Kein Denkmalschutz für „Villa Erika“!
Ein Stück Grieser Bau- und Ensemblequalität in akuter Gefahr.
Landesrat Mussner hat auf Anfrage der Grünen jüngst mitgeteilt, dass die „Villa Erika“ in der Egger-Lienz-Straße in Gries/Bozen nicht unter Schutz gestellt werden soll.
Nach beil. Antwort verfügt die Villa nicht über hinreichende Bauqualität, sodass ihr aus der Sicht der Abt. Denkmalpflege die notwendige „Schutzwürdigkeit“ nicht zuerkannt werden kann. Der nun drohende Abriss aufgrund der fehlenden Schutzbindung wäre freilich höchst bedauerlich. Denn gerade die bescheiden-unaufdringliche Qualität des Gebäudes ist ein typischer Ausdruck der Grieser Wohnkultur, die den Charakter repräsentativer Villenbauten ideal ergänzt.
Zudem würde nach Abriss der „Villa Erika“ an ihre Stelle ein Projekt treten, in dessen Bauvolumen und Überproportion das Profitinteresse weit vor der architektonischen Qualität rangiert, als ein schwerer Schlag gegen die Ensemblewirkung dieses Stadtteils.
Wir fordern den Landesrat und die Abteilung Denkmalpflege nochmals auf, ihre Entscheidung zu überdenken und zugleich an die angekündigte und überfällige Ergänzung der Bozner Denkmallisten zu schreiten. Die Landeshauptstadt und ihre architektonische Qualität weisen vielfach europäischen Rang auf, der weit stärkeres Engagement als bisher verdient.
Hans Heiss
Riccardo Dello Sbarba
Brigitte Foppa
BZ, 24.11.2014