeiträgen haben vor allem VertreterInnen des Bauernbundes den Gewässerschutzplan attackiert, die anwesenden Beamten konnten auf politische Fragen nicht gut antworten.

Während vom Bauernbund sowohl Obmann Leo Tiefenthaler als auch Direktor Sigfried Rinner anwesend waren und es verstanden, ihr politisches Gewicht in die Diskussion zu werfen, fehlten die Mitglieder der Landesregierung. “Es ist absolut unverständlich, dass kein Landesrat anwesend war, um den von der Landesregierung beschlossenen Gewässerschutzplan zu verteidigen” sagt Hanspeter Staffler von den Grünen. Die Beamten wurden regelrecht im Regen stehen gelassen.

Der Gewässerschutzplan wurde aufgrund der EU-Wasserrahmenrichtlinie aus dem Jahr 2000 von den Ämtern der Umweltagentur erstellt und hat zum Ziel, sämtliche Bäche, Seen und auch das Grundwasser einem chemisch und ökologisch guten Zustand zuzuführen. Sowohl die Ausarbeitung als auch die Vorstellung des Gewässerschutzplanes erfolgte auf den Stand der Technik und den Beamten ist dafür ein Lob auszusprechen. Das Wasser ist ein öffentliches Gut und damit muss sorgsam umgegangen werden: im Interesse aller Menschen und im Interesse der Natur.

BESCHLUSSANTRAG.

Der stetig wachsende Tourismus in Südtirol konzentriert sich weiterhin auf Spitzenzeiten, zumal auf die Monate Juli und August, die in einem Jahreszeitraum von 16% weiterhin über 30% der Nächtigungen generieren. Die entsprechende Belastung liegt auf der Hand: Verkehrsspitzen, Staus und Druck auf Landschaft und Ortskerne sind dann an der Tagesordnung und treffen auch jene Einheimischen, die nicht vom Tourismus leben. Obwohl „Ganzjahres-Tourismus“ zum Gebot der Stunde und Motto der Verantwortlichen aufgerückt ist, wird seine Realisierung weiterhin nicht mit der nötigen Stringenz verfolgt.

Ein Königsweg zu seiner Pflege wäre der zügige Aufbau des Seminar-, Konferenz- und Tagungsgeschäftes, wie im Bundesland Tirol längst schon der Fall. Denn Tagungen und Kongresse finden besonders in den Monaten November, Jänner und Februar statt, in denen die normale Urlaubstätigkeit ausgesprochen schwach verläuft. Das Tagungsgeschäft stützt sich auch – anders als oft vermutet – nicht auf übergroße Teilnehmerzahlen im „Davos-Format“, denn im Schnitt kommt eine Tagung auf 120 bis 140 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, selbst in Großstädten und im Messeumfeld auf durchschnittlich gut 250 Personen. Eine solche Größenordnung ist mit normalen Tagungsräumen und auch bei kleineren Hotelgrößen dank Kooperation gut zu schultern.

Leider kümmert sich in Südtirol die im Umbau befindliche IDM nach wie vor nur am Rande um den aussichtsreichen Zweig, konkret mit nur einer einzigen Mitarbeiterin, die mit diesem Thema befasst ist. Das hierfür eingerichtete sog. B2B-Portal will überdies Kontaktstelle für Gruppenreisen wie für MICE-Veranstaltungen gleichermaßen sein. Ein fragwürdiger Spagat angesichts der Komplexität des MICE-Tourismus. „MICE“ steht dabei für die Begriffe Meetings (Tagungen), Incentives (von Unternehmen organisierte Belohnungsreisen für Mitarbeiter), Conventions (Kongresse) und Exhibitions (Ausstellungen) bzw. Events.

Es wird also erkannt, dass „Eventorganisatoren, Veranstaltungshallen, historische Gebäude mit Tagungsmöglichkeiten, Catering- und Transportunternehmen“ vom Tagungstourismus profitieren. Dadurch könne „Südtirols Tourismus die Nebensaisonen stärken und neue Kundensegmente ansprechen: Unternehmen, Organisationen, Ämter und Verbände, die Tagungen oder Reisen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisieren.“ In der aktuellen, bescheiden dimensionierten Form besteht aber das Risiko, dass vom Unternehmen „Mice“ im Endeffekt nur eine kleine „mouse“ übrigbleibt.

