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Es ist ein höchst problematisches Projekt, das nicht umsonst sofort im ganzen Unterland entrüstete Ablehnung hervorgerufen hat: die geplante Vergasungsanlage für Industriemüll im Unterland – sie ist in dieser Woche auch Thema im Landtag im Zusammenhang mit den Haushaltsgesetzen.
Über 95.000 Tonnen an Industrieabfall sollten in der Anlage der eco energy von Patrick Santini dort pro Jahr verarbeitet werden, in Südtirol selbst entstehen „nur“ 10.000 davon. Die Zone, in welcher die Anlage geplant ist, ist ein sensibles, von (zum Teil biologisch bearbeiteter) landwirtschaftlicher Nutzung umgebenes, zudem noch überschwemmungsgefährdetes Gebiet. Die möglichen Problematiken liegen auf der Hand.
Drei ha Fläche, 28 m Höhe des Gebäudes und 45 m Höhe des Schornsteins, überdies An- und Abfahrt von ca. 40 Müllsattelschleppern pro Tag.
„Es ist überaus wichtig, dass wir diesem Wahnsinnsprojekt partei- und gemeindenübergreifend eine klare Absage erteilen.“, betont Brigitte Foppa, die als Landtagsabgeordnete des Unterlandes zusammen mit Oswald Schiefer eine entsprechende „Tagesordnung“ zum Haushaltsgesetz eingereicht hat.
Darin verpflichtet sich die Landesregierung, das Projekt abzulehnen.
Nach den BürgermeisterInnen des Unterlands kommt auch der Ruf aus dem Südtiroler Landtag. Ein klares Nein.
Brigitte Foppa, Hans Heiss, Riccardo Dello Sbarba


 
Den Medien entnehmen wir mit Sorge, dass in Kurtatsch tatsächlich eine Verbrennungsanlage für Industriemüll entstehen soll. Das entsprechende Projekt soll von Eco Energy bei der Landesverwaltung hinterlegt worden sein. In Kurtatsch spricht man sich verständlicherweise gegen die Anlage aus.
 
 
 
Darüber hinaus muss man bedenken, wie viele Belastungen das Unterland derzeit schon trägt:

  • Brennerautobahn mit der höchsten Grenzwertüberschreitung der Stickoxidwerte an der Messstelle in Neumarkt
  • Flughafen (weiterhin in Betrieb)
  • Müllverbrennungsanlage in BZ Süd
  • Safety-Park
  • Kläranlage und Kompostwerk
  • Stimmt es, dass die Anlage darauf ausgerichtet ist, jene Abfälle zu verbrennen, die nicht für die Anlage BZ Süd geeignet sind?

Das reicht wirklich für ein Gebiet, das nicht nur zu recht den eigenen Anspruch auf Lebensqualität geltend macht, sondern auch touristisch als Süden Südtirols seit vielen Jahren auf positive Entwicklung hin arbeitet. Wir haben deshalb an die Landesregierung folgende Fragen gestellt, die im Rahmen der nächsten Landtagssitzung in der aktuellen Fragestunde erörtert werden:

  1. Stimmen die Medienaussagen, dass das Projekt für die Anlage in Kurtatsch eingereicht wurde? Wenn ja: Erläutern Sie uns bitte die Eckdaten (Kapazität, Ausmaße, Baukosten, Zielsetzung)!
  2. Auf welchem Stand ist das Ansuchen?
  3. Wie steht die Landesregierung zum geplanten Projekt?
  4. Falls die Anlage errichtet wird, welchen Nutzen wird sie dem Land Südtirol und dem Unterland bringen?
  5. Falls die Anlage errichtet wird, wohin werden die dort entstehenden Aschen und Schlacken zur Restentsorgung gebracht werden?

Bozen, 11.11.2017
Brigitte Foppa, Hans Heiss, Riccardo Dello Sbarba