HomeLandtagsarbeitAnfragenVersiegelung von 10 Hektar Weingärten in Siebeneich / Terlan

Versiegelung von 10 Hektar Weingärten in Siebeneich / Terlan

ANFRAGE ZUR SCHRIFTLICHEN BEANTWORTUNG.

Kürzlich hat uns ein offener Brief vom Verein für Kultur und Heimatpflege Etschtal erreicht, worin die Vorsitzende ihre tiefe Besorgnis zur geplanten Erweiterung der Gewerbezone Enzenberg in Siebeneich ausdrückte. Es sollen zehn Hektar beste Weinlagen für die Ansiedlung des Unternehmens Alpitronic versiegelt werden.

Die Gemeinde Terlan verfügt derzeit über keinen Gemeindeentwicklungsplan und dennoch wolle der Bürgermeister von Terlan diese Umwandlung durchdrücken. Eine Bürgerintiative hat rund 500 Unterschriften gegen dieses Vorhaben gesammelt und an Frau Landesrätin Hochgruber-Kuenzer übergeben. In Terlan hört man immer wieder, dass sich vor allem Landeshauptmann Kompatscher für diese massive Erweiterung stark machen solle.

Die Fläche eignet sich aus raumplanerischer Sicht sehr schlecht für die Umwandlung in Gewerbegebiet, weil es eine Reihe von Zielkonflikten gibt: neue Verkehrsprobleme würden entstehen, die Trinkwasserversorgung würde in Mitleidenschaft gezogen, bestehende Wohnsiedlungen würden beeinträchtig und massive Schäden am Naturhaushalt würden verursacht.

Laut unseren Informationen handelt es sich um biodynamisch bewirtschaftete Weinlagen, die im Verhältnis zu anderen Kulturformen als besonders artenreich gelten. Die Biodiversitätskrise hat Südtirol voll erfasst, diese geplante Flächenumwandlung würde ein dynamisches und aus naturkundlicher Sicht extrem wertvolles Gebiet zerstören. Nachhaltiges Denken in Bezug auf die geschundene Artenvielflat schaut anders aus.

Siebeneich ist ein prähistorischer Hotspot bronze- und eisenzeitlichen Siedlungsgeschehens. Fachleute vermuten aufgrund des sehr reichen Fundaufkommens, dass unter der geplanten Umwidmungsfläche ausgedehnte prähistorische Siedlungen vorkommen könnten, die im Falle von Bauarbeiten mit beträchtlichem Aufwand zu untersuchen und zu sichern sind.

Daher richten wir folgende Fragen an die Landesregierung:

  1. Wie steht die Landesregierung zur geplanten Erweiterung der neuen Gewerbezone „Enzenberg“ und stimmt es, dass Landeshauptmann Kompatscher die Ausweisung befürwortet?
  2. Wie lässt sich die Versiegelung von zehn Hektar biodynamischer Weingärten mit der Nachhaltigkeitsstrategie des Landeshauptmannes und der Landesregierung vereinbaren?
  3. Haben die zuständigen Landesämter die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass es sich bei der Umwandlungsfläche um archäologisches Risikogebiet handeln könnte?
  4. Falls ja, sieht die Landesregierung rechtzeitig Sondierungsgrabungen vor?

Bozen, 23.05.2022

 

Landtagsabgeordnete

Hanspeter Staffler

Brigitte Foppa

Riccardo Dello Sbarba

Hier könnt ihr die Antwort der Landesregierung nachlesen.

Author: Heidi

Studie zu verkehrsbe
Terlan und Alpitroni
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