#VoteThisCAPdown

Die Europäische Agrarreform ist unverantwortlich und realitätsfremd. Was Herbert Dorfmann als erfolgreichen Kompromiss feiert, ist in Wahrheit die Bankrotterklärung gegenüber einer Europäischen Agrarwende und der Einhaltung des Europäischem Green New Deals.
Die EU-Landwirtschaft produziert mehr als 400 Mio. Tonnen CO2 im Jahr, obwohl 81% der natürlichen Lebensräume bereits gefährdet sind. Auch die für 2020 gesetzten EU-Biodiversitätsziele werden voraussichtlich verfehlt. Das hat vor allem damit zu tun, dass die Fördergelder für die Landwirtschaft an die Größe der Flächen und der Betriebe gekoppelt sind. Das hat zu einer industrialisierten Landwirtschaft und Tierhaltung geführt, die auf Tierwohl, Umwelt und Klimaschutz keine Rücksicht nimmt und unsere Lebendsgrundlagen gefährdet. Gleichzeitig ist das Ressort für Landwirtschaft eines der am besten finaziell ausgestatteten und darum fundamental, um die EU in eine klimagerechten Zukunft zu führen.
Die Europäische Kommission hat darum beschlossen die GAP (Gemeinsame Agrarpolitik) zu reformieren, um sie mit dem europäischem Green New Deal in Einklang zu bringen. Diese Woche hat sich allerdings eine Koalition von Konservativen (EPP), Liberalen (Renew Europe) und Sozialdemokraten (S&D) im EU-Parlament gebildet, die versuchte diesen Paradigmenwechsel in der Agrarpolitik mit Änderungsanträge de facto Beistrich nach Beistrich zu entkräften und an den alten Strukturen der Agrarpolitik festzuhalten. Der südtiroler Parlamentarier Herbert Dorfmann war als Sprecher für Agrarpolitik der EPP in dieser Aktion federführend.
Nach dem Kompromiss, der nun auch im Europäischem Rat gefunden wurde, werden wahrscheinlich blinde Flächensubventionen für weitere 7 Jahre nicht angefasst. Das ist vor allem ein Geschenk für große Agrarkonzerne und gefährdet den Erhalt kleiner und familiengeführter Betriebe, wie es sie z.B. in Südtirol oft anzutreffen gibt.
Es werden fast 400 Mrd. Euro ohne verbindliche Klima- oder Artenschutzziele mit der Gießkanne ausgegeben, da die sogenannten “Ökoauflagen” nicht mit genau definierten Kriterien versehen sind.
“Das ist schlicht unverantwortlich, denn wenn wir etwas gelernt haben, dann dass die Landwirtschaft vielleicht am meisten von der globalen Erwärmung und dem Artensterben bedroht ist und dass wir regionale Kreisläufe und kleinstrukturierte Landwirtschaft fördern sollten, die krisenfester und resilienter sind.
Was Herbert Dorfmann als erfolgreichen Kompromiss feiert, ist in Wahrheit ein Totalversagen gegenüber einer Europäischen Agrarwende und der Einhaltung des europäischen Green New Deals.” so Zeno Oberkofler Aktivist der Young Greens Southtyrol.
Es bleibt zu hoffen, dass das Parlament noch eine Kehrtwende hinbekommt. Von unserer Südtiroler Vertretung werden wir uns leider wenig erwarten können.
Die Young Greens Southtyrol