PRESSEMITTEILUNG. 

Kommentar der grünen Landtagsfraktion zu den Koalitionsverhandlungen und zur Reaktion auf die zivilgesellschaftlichen Proteste.

Die Rechts-Rechtskoalition aus SVP-Freiheitlichen- Fratelli d’Italia-LegaSalvini und Civica nimmt offensichtlich Form an. Es ist davon auszugehen, dass man sich jetzt rasch einigt, um „es hinter sich zu bringen“. Die vielen Proteste, auch aus den eigenen Reihen, gegen die Grenze, die mit dieser Regierung überschritten wird, werden wohl nur als Kollateralschaden wahrgenommen. Die Aussagen des Kompatscher-Beraters Zeller lassen keinen Zweifel offen.

Diese Regierung, die im Zeichen der Autonomieerneuerung steht, ist das Projekt von Arno Kompatscher. Er hat es von langer Hand geplant und vorbereitet. Er hat es in den Parteiausschuss gebracht, und dort dafür die Mehrheit erhalten. Vielleicht wäre es für ihn tatsächlich angenehmer gewesen, das Team K als Feigenblatt im Boot zu haben. Die Liberalen hätten somit die Ultrarechten „akkreditiert“. Aber das ist nur der Nebenschauplatz. Denn in Wirklichkeit ging und geht es dem Landeshauptmann um Fratelli d’Italia und den direkten Draht zu Ministerpräsident Meloni.

Der politische Kurs, der in diesen Tagen hingelegt wird, ist bemerkenswert. Einerseits beteuert der LH, die Werte der Südtiroler Volkspartei und des demokratischen Anstands nicht zu verraten, zugleich spricht sein Berater Zeller unverblümt vom Pakt mit dem Teufel. Galateo, Kompatschers Vize in Spe, muss an die Leine genommen werden wie ein tollwütiger Hund. Er will alle klagen, die ihn und seine Partei nicht so nennen, wie es ihm beliebt.  Wer protestiert, wird heruntergemacht und bedroht. Wenn der LH sich zum Garanten ausrufen muss, dann ist das ein deutliches Zeichen der Wahrnehmung, wie erbärmlich sich die von ihm gewollte künftige Regierung abzeichnet.

Das alles ist keine gute Antwort auf die Wahlen des 22. Oktober. Die Bügerinnen und Bürger dieses Landes hatten dem „Gepaktle und Gestreite“ eine klare Absage erteilt.  Klimawandel, Wohnungsnot, finanzielle Ängste waren im Vorfeld der Wahlen als vordringlichste Sorgen der Menschen in Südtirol genannt worden. Dass sich auch nur etwas davon in die politischen Debatten dieser Woche gerettet hätte, hat man nicht den Eindruck.

 

Bolzano, 20.12.2023

 

 

Die grünen Landtagsabgeordneten

Brigitte Foppa

Madeleine Rohrer

Zeno Oberkofler

Una società si riconosce dalle sue prigioni – visita al carcere di Bolzano.

 

La visita agli istituti di detenzione è un diritto dei consiglieri e delle consigliere provinciali e regionali, in ogni momento. Per questo, in questi giorni, una delegazione di consigliere e consiglieri fa visita alle case circondariali di Bolzano e Trento. Oggi, 16.12.2023, era la volta del carcere di Bolzano. Erano presenti le e i consiglieri regionali Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer, Zeno Oberkofler (Verdi), Sandro Repetto (PD), Francesco Valduga (Campobase) e Paola Demagri (Movimento Casa Autonomia), accompagnati dall’avvocato Fabio Valcanover.

