HomeDeutschBrauchen wir das wirklich? – (Grüne) Gedanken zum Black Friday

Brauchen wir das wirklich? – (Grüne) Gedanken zum Black Friday

PRESSEMITTEILUNG.

Black Friday – in den Vereinigten Staaten seit etlichen Jahren ein gefühlter Feiertag nach dem Feiertag. Traditionell stürmen Amerikanerinnen und Amerikaner am Freitag nach Thanksgiving die Geschäfte. Auf diese Weise soll das Weihnachtsgeschäft eingeläutet werden. Längst hat der Black Friday auch Europa – und vor allem dessen Onlinehandel – erreicht. Angebote im zweistelligen Prozentbereich sollen Käuferinnen und Käufer anlocken. Wir wollen die Frage, wie reduziert die Ware zu diesem „Anlass“ angeboten wird, hier nur zweitrangig behandeln. Tatsächlich schreibt das deutsche Verbrauchermagazin Stiftung Warentest in seiner Novemberausgabe, dass tatsächliche Schnäppchen bei vom Magazin getesteten Top-Produkten sehr selten zu finden seien. Hier wird die einmalige Gelegenheit zwar suggeriert. In Wirklichkeit sind – ebenfalls von Stiftung Warentest bestätigt – die meisten Produkte während des Jahres immer mal wieder günstiger zu haben.

Mit dem Black Friday wollen die Giganten des Onlinehandels einen Anlass schaffen, der uns zum Kaufen „um des Kaufens Willen“ (und nicht weil man etwas braucht) anregen soll. Auch hier drängt sich die Grundfrage auf, die wir uns immer öfter stellen: Brauchen wir das wirklich?
Die meisten Menschen werden durch blinkende Prozent-Zeichen, nur-noch-ein-Produkt-auf-Lager-Schildern und Zeituhren, die das Ablaufdatum des Angebots andeuten, unter Druck gesetzt und beinahe schon zum Kaufen gedrängt. Nicht alle spielen mit, glücklicherweise.

Gleichzeitig mit dem Black Friday findet auch der „Buy nothing day“ statt. Verschiedenste Organisationen wollen die Menschen bewusst dazu anhalten, an diesem Tag nur Eines zu kaufen, nämlich nichts.
Eine Konsumpause bietet auch Gelegenheit, Alternativen zum Dauerkaufmodell in Betracht zu ziehen: Dinge können getauscht oder repariert werden. Wer kaufen möchte, kann dies ab und an auch zweiter Hand tun. Und wenn wir ein Produkt in der Hand halten oder im digitalen Warenkorb verstauen, könnten wir es uns zur Gewohnheit machen kurz durchzuatmen und uns zu fragen: Brauche ich das wirklich?
Die Welt und der eigene Wohl-Stand werden daran gewinnen.

Bozen, 28.11.2019

Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hanspeter Staffler

Author: Heidi

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