HomeDeutschZynismus ist zum Schutz der Artenvielfalt nicht hilfreich

Zynismus ist zum Schutz der Artenvielfalt nicht hilfreich

PRESSEMITTEILUNG.

Der EU-Rechnungshof hat mit seiner Kritik an der EU-Landwirtschaftsförderung und deren mangelhaften positiven Auswirkung auf die Biodiversität einen wunden Punkt berührt. Seit Jahrzehnten versucht die EU mit Milliarden Euro landwirtschaftliche Praktiken zu fördern, die mehr Rücksicht auf die belebte Umwelt nehmen. Leider habe sich keine wesentliche Besserung eingestellt.
Laut vielen Studien ist aber kein Wandel bemerkbar: das Bienen- und Insektensterben schreitet zügig voran, jedes Jahr verschwinden Vogelarten, Kleinlebensräume werden planiert, ausgetrocknet oder zugeschüttet. Die Anwendung chemischer Pestizide trägt ihren Teil zur Verarmung der Artenvielfalt bei.
Trotz dieser Fakten gibt es immer noch konservative Politiker, welche das im Weltbiodiversitätsbericht 2019 genauestens dokumentierte Artensterben, versuchen zu bagatellisieren. Der SVP -Europaparlamentarier Herbert Dorfmann wirft dem EU-Rechnungshof Übertreibung vor, was angesichts der dramatischen Situation in der Natur zynisch klingt.
Gott sei Dank nimmt die EU-Kommission die Kritik des Rechnungshofes ernst und will bessere Maßnahmen in der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 vorsehen. „Jährlich sollen für den Schutz der Artenvielfalt europaweit 20 Milliarden Euro ausgeschüttet werden, unserem Land würden etliche Millionen Euro pro Jahr für die längst überfällige Ökowende zufallen“ sagt Hanspeter Staffler, Landtagsabgeordneter der Grünen.
Alle Landnutzer müssen sich ab jetzt bemühen, Maßnahmen für die wild lebenden Tier- und Pflanzenarten umzusetzen. Für die Landwirtschaft sieht die EU-Kommission vor, dass rund 10% der Anbaufläche als ökologische Ausgleichsfläche zur Verfügung stehen muss. „Die Südtiroler Landwirtschaftspolitik muss nun umdenken, denn diese Vorgabe ist im Obstbaugebiet eine große Herausforderung.“ betont Hanspeter Staffler.

BZ, 10.06.2020

Author: Heidi

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