Dagegen bedürften die um Tagungsangebote anfragenden Unternehmen, Institutionen und Organisationen einer schlagkräftigen Stabsstelle, die sich auch der Einwerbung proaktiv stärker annehmen könnte, beispielsweise mit eigener Präsenz auf europäischen Leitmessen wie der IMEX in Frankfurt am Main oder der ibtm WORLD in Barcelona sowie im Aufbau eines Multiplikatoren-Netzwerks. Im Bundesland Tirol wird dies durch das Convention Bureau Tirol (www.convention.tirol) beispielhaft vorexerziert, da am zentralen Standort Innsbruck/Maria-Theresia-Straße vier Mitarbeiterinnen diesen Bereich, den „Tagungs(t)raum Tirol“, engagiert und neutral bestellen – seit inzwischen fast 15 Jahren und im Verbund mit nunmehr 60 offiziellen Partnern wie Tagungsstätten und Hotels. In unserem Landesteil sind solche Bemühungen hingegen versandet, wie das durch Hansjörg Viertler in den Neunzigern lancierte „Convention-Büro“.

Es sieht so aus, als ob sich die IDM lieber auf außereuropäische Mega-Branchenevents konzentriere, bei denen Luxus- und Wintertourismus im Mittelpunkt stehen: Für das Jahr 2020 wären da z.B. das T-Fest in Dubai und das Mountain Travel Symposium in Kalifornien, um nur zwei zu nennen.

Es wäre höchst an der Zeit, angesichts der steten „overtourism“-Debatte und der realen Belastungen, diesen Königsweg der besseren Verteilung im Jahreslauf mit Nachdruck anzustreben und dem Kongresstourismus stärkere Aufmerksamkeit zu widmen.

Daher beauftragt der Südtiroler Landtag die Landesregierung

  1. Bisherige Daten zum Kongress- und Tagungstourismus in Südtirol systematisch zu erheben zu lassen und in einen Vergleich mit Tirol und dem Trentino zu ziehen;
  2. das Potenzial des Kongress- und Tagungssegments von IDM in Kooperation mit Universität, EURAC, Vertretern und Verantwortungsträgern des Tourismus sowie der Südtiroler Unternehmerschaft zu erfassen, zumal die EURAC-/HGV-Studie „Zukunft Tourismus Südtirol 2030“ zur Bedeutung des Tagungstourismus völlig schweigt;
  3. den Convention-Bereich auf dieser Grundlage in kurzer Frist in Strategie und Besetzung systematisch auszubauen und so der „Meeting Industry“ auch in Südtirol als wichtiger touristischer Zukunftszweig die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie andernorts seit langem besitzt.

Bozen, 19.02.2020

Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hanspeter Staffler

Zwischen Erwartungen und Risiken

Der 27. Februar rückt näher und mit ihm auch unsere Veranstaltung „5G – Wir wollen’s wissen“. Hier findet ihr das Programm der Tagung, die allen Interessierten Fachwissen und mehr Klarheit bieten möchte.
Die Veranstaltung wird am Donnerstag, 27.2.2020 von 10 bis 13 Uhr im Palais Widmann, Silvius-Magnago-Platz (Bozen) stattfinden. Sechs Landtagsfraktionen sowie fünf Expertinnen und Experten freuen sich auf euer zahlreiches Erscheinen.

Luca Verdi, Physiker und Amtsdirektor Labor für Luftanalysen und Strahlenschutz, Fiorella Belpoggi, Biologin und Wissenschaftliche Leiterin Istituto Ramazzini, Elmar Grasser, Informatiker und CTO des Schweizer Telekommunikationsunternehmens “Sunrise”, Patrizia Gentilini, Onkologin und Wissenschaftlicher Beirat ISDE Associazione Italiana Medici per l’Ambiente und Martin Röösli, Umweltepidemiologe der Universität Basel führen in das Thema ein und stehen für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.

 

Bozen, 19.02.2020

 

Brigitte Foppa, Paul Köllensperger, Andreas Leiter-Reber, Sven Knoll, Sandro Repetto, Diego Nicolini

ANFRAGE ZUR AKTUELLEN FRAGESTUNDE.

Der Zusammenschluss zwischen Langtaufers und dem Kaunertal wird stetig vorangetrieben. Das Projekt wurde vom Umweltbeirat bereits im Jahr 2017 abgelehnt. Die Analyse aus dem Unternehmensregister der Handelskammer Bozen hat für die Oberländer Gletscherbahn AG ergeben, dass 81% des Gesellschaftskapitals in ausländischer- und lediglich 19% in inländischer Hand liegen. 47 Gesellschaftsmitglieder aus dem Ausland halten 81% des Kapitals, während 155 inländische Gesellschaftsmitglieder lediglich mit 19% am Kapital beteiligt sind.

