HomeDeutschBettenobergrenze: Mut, jetzt!

Bettenobergrenze: Mut, jetzt!

PRESSEMITTEILUNG VON ELIDE MUSSNER.

Der Tourismus ist der drittstärkste ökonomische Sektor in unserem Land, er hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt. Der Tourismus ist aber auch jener Sektor, der am meisten von einer intakten und gesunden Natur abhängt, denn was verkaufen wir unseren Gästen, wenn nicht die wunderbaren Landschaften zusammen mit einer lebendigen Kultur? In diesem Sinne hat der Tourismus eine große soziale Verantwortung, die man sehr ernst nehmen sollte. Der Tourismus sollte eigentlich jener Sektor sein, der am meisten Wert legt auf Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit, denn davon zehrt er.

Dies ist die Meinung von Elide Mussner, Tourismusreferentin der Gemeinde Abtei und Kandidatin der Grünen für die Mitte-Links-Allianz im Kammerwahlkreis Meran-Bozen-Unterland.

„Der Bettenstop, der unlängst durch das genehmigte Landestourismusentwicklungsprogramm genehmigt wurde, ist eine begrüßenswerte Maßnahme; eine Maßnahme, die nicht als Einschränkung sondern als Lenkung gesehen werden soll. Denn wir alle wollen einen gesunden und stabilen Tourismus, und einen solchen wird es in Zukunft nur geben, wenn wir jetzt anfangen dieser Zukunft eine Form zu geben,“ so Elide Mussner.

Die ersten Schritte in dieser Richtung sind getan, jetzt braucht es den richtigen Mut um eine klare Richtung auch zu halten. Es braucht klare Nachhaltigkeitskriterien, nach denen die auszuweisenden Betten zugewiesen werden. Handelt ein Unternehmen nachhaltig? Dann soll er in der Zuweisung der verfügbaren Betten Vorrang haben.

Der Landeskontingent an Betten muss erhöht werden, 5% der verfügbaren Betten pro Gemeinde ist zu wenig, um ein Gleichgewicht in der Verteilung der Tourismusentwicklung einzubringen. Wir müssen von der Mentalität der Tourismushochburgen weg und hin zu einer ausgewogenen Verteilung der Tourismusintensität.

Den Gemeinden müssen klare Vorschriften gemacht werden, was die Kriterien für die Zuweisung der Betten angeht. Wir werden sonst in einem Chaos an verschiedenen Umsetzungen landen, das der ganzen Branche Unmut bringen und dem Gleichgewicht schaden wird.

Der Bettenvorschuss von 7000 Betten für die Gemeinden und 1000 Betten für das Land muss entweder ganz fallen – oder klare Kriterien in der Verteilung haben, um touristisch unterentwickelten Gemeinden die Möglichkeit zu geben sich weiterzuentwickeln und um einer überdimensionierten Entwicklung, einem Boom an Betten in den Tourismushochburgen entgegenzuwirken. Es soll kein Stillstand entstehen, aber es muss bewusst und überlegt vorgegangen werden, damit der Schuss nicht nach hinten losgeht.

Die Gemeinden dürfen bei den Kontrollen nicht alleine gelassen werden. Es handelt sich um eine schwierige und sehr delikate Rolle, die klare Richtlinien von Seiten der Landesregierung braucht.

Der Urlaub auf dem Bauernhof ist ein Wahrzeichen des Südtiroler Tourismus, die Symbiose zwischen Bauernschaft und Gastlichkeit. So soll es auch bleiben! Dafür braucht es klare Regeln, auch für die Bettenentwicklung im Urlaub auf dem Bauernhof, um Spekulationen vorzubeugen aber auch um die Authentizität des Angebots nicht zu verwässern.

„Grenzen zu setzen ist immer schwierig, denn es bedeutet Verzicht und Selbstkontrolle. Die Bettenobergrenze ist eine Eingrenzung, die notwendig ist, damit der Südtiroler Tourismus sich bewusst, nachhaltig und umweltschonend weiterentwickeln kann. Diese Entscheidung wird sich auch ökonomisch auszahlen, denn es geht darum einem Massentourismus entgegenzuwirken und die Qualität und Einzigartigkeit unseres Tourismus zu bewahren. Mögen wir den Mut dazu haben!“, schließt Elide Mussner.

ELIDE MUSSNER, Kandidatin der Grünen für die Mitte-Links-Allianz im Kammerwahlkreis Meran-Bozen-Unterland

 

Author: Serena

Kommunikationsbeauftragte der Grüne Fraktion.

Sustaina-what-days?
Illuminiert der Skyb
KEINE KOMMENTARE

KOMMENTAR SCHREIBEN