HomeCovid-19„Notdienst“ – Schwindeln beim Übersetzen als Behelf gegen die Wahrheit

„Notdienst“ – Schwindeln beim Übersetzen als Behelf gegen die Wahrheit

PRESSEMITTEILUNG.

Die Einrichtung des Kinderbetreuungs-Notdienst in Kindergärten und Grundschulen ist von vielen Polemiken begleitet. Aus gutem Grund. Minimale Einschreibungsfristen, überstrenge Kriterien, schlechte Kommunikation mit dem Personal etc. haben den „Not“Dienst gleich schon in die Kritik gebracht. Auffallend ist aber auch, dass der Dienst nur in den deutschen und ladinischen Schulen und Kindergärten angeboten wird. Effektiv sieht das Landesgesetz den Dienst als „Möglichkeit“ vor.

Der Beschluss der Landesregierung Nr. 327 regelt die Details des Dienstes. Allerdings unterschiedlich, je nachdem ob man die deutsche oder die italienische Version liest:

Es ist unerhört, wie die Landesregierung hier schummelt. Anders kann man sich nicht erklären, dass der deutsche Text davon spricht, dass die Kindergärten und Schulen den Dienst PLANEN und ANBIETEN, das im italienischen Text als Möglichkeit steht (È POSSIBILE OFFRIRE).
Auch im folgenden Absatz heißt es im Deutschen, dass der Notdienst BEGINNT, im Italienischen steht: PUÒ INIZIARE.

Das sind keine Übersetzungsfehler, werte Landesregierung. Das ist bewusstes Kaschieren von unterschiedlichen Wegen.

Die Landesregierung kann sehr wohl beschließen, in der deutschen Schule andere Wege zu gehen als in der italienischen (auch wenn viele Eltern sicher gern einen gemeinsamen „Notdienst“ gesehen hätten, der auch noch ressourcenoptimierend gewesen wäre). Aber man hat nicht einmal die Courage, dazu zu stehen, sondern zieht es vor, bei der Übersetzung zu „schwindeln“.
Diese gar nicht so unbedeutende Manipulation darf kein Präzedenzfall werden. In jedem Fall wirft sie ein sehr trübes Licht auf die Ehrlichkeit der Landesregierung. Und auf ihre Absichten im Hinblick auf das viel beschworene „Zusammenführen“ der Sprachgruppen. Von wegen.

Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba, Hanspeter Staffler

Author: Heidi

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