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Es geht um Kohle | Disinvestire dai combustibili fossili

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Ausstieg aus Investitionen, die in den fossilen Energiesektor fließen – das ist Divestment. Verdi Grüne Vërc bringen die globale Bewegung nach Südtirol. Denn es geht um weltweite Klimaziele, den Schutz der Natur und finanzielle Risiken. Was genau verbirgt sich hinter Divestment und was können wir als Land, als Gemeinde, als Einzelpersonen tun?
Divestment significa fermare gli investimenti nel settore delle energie fossili. I Verdi Grüne Vërc portano il movimento globale in Alto Adige/Südtirol. Vi sono coinvolti obiettivi per il clima a livello mondiale, protezione delle natura e rischi finanziari. Che cosa si cela dietro il divestment e che cosa può fare una Provincia, un Comune e ogni singola persona?
mit – con
Reinhard Bütikofer Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied des Europäischen Parlaments und Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei – membro del Parlamento Europeo e co-portavoce del Partito Verde europeo
Brigitte Foppa Landtagsabgeordnete und Ko-Vorsitzende – consigliera provinciale e co-portavoce dei Verdi Grüne Vërc
Johanna Donà Ko-Vorsitzende – co-portavoce verdECOnomia

Problem erkannt, aber Lösung ist noch weit. Immerhin: Ein erster Schritt auf einem langen Weg ist getan.
Dolomiten SellajochDie Landesräte Gilmozzi, Mussner und Theiner haben sich am Samstag ein Herz gefasst und für 2017 eine Schließung des Sellajochs an 10 Tagen angekündigt.
Die als „Green Days“ benannten Schließungstage sind als erster politischer Schritt gegen den unerträglichen Verkehrsterror auf den Pässen zweifellos zu würdigen: Die Entscheidung zeigt in aller Klarheit, dass nach Jahren oft erregter und ergebnisloser Diskussion konkrete Schritte gegen das Ausmaß der Belastung unausweichlich sind. Umweltorganisationen, verantwortliche Touristiker und Medien haben längst darauf hingewiesen, sind aber allzu oft mit dem Vorwurf von Weltfremdheit und Fundamentalismus überschüttet wurden. Dass nun maßgebliche Politiker von Trentino und Südtirol mit den schonungsvoll als „Green Days“ bezeichneten Schließungstagen die Dringlichkeit zielführenden Handelns anerkennen, ist ohne Zweifel ein Durchbruch.
Diesem ersten Schritt, der vor allem der Sensibilisierung und Erprobung dient, müssen bis 2022 weitere Phasen einer planvollen Strategie folgen: Von der zeitweiligen Schließung hin zu durchgehenden Schonzeiten während der gesamten Saison und auf allen Pässen, flankiert durch öffentliche und E-Mobilität, eine breite Aufklärungsoffensive, mit ständiger Abstimmung aller Beteiligten. Nur so bleibt die Berechtigung des Ehrentitels „Welterbe Dolomiten“ glaubwürdig, vor allem aber wird die dringende Schonung von Natur und Anwohnern ermöglicht.
Innovativer Verkehr des 21. Jahrhunderts ist emissions- und geräuscharm, öffentlich und vor allem eines – weniger. Die Dolomitenpässe sind Testfall für eine umfassende Wende, die sich nicht nur mit „green days“ begnügt, sondern auf eine „Grüne Zukunft“ abzielt.
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hans Heiss
Bozen, 12. 9. 2016

Neue Geschäftsführung der Grünen; Verena Frei tritt an die Stelle von Hanno Mayr.