 

“Abbiamo visto ancora una struttura fatiscente, con un livello igienico tremendo,” raccontano i consiglieri Foppa, Rohrer, Oberkofler, Repetto, Valduga e Demagri dopo la visita. “Il carcere di Bolzano è sovraffollato. Invece dei previsti 88 detenuti ne ospita ben 114. Lo stato in cui versano le celle supera ogni immaginazione. In genere ci sono 4 detenuti in brandine piccole; l’angolo del gabinetto è anche l’angolo cucina. Come anche nelle visite passate, abbiamo notato che la carenza strutturale viene in qualche modo compensata dall’umanità e dall’impegno che dimostra il personale del carcere. Ma anche questo è pesantemente sotto organico: dei previsti 75 posti ne sono occupati solo 53 – e solo 33 persone svolgono servizio di turno, assumendosi un carico di lavoro assolutamente eccessivo, se pensiamo che si accumula una media di 30 straordinari al mese. Quindi riassumiamo: troppi detenuti e assoluta carenza di personale,” così i consiglieri.

 

La delegazione dei consiglieri è venuta a conoscenza, nel corso della visita, di una serie di interventi di risanamento della struttura che dovrebbero essere avviati in primavera, tra cui il rifacimento del tetto e della facciata. “Ci pare quindi ovvio che i lavori per il nuovo carcere non sono in vista. Sarà quindi importantissimo avviare dei lavori seri di risanamento e ristrutturazione sul carcere esistente. In merito a questo faremo delle richieste politiche in tal senso”, avvisano i consiglieri regionali e provinciali Foppa, Rohrer, Oberkofler, Repetto, Valduga e Demagri.

 

A questo si aggiunge la richiesta dell’istituzione di un Provveditorato Regionale dell’Amministrazione penitenziaria (per ora le carceri di Bolzano e Trento sono gestiti a livello del Triveneto), come già approvato con una mozione a prima firma Dello Sbarba in Consiglio Regionale il 24/01/2018, in modo da poter gestire in loco la difficile questione della detenzione. Inoltre, si deve tornare ad occuparsi della questione degli alloggi del personale di vigilanza carceraria, visto che la mancanza di alloggi a prezzo ragionevole sta alla base della carenza di personale. E resta pressante la questione della formazione e del reinserimento lavorativo dei detenuti. “Altrimenti il carcere resterà un posto dove chi esce saluta, già sapendo che ci tornerà presto; e questa è una sconfitta di tutta la società,” concludono i consiglieri.

 

Foppa, Rohrer, Oberkofler, Repetto, Valduga e Demagri continueranno a occuparsi del tema già sabato prossimo 23 dicembre, quando insieme all’avvocato Valcanover visiteranno il carcere di Trento.

PRESSEMITTEILUNG.

Zum ersten Mal nach 30 Jahren ist es gelungen, und das in einer schwierigen geopolitischen Lage, ein Bekenntnis zum Ausstieg aus den fossilen Energieträgern in der Abschlusserklärung einer Klimakonferenz festzuschreiben.

Das ist auf jeden Fall ein großer Erfolg, der den starken Verhandlerinnen der Europäischen Union zu verdanken ist. Insbesondere der spanischen Klimaschutzministerin Teresa Ribera und der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock, die federführend für die Europäische Union diesen Kompromiss ausgehandelt haben.

Dieses Bekenntnis ist ein klares Signal an die Finanzwirtschaft: Wer in Zukunft wettbewerbsfähig sein will, muss sich von fossilen Energieträgern entkoppeln und auf Erneuerbare setzen, dahingehend müssen sich auch die Investitionsflüsse verändern. Die Richtung ist klar vorgegeben und das bedeutet, dass die Regionen und Länder, die als erste den Weg hin zu einer klimaneutralen Wirtschaftsweise einschlagen, auch am meisten davon profitieren werden. Dies ist ein klarer Auftrag für Südtirol.

