Schlachthof Bozen

ANFRAGE ZUR AKTUELLEN FRAGESTUNDE.

Im Paket des Recovery Fund sehen wir in der Mission 2 „Grüne Revolution und Ökologischer Wandel“ unter „Green Priority – Liegenschaften“ das Projekt „Errichtung des öffentlichen Schlachthofs Bozen“, für das 8 Millionen veranschlagt werden. Es gibt in Südtirol über 40 Schlachthöfe, öffentliche und private Schlachthäuser, kleine und große Strukturen, die – im Rahmen der Gesamtproblematik des Tötens von Tieren für die menschliche Ernährung – dafür sorgen, dass kleine Kreisläufe in der Nahversorgung möglich sind und dem Tierwohl durch möglichst kurze Tiertransporte gedient wird. Es kann und darf nicht sein, dass ein zentraler Schlachthof besonders gefördert wird, während die anderen riskieren im wahrsten Sinne des Wortes auszubluten. Das alles womöglich nicht zum Wohle der Tiere und der regional Wirtschaftstreibenden.

Daher richten wir folgende Fragen an die Südtiroler Landesregierung

  1. Wie wird die Errichtung eines zentralen Schlachthofs als Teil der Strategie „Ökologische Revolution“ argumentiert?
  2. Welche Vorteile bietet der zentrale Schlachthof im Hinblick auf die Verladung der Tiere, die Qualität des Transportes, Wartezeit bis zum Abladen und Abladevorgang, Wartezeit bis zur Tötung, Qualität der Betäubung und Tötung?
  3. Welche Gesamtstrategie wird damit verfolgt? Wie stellt man sich die Verteilung der Schlachtungen im Land nach Fertigstellung des zentralen Schlachthofes numerisch vor?
  4. Wollte und sollte man nicht indessen die dezentrale Schlachtung fördern?

BZ, 15.03.2021

Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hanspeter Staffler

 

Hier könnt ihr die Antwort der Landesregierung herunterladen. Und unsere Replik dazu.

Author: Heidi

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2 COMMENTS
  • Max Siller / 11. Mai 2021

    Dazu möchte ich einfach auf Lew Tolstoi, der ein überzeugter Vegetarier war, verweisen:

    – Fleischessen ist ein Überbleibsel der größten Rohheit. Der Übergang zum Vegetarismus ist die erste und natürlichste Folge der Aufklärung.
    – Vom Tiermord zum Menschenmord ist es nur ein Schritt und damit auch von der Tierquälerei zur Menschenquälerei.
    – Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.
    – Wenn Du keinen Menschen töten kannst – gut; kannst Du kein Vieh und keine Vögel töten – noch besser; keine Fische und Insekten – noch besser. Bemüh Dich, soweit wie möglich zu kommen. Grüble nicht, was möglich ist und was nicht. Tu, was Du mit Deinen Kräften zustande bringst. Darauf kommt alles an.

  • Sara Gruber / 20. Mai 2021

    „Wenn Schlachthäuser Wände aus Glas hätten, wären alle Menschen Vegetarier…“ (Paul McCartney)
    …Und dennoch will das Land Südtirol um 8 Millionen Euro eines dieser Todeshäuser in Bozen errichten. Um die Absurdität dieses Vorhabens noch zu steigern, soll das Todeshaus mit Fördergeldern der EU aus dem sog. „Recovery Fund“ bzw. „Wiederaufbaufond“ finanziert werden, welcher eigentlich für nachhaltige, gesundheitliche und soziale Projekte gedacht wäre. In einer Zeit, in welcher die Viehwirtschaft laut Weltagrarbericht gleich viele Emissionen produziert wie ALLE weltweiten Transportmittel zusammen scheint mir dieses Vorhaben alles andere als nachhaltig.

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