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Wo kommt das Schnitzel her?

PRESSEMITTEILUNG.

Tausende von Kälbern, die jährlich über den Brenner rollen. Was hat das mit uns zu tun? Betrifft uns das? Nach langen Jahren gesellschaftlicher Tabuisierung von Tierhaltung und Tiertransport gibt es nun einen neuen Fokus auf dieses Thema. Es zeigt uns, wie sehr wirtschaftliche Kreisläufe, Verbraucherschutz, Tierhaltung und -ethik , Förderpolitik und eigenes Konsumverhalten zusammenspielen.

Die Grüne Fraktion hat in mehreren Anfragen Zahlen und Daten gesammelt: Zum Beispiel entspricht das importierte Schweinefleisch – aus dem auch der Südtiroler Speck produziert wird – 99 % des hierzulande insgesamt verwendeten Schweinefleischs, nur 1% ist „einheimisch“. Auch ist es wichtig, den Zusammenhang zwischen Milchproduktion und Kälbertransport zu sehen, denn die meisten der zu tausenden transportierten Kälber sind männlich und stammen von Milchkühen ab (auch von Südtiroler Kühen). Da sie selbst keine Milch produzieren und ihr Fleisch von schlechter Qualität ist, sind sie ein „Abfallprodukt“ der Milchindustrie und werden Tausende von Kilometern über den Brenner transportiert. Ziel sind oft weniger anspruchsvolle Märkte.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Leiden der Tiere zu vermeiden: Als erstes ist hier sicherlich die Entscheidung der Verbraucher:innen zu nennen, auf Fleisch ganz oder so weit wie möglich zu verzichten. Aber auch Fleischerzeuger müssen ihren Teil beitragen: Die heutige intensive Tierhaltung hat Ausmaße erreicht, die inakzeptabel sind. Die mobile Schlachtung kann das unnötige Leid, das durch lange Transportwege entsteht, erheblich verringern. „Es liegt in unserer Hand, etwas zu tun, als Einzelne und als Gesellschaft“, so Brigitte Foppa, die sich in dieser Legislaturperiode eingehend mit diesem Thema beschäftigt hat.

Die Grüne Fraktion hat in einer langen Recherche Material zu Tiertransporten in Südtirol zusammengetragen und in einem kleinen Heft aufbereitet: „Wo kommt das Schnitzel her?“, heißt es. „In dieser Frage und in den Antworten, die wir versucht haben, darauf zu geben, verdichtet sich eine gesellschaftliche Haltung, zu deren Veränderung wir beitragen möchten“, so die Grünen Landtagsabgeordneten. Das Heft kann hier herunterladen und gratis bei der Grünen Fraktion bestellt werden.

Bozen, 27.1.2023

Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hanspeter Staffler

Author: Heidi

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