HomeDeutschLandwirtschaftsfonds 2023-2027: 300 Mio. Euro gehen an den Klimazielen 2040 vorbei.

Landwirtschaftsfonds 2023-2027: 300 Mio. Euro gehen an den Klimazielen 2040 vorbei.

PRESSEMITTEILUNG.

„Die Erwartungen unsererseits waren groß, das Ergebnis des Landwirtschaftsfonds für den ländlichen Raum (GAP) ist aber eine Bruchlandung.“ sagt Hanspeter Staffler von den Grünen. Das von der Landesregierung soeben beschlossene 300 Millionen schwere landwirtschaftliche Förderprogramm berücksichtigt weder die Ziele des Klimaplans Südtirol 2040 noch wurden die geplanten Maßnahmen einem Klimacheck unterworfen.

Angesichts der gewaltigen Herausforderungen ist das vorliegende Programm eine herbe Enttäuschung: eine erste Analyse zeigt auf, dass 260 Millionen Euro oder 80% der Gelder einen negativen oder bestenfalls neutralen Effekt auf Klima- und Biodiversitätsschutz haben. Lediglich 60 Millionen Euro oder 20% der Geldmittel haben klimapositive Effekte. Genau umgekehrt hätte aber die Aufteilung der 300 Millionen Euro erfolgen müssen.

Laut Klimaplan 2040 müssten bis zum Jahr 2030 der landwirtschaftliche Ausstoß an Methan um 30% und der Ausstoß an Lachgas um 50% reduziert werden. Beide Ziele sind mit dem vorliegenden Plan unerreichbar, denn der Schwerpunkt der finanzierten Maßnahmen liegt wie bisher auf Wettbewerbsfähigkeit und Intensivierung sowie Wachstum und Mechanisierung. Eine Reduzierung des Rinderbestandes um 30%, wie es im Klimaplan vorgesehen ist, sucht man im Landwirtschaftsfonds vergeblich.

Einziger Lichtblick im Landwirtschaftsfonds scheint das Ziel, den Biolandbau bis 2030 auf 25% der landwirtschaftlichen Flächen zu erhöhen. Dies entspräche einer Verdoppelung der heutigen Obstbaufläche oder einer Vervierfachung der Wiesenflächen. Dieses Ziel unterstützen wir voll und ganz, mit den vorgesehenen 60 Millionen Euro ist es aber unerreichbar. „Landesrat Schuler hat mit diesem Programm die Chance für einen wirksamen Klima- und Biodiversitätsschutz leichtfertig vertan,“ sagen Hanspeter Staffler, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba.

Bozen, 13/02/2023

 

Author: Heidi

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