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Frauenkörper schützen, Frauenköpfe fördern!

PRESSEMITTEILUNG.

In der Woche des 8. März, dem Internationalen Frauentag, tagt der Landtag und die Grüne Fraktion bringt zwei Anträge zu Themen ein, die Frauen und unsere Gesellschaft betreffen: geschlechtsspezifische Gewalt im Netz und die Abwanderung von Frauen aus dem ländlichen Raum.

Für eine respektvolle und gewaltfreie Kommunikation, gegen Hass und sexistische Gewalt im Netz.

Positiv gesehen ist das Internet ein offener und freier Raum, in dem jeder Mensch seine Gedanken äußern kann. Diese große Freiheit birgt ebenso große Gefahren. Diejenigen, die soziale Medien nutzen, werden täglich mit Hass und Gewalt konfrontiert. Denn viele Menschen reagieren im Netz beleidigend und diffamierend, wenn sie auf Meinungen und Ansichten stoßen, die nicht die ihren sind.
Auch wenn diese Beleidigungen durch einen Bildschirm „gefiltert“ werden, werden sie von den Adressat*innen als beinahe körperliche Gewalt erlebt. Die meisten der Betroffenen sind Frauen und fast immer sind diese Beleidigungen und Angriffe auf ihren Körper bezogen.

Es ist an der Zeit, basta zu sagen. Wir schlagen daher der Landesregierung vor, eine Sensibilisierungskampagne für eine respektvolle und gewaltfreie Kommunikation in die Wege zu leiten. Dafür sollen Testimonials, Frauen und vor allem Männer aus der Welt der Politik, der Kultur, des Journalismus und der Kunst herangezogen werden.

Um die Abwanderung von Frauen zu stoppen

Der „brain drain“, die Abwanderung von gut ausgebildeten Personen aus – vor allem ländlichen – Gebieten betrifft uns. So sind im Jahr 2017 zum Beispiel 1.500 Menschen aus Südtirol ausgewandert, meist Hochschulabsolventinnen und -absolventen. Die Zahlen der Zurückkehrenden beschränken sich hingegen auf einige Dutzend. Die Hälfte dieser Menschen sind Frauen. Und wo die jungen Frauen gehen, stirbt eine Gesellschaft aus.

Um die „Rückkehr der klugen Köpfe“ voranzutreiben werden zwar Maßnahmen gesetzt. Bei genauerem Hinsehen zielen diese aber meist auf Bedürfnisse ab, die für Männer vorrangig sind, nicht für die Frauen. Bisher durchgeführte internationale Studien zeigen aber deutliche Geschlechterunterschiede. Junge Frauen haben völlig andere Prioritäten als junge Männer. Wenn wir dem Phänomen der Abwanderung Einhalt gebieten und unserem Land eine Zukunftsperspektive geben wollen, können wir es uns nicht leisten, diese grundlegenden Unterschiede zu übersehen.

Es gibt Arbeiten in Deutschland und Österreich, die sich mit diesem Thema befasst haben und einige wichtige Merkmale zum Umgang damit liefern. Auf der Grundlage dieser Kriterien schlagen wir vor, eine Studie des Phänomens der weiblichen Abwanderung aus unserem Land durchzuführen und das Thema in die Strategieziele der Politik der Landesregierung aufzunehmen und umzusetzen.

Frauen sind für die Entwicklung der Gesellschaft unverzichtbar. Wir müssen sie sehen, für sie kämpfen und sie wertschätzen. Nicht nur am 8. März.

Author: Heidi

In der Regel ist‘s
Italien braucht ein
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