Daher richten wir folgende Fragen an die Landesregierung:

  1. Was hält die Landesregierung davon, dass sich 81% des Kapitals der Oberländer Gletscherbahn AG in ausländischer Hand befinden? Seit wann ist die Landesregierung darüber informiert?
  2. Wie äußert sich die Landesregierung zur Tatsache, dass mit der österreichischen Kaunertaler Gletscherbahnen Ges.M.B.H. ein einziger Aktionär über 67,3% des Gesellschaftskapitals, also über die absolute Entscheidungshoheit verfügt? Seit wann ist die Landesregierung darüber informiert?
  3. Wie ist die Position der Landesregierung zur Tatsache, dass von den 155 inländischen Gesellschaftsmitgliedern 118 den Mindestanteil von 1.000 Euro eingebracht haben, bisher aber jeweils nur 250 Euro bezahlt haben? Seit wann ist die Landesregierung darüber informiert?
  4. Ist die Landesregierung damit einverstanden, dass ausländisches Kapital über die Zukunft von Langtaufers und Graun entscheidet? Wenn ja, warum? Wenn nein, was will sie dagegen tun?

Bozen, 18.02.2020

Landtagsabgeordnete
Hanspeter Staffler
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

Hier kann die Antwort des Landesrates im Plenum heruntergeladen werden, unsere Replik und die Antwort darauf.

PRESSEMITTEILUNG

Das Projekt Zusammenschluss Langtaufers-Kaunertal liegt mehrheitlich in den Händen von auswärtigen Investoren und würde den erfolgreichen sanften Tourismus in Langtaufers zerstören.
Die Oberländer Gletscherbahn AG mit Sitz in der Gemeinde Graun treibt federführend den Zusammenschluss zwischen Langtaufers und dem Kaunertal voran, wobei eine Seilbahnverbindung von der Ortschaft Melag bis auf rund 3000 Meter Meereshöhe geplant ist. Das Projekt wurde vom Umweltrat bereits im Jahr 2017 abgelehnt, die Entscheidung der Landesregierung steht immer noch aus.
Dieses Seilbahnprojekt würde massiv in eine bisher unberührte Hochgebirgslandschaft eingreifen und deren Einzigartigkeit zerstören. Für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Graun würde das Projekt eine enorme Verkehrsbelastung bedeuten und am wunderschönen Talschluss von Melag würden Auffang-Parkplätze für die Blechlawinen entstehen.
Aus dem Unternehmensregister der Handelskammer Bozen ergibt sich für die Oberländer Gletscherbahn AG, dass 81% des Gesellschaftskapitals in ausländischer Hand und lediglich 19% in inländischer Hand liegen.
47 Gesellschaftsmitglieder aus dem Ausland halten 81 % des Kapitals, während 155 inländische Gesellschaftsmitglieder lediglich mit 19 % am Kapital beteiligt sind.
„Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass die österreichische Kaunertaler Gletscherbahnen G.m.b.H mehr als zwei Drittel des gesamten Gesellschaftskapitals in ihren Händen hält und somit ganz alleine das Sagen hat.“ sagt Hanspeter Staffler, Landtagsabgeordneter von den Grünen. Kaunertaler Interessen würden demnach die Entwicklung von Langtaufers bestimmen.
Hier stellt sich die Frage, ob es nachhaltig und zeitgemäß ist, sanften Tourismus durch auswärtiges Fremdkapital zu verdrängen und damit auch noch empfindliche und verletzliche Hochgebirgslandschaft zu zerstören. Diese und weitere Fragen haben wir der Landesregierung in einer Anfrage gestellt, welche im Zuge der nächsten Landtagssitzung vom 3. bis zum 6. März behandelt werden wird.
Die Grüne Fraktion spricht sich dezidiert gegen diesen Naturfrevel aus und findet es mehr als eine Zumutung, wenn Fremdkapital die wirtschaftliche Entwicklung in Graun bestimmen sollte.

BZ, 18/2/2020

Landtagsabgeordnete
Hanspeter Staffler
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

PRESSEMITTEILUNG.

