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Unterland: wo die Überlastung schon längst am Limit ist

PRESSEMITTEILUNG.

Sommer bedeutet Ferienzeit, damit einher gehen leider auch vermehrte Verkehrsüberlastung, Umweltverschmutzung und Lärmbelastung im ganzen Land. In den letzten Wochen hat die Grüne Fraktion der Landesregierung eine Reihe besorgter Fragen zu einigen einschneidenden Projekten und Situationen im Unterland gestellt – ein Landesteil, der schon längst am Limit ist.

Mehr als ein Drittel der Einwohner:innen Südtirols leben im „Süden“ unseres Landes, und hier befinden sich auch die einschneidendsten Infrastrukturen: Autobahn, Müllverbrennungsanlage, Flughafen, Mülldeponie, Kläranlage, Fahrsicherheitszentrum. Diese Einrichtungen verlangen unsere Aufmerksamkeit und unsere Wachsamkeit, denn die Lebensqualität aller Menschen, die hier leben, hängt wesentlich damit zusammen.

Die Antworten, die wir erhalten haben, sind nicht gerade aufmunternd.

  • Abfalltransport und -entsorgung: Auf der Deponie Frizzi-Au kommen jährlich 25.000 Tonnen Sperrmüll an, der in der Deponie zerkleinert und dann zur Verbrennungsanlage transportiert wird. Dies führt zu erheblichem Schwerverkehr: Die LKWs, die Sperrmüll anliefern und leer wieder abfahren, und schließlich die LKWs, die den zerkleinerten Sperrmüll abholen machen insgesamt etwa hundert LKW-Fahrten in der Woche aus.
  • Flugverkehr: Seit der Übergabe des Flughafens an die privaten Betreiber wurde die Start- und Landebahn verlängert und die Zahl der Linienflüge erhöht. Für die Bewohner:innen des Unterlands, die diese Infrastruktur nie wollten (wie der Rest des Landes, der sich bei der Volksabstimmung vor sieben Jahren klar dagegen ausgesprochen hat), ist das sicher keine gute Nachricht, und NICHT in ihrem Sinne. Nun wird Gostner einen weiteren Hektar Land versiegeln, um den Flugzeug-Parkbereich zu verdoppeln. Die Zahl der kleinen und mittleren Flugzeuge wird erhöht. Wie lange noch wollen wir den Unterlandler:innen die Belastungen zumuten, verursacht durch einen Flughafen, den sie in dieser Größe nie gewollt haben?
  • Militärische Übungen: Nächtliche Übungsflüge von Militärhubschraubern finden ohne jede Einschränkung statt und verursachen eine unerträgliche Lärmbelästigung für die Bevölkerung. Den Lärm, der auch zu später Stunde im Unterland dröhnt, nimmt der Landesrat, wie wir aus seiner Antwort entnehmen, zur Kenntnis. Alle Anfragen und Anregungen, die in den letzten Jahren zu diesem Thema eingegangen sind, haben offenbar noch nichts bewirkt.
  • Fahr“sicherheits“zentrum (= Go-Kart- und Motocross-Strecke): Hierzu ist eine weitere Anfrage in Ausarbeitung.

Das Unterland ist an der Grenze seiner Belastbarkeit angelangt. Hören wir auf, in lärmende und umweltschädliche Projekte zu investieren und fangen wir ernsthaft an, die Gesundheit der Menschen, die dort leben, zu schützen!

 

Bolzano, Bozen, 21/06/2023

Cons. prov. / Landtagsabgeordnete

Brigitte Foppa

Hanspeter Staffler

Riccardo Dello Sbarba

Author: Heidi

Elide Mussner folgt
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