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Zweifel an der Ski-WM in Gröden

PRESSEMITTEILUNG.

In diesen Tagen freut sich Südtirol nicht nur über die schönen Sommertage. Vielerorts stöhnt man auch unter dem gewaltigen Andrang von Tourist:innen, die geballt über bestimmte Ort- und Talschaften hereinbrechen. Wir diskutieren (endlich!) über die Grenzen des Wachstums im strategischen Tourismussektor, und darüber, wie viel das Land verträgt. Blickt man dieser Tage auf die Autobahn und die verstopften Innenstädte, so fragt man sich unweigerlich, wie Südtirol dieses immer fortwährende „Mehr“ stemmen soll.

Inmitten dieser Zweifel und der angestoßenen Debatte fällt die Kunde, dass die nächste Großveranstaltung ins Haus stehen könnte. Eine Ski-WM in Gröden im Jahr 2029 solls werden. Nachdem das Gadertal vor einigen Wochen einer Mitkandidatur mit der Begründung, die Region vertrage nicht noch mehr, bereits eine Abfuhr erteilt hat, versucht Gröden den Karren jetzt alleine weiterzuziehen.

Wie die Entscheidung in Gröden zustande gekommen? Die Bewohner:innen wurden nicht gefragt, ob sie dieser WM in ihrem Tal zustimmen und auch sonst sucht man vergeblich nach irgendeiner Art der partizipativen Einbindung der Menschen, die im Tal leben und arbeiten. Dabei werden sie jene sein, die mit den Folgen dieser Großveranstaltungen zu leben haben. Ist man sich ihrer Zustimmung sicher, könnte man sie auch fragen.

Wie schon Olympia 2026 soll auch diese Großveranstaltung als „nachhaltig“ und „grün“ verkauft werden. Neue Straßen und Erschließungen sprechen eine andere Sprache. Wir sollten beginnen, über die Grenzen von Green-Washing nachzudenken. Auch sie scheinen erreicht.

BZ, 25.08.2021

Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hanspeter Staffler

Author: Heidi

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