Zwei Schritte vor und drei zurück: Das ist der Eindruck, der vom Verkehrsgipfel Ende der letzten Woche geblieben ist. Die Tiroler Landesregierung arbeitet seit Jahren mit mutigen Maßnahmen auf eine Reduzierung des Schwerverkehrs auf der Brennerachse hin – und immer wieder kommen die Bremsaktionen aus Brüssel. Eine traurige Ironie, die sich leider auch beim letzten Gipfeltreffen wiederholt hat – mit Schützenhilfe Italiens.
Als „Superbelastete“ können wir SüdtirolerInnen das nicht schweigend hinnehmen. Die Brennerachse ist die meistbefahrene Alpenroute. Durch die fatale Kombination aus Billigsprit in Österreich und Billigmaut in Italien hat sie einen perversen Magneteffekt, erdrückend für die Menschen und für die Umwelt im Alpenraum.
Nachtfahrverbot, sektorales Fahrverbot, Blockabfertigung und Geschwindigkeitsbegrenzung, die Rezepte des Bundeslands Tirol, sind notwendige, konsequente Ansätze. Der Ruf nach Mautanhebung, Geschwindigkeitsbegrenzung und Stundenkontingente dringt, etwas schüchtern aber doch, auch aus Südtirol, wird aber angesichts der Äußerungen der italienischen Ministerin und der EU-Kommissarin zu den Tiroler Maßnahmen wohl ungehört verhallen. Dabei müssten sich die Verantwortlichen in den Ländern, aber auch die EU-Kommission, darüber im Klaren sein, dass die Frage des explodierenden Schwerverkehrs nicht nur eine wirtschaftliche Seite hat, sondern dass es hier in erster Linie um die Gesundheit der BewohnerInnen entlang der Autobahn geht.
Wir unterstreichen ein weiteres Mal, dass die Untertunnelung der Brennerachse wenn dann nur in einem Gesamtkonzept Sinn ergibt, das von den verkehrspolitischen Maßnahmen ausgeht. Und vielleicht erinnert sich auch jemand daran, dass der Dreierlandtag mehrmals die Umsetzung der Alpentransitbörse beschlossen hätte. Eigentlich.

Bozen, 17.02.2020

Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba, Hanspeter Staffler
Ko-Landesvorsitzende Marlene Pernstich, Felix von Wohlgemuth

ANFRAGE ZUR SCHRIFTLICHEN BEANTWORTUNG.

Das Wohnheim „Elisabethinum“ in Bozen soll angeblich ab dem Herbst 2020 nicht mehr den Studierenden der Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“ als Wohnmöglichkeit zur Verfügung stehen. Den Studierenden wurde mitgeteilt, dass die Universität Bozen – der ursprünglich vorgesehene Nutzer des Gebäudes – Anspruch auf dieses stellt. Auch die Studierenden der Universität Bozen haben ein großes Wohn-Problem, denn Heimplätze sind rar. Deshalb ist es verständlich, dass die UniBz das „Elisabethinum“ für ihre Studierenden nutzen möchte.
Aber es ist auch bedenklich, dass hier zwei Bildungseinrichtungen gegeneinander ausgespielt werden. Dabei ist ein Unterschied, ob Universitätsstudierende von auswärts eine Wohnmöglichkeit in Bozen suchen oder ob dies SchülerInnen bzw. Studierende der einzigen Landesfachschule für Soziales in Südtirol sind. Die Universitätsstudierenden, die sich entscheiden, ihr Studium weiter weg von zu Hause zu absolvieren, tun dies auf freiwilliger Basis. Sie könnten auch andere Universitäten besuchen, haben sich aber für Bozen entschieden. Bei der „Hannah Arendt“ handelt es sich um die einzige Sozialfachschule im Land. Wer in Südtirol im Sozialdienst arbeiten möchte, muss die „Hannah Arendt“ besuchen. Wer hier seine Ausbildung beginnt, hat nur diese eine Wahl und muss folglich nach Bozen. Wohnortnähere Ausbildungsmöglichkeiten für die Personen, die die sozialen Professionen in unserem Land ausüben werden, stehen nicht zur Wahl.
Aus diesem Grund sieht die Grüne Fraktion das Land hier besonders in der Pflicht, für adäquaten und kostengünstigen Wohnraum für die Studierenden der „Hannah Arendt“ zu sorgen und ihnen eventuell einen gleichwertigen Ersatz für das „Elisabethinum“ zur Verfügung zu stellen.
Auch vor dem Hintergrund, dass die Landesfachschule für Soziales das „Elisabethinum“ zu einem besonders gestalteten pädagogischen Wohnkonzept gemacht hat, dass es in dieser Form nur einmal in Südtirol gibt.

Daher richten wir folgende Fragen an die Landesregierung:

  1. Stimmt es, dass das „Elisabethinum“ ab Herbst 2020 nicht mehr der Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“, sondern der UniBz zur Verfügung stehen soll?
  2. Falls das „Elisabethinum“ tatsächlich nicht mehr von der Landesfachschule genutzt werden sollte, wird der „Hannah Arendt“ eine gleichwertige Ersatzstruktur zur Verfügung gestellt?
    a. Wenn ja, ab wann steht der „Hannah Arendt“ diese Struktur zur Verfügung und welche Kapazität weist sie auf?
    b. Wenn nein, warum nicht?

