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Zukünftiger Senat ‚Kammer der Regionen‘ oder besser ‚Kammer der Krawatten‘
#ringraziounadonna zum 8. März, aber in der Politik hat sie nichts zu suchen? Senatsreform beschlossen, voraussichtlich fast nur Männer
Wir hatten schon im Sommer darauf hingewiesen und versucht die Schieflage abzuwenden. Zählen wir nach (Stand Juli 2014): Von den 100 geplanten Senatoren sind 21 Bürgermeister, 74 Regionalratsabgeordnete und 5 verdiente Persönlichkeiten, die vom Staatspräsident ernannt werden.
Wenn man nun die Zusammensetzung der Regionalräte ansieht, so schaut es für eine geschlechtergerechte Vertretung düster aus: 0 (null) Frauen sitzen im Regionalrat der Basilicata, 2 in jenem der Abruzzen und Kalabriens, 3 in Apulien, 4 in den Räten des Veneto und Sardiniens. Im besten aller Fälle, nämlich in Kampanien, kommen wir auf 16 Frauen (von 61), das sind dann starke (?) 26%, also ein Viertel. Die Chance, dass die Regionalräte ihre SenatorInnen in diesen schwindend kleinen Minderheiten auswählen, sind schon rein statistisch sehr gering.
Frau könnte auf die BürgermeisterInnen hoffen, aber da sieht es noch schlechter aus. Unter den 21 Bürgermeistern der Regionalhauptstädte ist nur 1 (eine) einzige Frau (Valeria Mancinelli, Bürgermeisterin von Ancona).
Die 5 verdienten Persönlichkeiten werden uns am Ende auch nicht „herausreißen“ und es ist das beste, wenn wir uns jetzt schon darauf einstellen, dass wir im künftigen Senat noch mehr Krawatten sehen werden als bisher.
Auf der Strecke bleiben die Gerechtigkeit (die Hälfte der Bevölkerung wird nicht angemessen vertreten sein) und die große Chance, gerade in Krisenzeiten auf das erneuernde Potenzial und die Ressourcen von Frauen zu setzen. So bleibt in Italien also alles beim Alten. Schade.

Brigitte Foppa, Evelyn Gruber-Fischnaller, Caterina Maurer – für die Grünen Frauen