„Die Frage ist nicht, ob wir die Energiewende angehen werden, sondern wann wir damit beginnen. Je früher wir starten, desto mehr Gestaltungsmöglichkeiten haben wir, um diese auch sozial und partizipativ zu gestalten. Wir haben in Südtirol ideale Voraussetzungen für eine Energiewende, wo man Bürgerinnen und Bürger mitnimmt, und sollten als Modellregion vorangehen. Leider scheint der Landeshauptmann in spe andere Prioritäten zu haben. Die bereits als Energielandesrätin gehandelte Ulli Mair begründet ihre Landtagsanfrage, die erste der Freiheitlichen in dieser Legislaturperiode, zu von Vereinen und Ehrenamtlichen organisierten Klimashow mit angeblicher Hysterie. Sie stößt sich am propagierten Austausch von mit fossilen Brennstoffen betrieben Heizungen. Es handelt sich dabei aber um eine Maßnahme aus Kompatschers Klimaplan. Als grüne Fraktion werden wir uns hingegen weiter für den notwendigen Klimaschutz einsetzen. Die Botschaft aus Dubai ist dringlichst ernstzunehmen,“ so die grünen Landtagsabgeordneten Zeno Oberkofler, Madeleine Rohrer und Brigitte Foppa.

 

Bozen, 14.12.2023

 

Landtagsabgeordnete

Zeno Oberkofler

Madeleine Rohrer
Brigitte Foppa

PRESSEMITTEILUNG. 

Zahlreiche Interessierte beim politischen Austausch mit den neuen Grünen Landtagsabgeordneten im Innovationszentrum MIND.

Seit Kurzem hat das unter Grüner Stadtregierung beschlossene Innovationszentrum MIND am Meraner Pferderennplatz seine Tore geöffnet. An diesem Ort des kreativen Unternehmertums in historischen Mauern haben sich die Gemeinderäte der Grünen, die drei neuen Landtagsabgeordneten und zahlreiche Interessierte zu einer Wahlanalyse, zum Austausch und zum politischen Ausblick getroffen. Das Fazit: Südtirol braucht eine sozial-ökologische Landesregierung.

Das Innovationszentrum ist nicht das einzige politische Erbe der Grünen Stadtregierung in Meran: Ein neues Seniorenheim mit öffentlicher Mensa im Stadtzentrum, der Anschluss des Fernwärmenetzes an die Biomasse-Anlage und Südtirols erste Strategie zur Anpassung einer Gemeinde an die Folgen des Klimawandels zählen zu den nachhaltigen Erfolgen der Ära Rösch. „Die Stadtregierung Rösch hat bewiesen, dass die Grünen regieren können. Mit Ideen und Projekten wie diesen haben wir gezeigt, wie wir entscheidende Impulse für soziale und nachhaltige Entwicklungen setzen“, sagte die Landtagsabgeordnete Madeleine Rohrer, früher Stadträtin in Meran. „Solche Impulse brauchen wir angesichts des Klimawandels und der immer stärker auseinander driftenden Schere zwischen Arm und Reich dringender als je zuvor. Deshalb wollen die Grünen auch in der neuen Landesregierung Verantwortung übernehmen.“

„Die Wahl einer Meranerin in den Landtag ist ein Ergebnis der erfolgreichen politischen Arbeit der Grünen in der Stadt“, unterstrichen die Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa und Zeno Oberkofler. „Der Zuwachs an Stimmen für die Grünen zeigt, dass sozial-ökologische Realpolitik in Südtirol auf breite Zustimmung stößt. Die Menschen wollen ein offenes, gerechtes und nachhaltiges Südtirol. Das wollen und werden wir im Landtag weiterhin mit Nachdruck vertreten.“

Die Schwerpunkte der Grünen Politik in Meran bleiben hingegen weiterhin erstens der Umbau zu einer familiengerechten Stadt, unter anderem durch den Abbau von architektonischen Barrien, den Ausbau des Hauspflegedienstes und der Kinderbetreuung. Zweitens muss das Wohnen in Meran wieder leistbar werden, unter anderem, indem die Gemeinde ihr Eigentum nicht verkauft, sondern als Mietwohnungen zur Verfügung stellt. „Die Meraner müssen endlich in die Entscheidung eingebunden werden, wohin sich der Tourismus, aber auch die brachliegenden Flächen der ehemaligen Kasernen und beim Bahnhof entwickeln“, so Julia Dalsant und Andrea Rossi, Sprecher*innen der Grünen Fraktion im Gemeinderat.