Bozen, 17.02.2020

Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hanspeter Staffler

Hier kann die Antwort der Landesregierung heruntergeladen werden.

ANFRAGE ZUR SCHRIFTLICHEN BEANTWORTUNG.

Aus Lajen erreichen uns Berichte, wonach im Dorf zunehmend Aktivitäten zu vermelden sind, die darauf hinweisen, dass ein vermehrtes Interesse besteht, Bautätigkeiten auszuführen. Einige dieser Vorhaben scheinen auf den touristischen Bereich abzuzielen. Die geografische Lage von Lajen – das „Tor“ zum hochtouristischen Gröden – macht das Dorf für bestimmte Investorinnen und Investoren zum idealen Standort als „Ausweichstelle“ für den Grödner Tourismus. Ob dies im Sinne für die Entwicklung von Lajen ist, bleibt jedoch mehr als fraglich.

Daher richten wir folgende Fragen an die Landesregierung:

  1. Gibt es ein Tourismusentwicklungskonzept für Lajen?
    a. Falls ja, wie viele zusätzliche Betten beinhaltet der Vorschlag dieses Tourismusentwicklungskonzeptes für Lajen?
    b. Wie viele von diesen Betten in Frage 1. a) wurden von der Landesregierung genehmigt?
    c. Wo befinden sich diese neuen Betten: Handelt es sich um Ausweitungen bereits bestehender Tourismusinfrastruktur oder um neue Tourismuszonen oder um beides? Wir bitten um eine detaillierte Beschreibung bezüglich die Charakteristik der genehmigten zusätzlichen Betten.
    d. Wie viele dieser genehmigten zusätzlichen Betten wurden bereits realisiert und wie viele müssen noch realisiert werden?
  2. Wie viele Betten für dem Tourismus gibt es in Lajen?
    a. Wie genau gestaltete sich Veränderung der Gesamtzahl an Betten im Tourismus in Lajen zwischen dem 1. Januar 1985 (Datum der Festlegung der Bettenobergrenze) und heute? Wir bitten um die Auflistung der Daten in Intervallen, wenn möglich im 5-Jahres-Rhythmus.
  3. Wie sah die Auslastung dieser Betten in den Jahren 2017, 2018 und 2019 aus?
  4. Liegen in der Gemeinde Lajen Ansuchen zur Umwidmung von Flächen (Bannzonen, landwirtschaftliches Grün, etc.) in Tourismuszonen vor? Wenn ja, wie viele und wo genau?
  5. Liegen dem Land, oder der Gemeinde Lajen, neue Ansuchen für touristische Bauten in Lajen vor? Wenn ja, wie viele und wo?

Bozen, 17.02.2020

Landtagsabgeordnete
Riccardo Dello Sbarba
Brigitte Foppa
Hanspeter Staffler

 

ANFRAGE ZUR SCHRIFTLICHEN BEANTWORTUNG.

In den vergangenen Jahren wurden bereits eine Reihe an Vorbereitungsarbeiten für die Elektrifizierung der Vinschger Bahn getroffen. So wurde im Sommer 2019 der Abschnitt Mals – Schlanders für einige Monate gesperrt, um notwendige Anpassungsarbeiten zu machen.

Daher richten wir folgende Fragen an die Landesregierung:

  1. Kommt es auf der Bahnlinie Meran – Mals heuer und in den nächsten Jahren zu längeren Unterbrechungen?
  2. Welche Bauphasen sind noch notwendig, um die Elektrifizierung der Bahnlinie zu vervollständigen? Wir ersuchen um eine Auflistung der Bauphasen, eine kurze Beschreibung derselben und um den entsprechenden Zeitplan.
  3. Wie schaut es mit dem Rollmaterial aus? Wurden die neuen Garnituren bereits ausgeschrieben oder angekauft? Wir ersuchen um eine Beschreibung des Anschaffungsplans.
  4. Wann genau wird die Elektrifizierung der Bahnlinie abgeschlossen sein und ab wann werden die neuen Elektro-Garnituren ihren Dienst aufnehmen?
  5. Wir ersuchen auch um die Übermittlung des Kostenplans für die Infrastrukturen und für das Rollmaterial.

Bozen, 17.02.2020

Landtagsabgeordnete
Hanspeter Staffler
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

Hier kann die Antwort der Landesregierung heruntergeladen werden.