Fernwärme fürs Klima

BESCHLUSSANTRAG.

Der Klimaplan Südtirol 2040 spricht eine deutliche Sprache: Bis 2040 soll Südtirol klimaneutral sein. Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen gegenüber 2019 um 50 % reduziert werden. Diese Ziele sind begrüßenswert, gleichzeitig sehr ambitioniert. Um sie Realität werden zu lassen, gilt es, an vielen richtigen Schrauben gleichzeitig zu drehen. Ein wichtiger Bereich ist hier der Energie- und Wärmesektor. Beim Heizen gibt es in Südtirol noch einiges an Potential was die Umweltfreundlichkeit betrifft. Gleichwohl hat Südtirol auch alle Fäden in der Hand, die Begriffe Umwelt- und Klimafreundlichkeit mit Leben zu füllen. Eine solche Chance bietet die Fernwärme.

Städte wie Stockholm machen es vor: 98 Prozent des dortigen Fernwärmenetzes speist sich laut deutschen Medienberichten aus erneuerbarer bzw. recycelter Energie. Dabei setzt die skandinavische Großstadt auf so genannte Großwärmepumpen, bei denen die Wärme von Industrieanlagen, Abwasser, Rechenzentren usw. abgezapft wird. Denn EU-weit gibt es zwar ein Fernwärmenetzwerk von circa 6.000 Werken, die laut Informationen der EU-Kommission einen Wärmebedarf von 11 % decken Das Problem liegt jedoch in der Art, mit der diese Werke betrieben werden. Dies geschieht im Großteil der EU – anders als in Stockholm – immer noch mittels großer Erdgas- Kohle- oder Ölkraftwerke. Alles in allem könnte das System Fernwärme einen Verbündeten im Hinblick der Erreichung der Klimaziele darstellen. Die Energie muss jedoch von weniger schädlichen Quellen herrühren. Das Stichwort lautet „Dekarbonisierung“, also die Ersetzung fossiler Brennstoffe durch umweltfreundlichen Materialien.

Auch Südtirol hat einige Fernheizwerke zu bieten: 77 an der Zahl; die allermeisten davon werden mit Biomasse – also Hackgut bzw. Holzabfällen, aber auch Grünschnitt oder Altholz – beheizt. Diese zählt aus diesem Grund zum CO2-neutralen Brennstoff, weil bei der Verbrennung nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie von der Pflanze in ihrem Leben aufgenommen wurde. Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass das Holz aus nachhaltiger Produktion stammt. Denn wenn das Material quer durch Europa gefahren wurde und es sich dabei um Holz handelt, dass gar nie hätte geschlägert werden dürfen, wirkt sich das wiederum negativ auf die CO2-Bilanz aus. Deshalb ist es nötig, auf die Nachhaltigkeit der verwendeten Biomasse zu achten und diese Nachhaltigkeit zur Bedingung für die Förderung von Fernheizwerken zu machen.

Daher beauftragt der Südtiroler Landtag die Landesregierung

  1. Förderungen ausschließlich für Fernheizwerke vorzusehen, die ausschließlich oder vorwiegend Sekundärholz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern aus einem Umkreis von 500 Kilometern verwenden. 

Bozen, 05.12.2022 

Landtagsabgeordnete

Hanspeter Staffler

Brigitte Foppa

Riccardo Dello Sbarba

 

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