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Verkehr: Alles wie gehabt!

PRESSEMITTEILUNG.

Vor ein paar Tagen erhielten wir die Antwort auf unsere Landtagsanfrage zum Verkehr auf den Umfahrungsstraßen im Unterland. Nach dem Corona- und Lockdown-bedingten drastischen Rückgang im Jahr 2020, liegen die Zahlen nun wieder auf dem Niveau von 2019. Seit jeher sagen wir, dass Umfahrungsstraßen nicht zu einer Verringerung des Verkehrsaufkommens führen, sondern das Problem nur verlagern. Um den Verkehr wirklich zu verringern, sind andere Strategien und mutige Entscheidungen dringend erforderlich.

Umfahrungsstraßen sind keine Wunderheilmittel gegen den Verkehr und die Umweltverschmutzung. Sie bieten eine unmittelbare Entlastung für bebaute Gebiete, aber die Daten zeigen, dass eine Verkehrsverlagerung nicht dasselbe ist, wie eine Verkehrsreduzierung. Im Gegenteil, jede neue Umfahrungsstraße hat die Zahl der Autodurchfahrten erhöht. Dies geht aus den Daten hervor, die wir durch eine von uns gestellter Anfrage erhalten haben. In Auer und Leifers hat das Verkehrsaufkommen seit 2013, als die Umfahrungsstraßen eröffnet wurden, bis zum Lockdown 2020 stetig zugenommen. Nun entsprechen die Daten wieder dem Status von 2019.

Neue Straßen führen zu mehr Verkehr, mehr Verkehr bedeutet mehr Belastung und mehr Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Bei der Landtagssitzung Ende Juni wurde ein Grüner Beschlussantrag einstimmig angenommen: Es soll eine Studie über den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Luftverschmutzung auf der Brennerachse ausgearbeitet und deren Ergebnisse dem Landtag vorgelegt werden. Dieser Schritt dient dazu, über konkrete Maßnahmen nachzudenken. Wir Grünen vertreten die Meinung, dass sich die Dinge schneller ändern müssen!

Wenn der Regierung eine nachhaltige Wende wichtig ist, muss die Reduzierung des Pkw- und Lkw-Verkehrs zur Priorität werden. „Seit Jahren und Jahrzehnten fordern wir den Worten Taten folgen zu lassen. Vorschläge sind da, es fehlen lediglich mutige Entscheidungen“, so Brigitte Foppa, Erstunterzeichnerin der Anfrage zum Verkehr im Unterland. Zusammen mit dem Trentino und Tirol wurden in der Vergangenheit auf überregionaler Ebene mehrere von der Grünen Fraktion vorgeschlagene Maßnahmen beschlossen, die jedoch bisher Theorie auf dem Papier geblieben sind. Einige Beispiele: Eine gemeinsame Strategie für die Brennerachse, die Einbeziehung der Alpentransitbörse, eine deutliche Senkung der Geschwindigkeitsbegrenzungen, die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene.

Wenn sich die Regierung wirklich auf Nachhaltigkeit konzentrieren will, dann ist es an der Zeit, die leeren Slogans hinter sich zu lassen und sich auf konkrete Taten zu fokussieren.

Bozen, 13.07.2022

Landtagsabgeordnete

Hanspeter Staffler
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

Hier findet ihr zwei Grafiken zu dem Verkehrsaufkommen von 2002-2022 im Unterland – mit und ohne Brennerautobahn.

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