Bozen, 27.11.2023

 

Landtagsabgeordnete

Madeleine Rohrer

Brigitte Foppa

Zeno Oberkofler

PRESSEMITTEILUNG.

Es passiert immer wieder. In Europa, in Italien, in Südtirol. Frauen werden Opfer von patriarchaler Gewalt. Im schlimmsten – aber leider nicht im seltensten – Fall, werden sie ermordet. Diese Form von Tötung hat einen Namen: Femizid. Eine Definitionsmöglichkeit von Femizid: Es handelt sich um die „bewusste Tötung einer Frau, weil sie eine Frau ist“ (WHO). Das hässlichste Ergebnis einer patriarchalen Kultur, in der wir uns immer noch bewegen.

Ein Femizid beginnt viel früher als mit dem Akt der Tötung. Er beginnt mit verbaler, physischer, wirtschaftlicher und vielen anderen Formen von Gewalt. Er beginnt damit, dass im Jahr 2022 in Südtirol 130 Frauen in Frauenhäusern Zuflucht gesucht haben. Er beginnt damit, dass sich im selben Jahr 600 Frauen in Südtirol an die Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen gewandt haben. Er beginnt noch viel früher. Zum Glück mündet nicht jeder Fall von Gewalt an Frauen in einem Femizid. Es gilt: Jeder Fall von Gewalt an Frauen ist ein Fall zu viel. Jeder Femizid eine Niederlage und ein Rückschlag für eine zivilisierte Gesellschaft.

Trotz der allarmierend hohen Anzahl von Frauenmorden in Europa, in Italien und ja, auch in Südtirol –  über Femizide gibt es nicht viel Wissen. Selbst das Wort „Femizid“ ist international erst seit kurzem etabliert. Dies ist ein Anfang, denn sobald man Zustände benennen kann, sind sie Realität und man muss sich in der Folge auch damit befassen. Doch allein die Tatsache, dass viele inhaltlich divergierende Definitionen von „Femizid“ existieren, deutet darauf hin, dass es hier noch Wissenslücken gibt. Es ist höchst an der Zeit, daran etwas zu ändern.

Ausgehend von der Frage: Wie können wir Femiziden entgegenwirken? Wie sollen wir damit umgehen? Um diese Fragen auf legislativer Ebene eine angemessene Antwort geben zu können braucht es Information. „Wir benötigen dringend eine spezifische Anhörung im zuständigen Gesetzgebungsausschuss, um die grundlegenden Informationen und Handlungsempfehlungen auf politischer Ebene zusammenzuführen. Sobald die Ausschüsse eingesetzt sind, müssen wir das angehen“, so die Fraktionssprecherin der Grünen im Landtag Brigitte Foppa. „Gerade als Volksvertreter:innen haben wir von den mit großem Engagement und rund ums Jahr tätigen Organisationen und Menschen zu lernen. Denn nur wer einen Gegner kennt, kann ihn auch wirksam bekämpfen“, schließt sich Madeleine Rohrer an. Doch nicht nur das: “Es fehlt insgesamt an Bildung und Wissen. Altersgerechte Sexualbildung muss schon bei den Jüngsten beginnen. Wir müssen uns als Gesellschaft von diesem patriarchalen System endlich befreien.“, so Zeno Oberkofler abschließend.

Jeder Femizid ist einer zu viel. Jeder Femizid hätte der letzte sein sollen. Und doch wiederholen sie sich Tag für Tag. Es ist Zeit, systematisch dagegen vorzugehen, auf den verschiedensten Ebenen. Der Landtag soll mit gutem Beispiel vorangehen und den Teufelskreis mit legislativen Mitteln bekämpfen.