Hanno Verena
Das große öffentliche Interesse, das Änderungen in der Geschäftsführung der Südtiroler Parteien derzeit finden, veranlasst auch die Grüne Partei zur Bekanntgabe eines entsprechenden Wechsels. Denn nach viereinhalb Jahren engagierter und erfolgreicher Tätigkeit verlässt uns Büroleiter DI Hanno Mayr, um den familieneigenen Hof in Signat zu übernehmen.
Hanno Mayr hat in seinem Amt zwischen 2012 und 2016 zahlreiche Wahlkampagnen mitgestaltet, darunter Parlaments-, Landtags-, Europa- und Gemeindewahlen sowie mehrere Volksabstimmungen. Dabei konnte die Grüne Partei beachtliche Erfolge verbuchen, der WählerInnenanteil ist stetig gestiegen, in Bozen und Meran sind die Grünen wichtige Teile der Regierungskoalition.
Dass unter den jeweiligen Co-Vorsitzenden Foppa, Kusstatscher, Dello Sbarba, Zanvettor, Heiss auch die Parteifinanzen auf eine grundsolide Basis gestellt wurden (heute bei einem deutlichen Plus von ca. 20.000 Euro), ist auch das Verdienst des stets umsichtig agierenden, auch ehrenamtlich einsatzfreudigen Geschäftsführers Mayr – er ist seit 2015 u. a. auch grüner Gemeinderat am Ritten. Zuletzt betreute Mayr die Entwicklung des neuen Erscheinungsbildes der Grünen, das in Kürze vorgestellt werden wird.
Bereits seit Sommerbeginn ist die Nachfolgerin von Hanno Mayr im Grünen Büro tätig. Verena Frei wird ab 1. September 2016 die Leitung des Grünen Büros übernehmen. Frei (*1981) verfügt über einen überzeugenden Erfahrungshintergrund, war sie doch vormals Leiterin der Sozialgenossenschaft der Bäuerinnen und langjährige Geschäftsführerin der Südtiroler HochschülerInnenschaft.
Damit ist ein fließender Übergang erfolgt, der den Grünen eine feste Basis für die Herausforderungen kommender Jahre darstellt.
31. August/ 1. September 2016
Brigitte Foppa und Hans Heiss

spronser_seen

source: http://www.provinz.bz.it/forst/forstdienst/2061.asp


Unerwartete Wendung in der Frage des geplanten Traktorwegs auf die Bockerhütte: Nachdem eine Entscheidung im gestrigen Gemeinderat in Dorf Tirol wegen Befangenheit zahlreicher Gemeinderäte geplatzt ist, gibt es eine neuerliche Atempause in diesem, seit vielen Jahren aufgeworfenen Dauerbrenner.
Die geplante, strikt abzulehnende Erschließung des Spronser Tals durch einen 3,4 km langen Traktorweg wirft die Frage nach der künftigen Erschließung der letzten Almen in Südtirol auf: Dabei handelt es sich um ein „Rückzugsgefecht“, nachdem von den 1739 Almen in Südtirol nur mehr rund 180, also rund 10%, nicht erschlossen sind. Es gibt längst keinen Erschließungs-Notstand mehr, sondern vielmehr eine breite und in vielen Jahren großzügig betriebene und geförderte Erschließung mit Almwegen.
Zur Erinnerung: Das rund 20.000 km lange Straßennetz Südtirols besteht rund zur Hälfte aus Forst- und Almwegen, die damit ein Viertel des Erdumfangs erreichen. Keine andere alpine Region verfügt über ein so dichtes geknüpftes Wegenetz in alpinen Höhenlagen.
Der Vorschlag von Landesrat Schuler, hier über einen Arbeitstisch Richtlinien ausarbeiten zu lassen, kommt daher spät und unnötig: Bereits im Mai 2010 wurde auf einer ArGE-Alp-Tagung in Brixen die sog. „Brixner Charta“ des ländlichen Wegebaues als Empfehlungen für nachhaltiges und landschaftsgerechtes Handeln verabschiedet. Es geht inzwischen vor allem darum, die letzten unerschlossenen Landschafts- und Bewirtschaftungsräume zu schützen und dafür auch allenfalls Ausgleichszahlungen zu gewähren. Erinnert sei auch daran, dass nur 49 Almen von mehr als 15 laktierenden Kühen besucht werden. Neben der Alpung von Vieh geht es längst auch um andere Ziele: Um touristische Nutzung und die Möglichkeit, Gülle nach oben zu fahren.
Aus diesen Gründen sind keine weiteren Arbeitstische notwendig, sondern eine klare Haltung von Landesregierung und Gemeinden, die in diesen noch verbliebenen Nischen dem Landschafts- und Naturschutz entschieden Vorrang einräumen sollten.
Bozen, 1. September 2016
Hans Heiss Brigitte Foppa Riccardo Dello Sbarba