Denn so kann es nicht weitergehen.

 

Landtagsabgeordnete

Brigitte Foppa

Madeleine Rohrer

Zeno Oberkofler

 

PRESSEMITTEILUNG.

Es ist eine ganz neue Fraktion, die sich am 25.10.2023 erstmals in Sitzung versammelt hat. Abgordnete Brigitte Foppa – sie ist die einzige, die bereits im Landtag war – empfing ihre neue Kollegin Madeleine Rohrer und Kollegen Zeno Oberkofler auf den Stufen des Landtags mit den Worten „Es beginnt eine neue Zeit!“

Die neue grüne Fraktion ist stark verjüngt. Mit der Formel 25-40-55 haben die drei Abgeordneten ein Durchschnittsalter von 40 Jahren und bilden somit die anagrafisch jüngste Fraktion des Landtags. Die Erneuerung ist gelungen, die Zukunft aufgebaut.

Die drei Abgeordneten haben auch eine Einordnung des Wahlergebnisses vorgenommen und mit der Vorbereitung auf die Sondierungsgespräche im November begonnen. „Wir haben schon vor der Wahl unsere Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, angekündigt. Das Wahlergebnis mit +7.000 Stimmen und das gute Abschneiden der ersten Nichtgewählten Sabine Giunta zeigen, dass unsere Wähler:innen diese Richtung teilten. Die SVP ist erstmals in der Geschichte gezwungen, neben dem vom Statut vorgesehenen italienischen Partner einen deutschen Koalitionspartner ins Boot zu holen. Wenn Kompatscher seine Nachhaltigkeitsversprechen wahr machen will, dann muss er uns als Grüne vorziehen. Eine Rechtsregierung mit Leugnerinnen des Klimawandels in den Reihen der Gewählten wäre fatal. Die Alternative ist eine Mitte-Links-Regierung mit den Grünen,“ so die Abgeordneten Foppa, Rohrer und Oberkofler.

„Es braucht keine vorauseilende Unterwerfung gegenüber der Regierung in Rom. Immer wieder hören wir, dass Südtirol eine Rechtsregierung brauche, um in Rom besser zu verhandeln. Das ist ein absurdes Denkkonstrukt. In dieser Logik müssten sich alle Regionen an die nationale Regierung anpassen. Dass diese Denke aus einer autonomen Provinz kommt, ist umso erschreckender. Südtirol braucht sich niemanden anzubiedern, auch nicht einer Regierung Meloni. Die Südtiroler Autonomie bedeutet auch gegenüber Rom mit Selbstbewusstsein aufzutreten. Der Südtiroler Einsatz um die Autonomie kann und darf nicht in einer derartigen Haltung enden,“ betonen die Grünen.

Bozen, 26/10/2023

Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer, Zeno Oberkofler

PRESSEMITTEIULUNG.

Auf den heutigen Wahlmorgen blicken wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Der Rechtsruck insgesamt bereitet uns Sorgen. Auf uns als Mitte-Links-Kraft wartet viel Arbeit.

Und doch blicken wir mit großer Freude auf unser persönliches Ergebnis. Mit über 25.000 Stimmen und 9 % ist es das beste Wahlergebnis unserer Geschichte.

In Abgeordnete übersetzt bedeutet das mehr als drei Vollmandate, Für das Restmandat hat es nicht gereicht. Sabine Giunta ist die bestgewählte italienischsprachige Kandidatin. Sie hat mehr Stimmen als alle Italiener:innen, die für andere Parteien in den Landtag gezogen sind. Knapp hat sie selbst den Eintritt verpasst. Das schmerzt. Wir können darauf aufbauen.

Wir haben einiges zu feiern. Unsere Spitzenkandidatin Brigitte Foppa hat ihr bestes Vorzugsstimmenergebnis erreicht. Mit über 11.700 Vorzugsstimmen gehört sie zu wenigen Landtagsabgeordneten, die an Stimmen dazugewonnen haben. Mit Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler haben es zwei tolle, kompetente und motivierte Grüne in den Landtag geschafft. Für einen Wahlnacht-Krimi-Moment sorgte Zeno Oberkofler, der in den frühen Morgenstunden auf den dritten Platz kletterte: Mit 120 Stimmen überholte er Sabine Giunta.

In Ladinien im Allgemeinen und in Gröden im Besonderen konnten wir mit teilweise 20 % der Stimmen ein Ergebnis einfahren, das sensationell ist.

Freud und Leid liegen nahe beieinander. Hanspeter Staffler ist nicht mehr im Landtag vertreten. Dies stimmt uns umso trauriger, als dass der Landtag mit Hanspeter einen kompetenten Abgeordneten verliert, der mit seiner Expertise ein Mehrwert für die Grüne Fraktion und das hohe Haus insgesamt war.

Jetzt kommt einiges auf uns zu. Die kommenden Koalitionsgespräche werden zeigen, in welche Richtung die Regierungsreise geht. Wir werden verhandeln und weiterhin eine starke Stimme für soziale Gerechtigkeit und die Umwelt sein. Die Arbeit geht uns nicht aus. Wir freuen uns drauf.

PRESSEMITTEILUNG.

Selten hatten die Grünen Südtirols so viel Energie und Lust zu gewinnen, wie bei diesen Landtagswahlen. Entsprechend haben sich die Kandidatinnen und Kandidaten ins Zeug gelegt. Am Freitag, 20. Oktober kam man in Bozen zur Abschlussveranstaltung zusammen. Der erste Regentag dieses Herbstes bedingte, dass man vom Rathausplatz ins Rathaus ausweichen musste.

Als Gäste waren die grüne Europaparlamentarierin und Spitzenköchin Sarah Wiener, der Chef der Sinistra Italiana, Nicola Fratoianni, die grüne Senatorin Aurora Floridia und ihr Kollege Luigi Spagnolli sowie die grüne Regionalratsabgeordnete des Veneto Cristina Guarda (sie hat in den letzten Jahren erfolgreich die absurde Bobbahn in Cortina verhindert!) anwesend und brachten internationalen und überregionalen Glanz und Support.

Bei der Pressekonferenz zu Beginn der Veranstaltung unterstrichen die Spitzenkandidatinnen Brigitte Foppa und Sabine Giunta den historischen Moment dieser Wahl. „Der Auftrag des Klimaschutzes ist dringend und unaufschiebbar. Wir nehmen den Appell der jungen Menschen ernst und stellen die Klimawende in den Mittelpunkt. Es braucht einen Umbau des Landeshaushaltes, um den Umbau auf Nachhaltig zu ermöglichen. Wir haben es im ganzen Wahlkampf wiederholt: Nur eine leistbare Klimawende ist eine gelingende Klimawende,“ so Brigitte Foppa zum Kernthema der Grünen. Sie erinnert daran, dass die Sorge um das Klima zu den bedeutendsten Sorgen der Menschen in Südtirol zählt. Darauf wolle man reagieren, mit Vorschlägen zu Mobilität (Klimaticket mit Jahrespauschale für alle Öffis), zum Wohnen (leistbare Mietwohnungen in den Neubauten und Leerstandsmanagement), zu Energie, Naturschutz und Biodiversität. „Viele Menschen im Land sehen zu wenig Einsatz für die Natur seitens der Landesregierung, das wurde uns immer wieder rückgemeldet,“ so die Spitzenkandidatin. „Und im gleichen Satz wurde uns auch meistens gesagt: Diesmal wählen wir Grün!“

Auch Sabine Giunta, zweite Spitzenkandidatin appelliert zum Grünwählen: „Die Frage der Chancengerechtigkeit in der Gesellschaft im Allgemeinen und in der Bildung im Spezifischen ist eine ungelöste Frage. Viele Familien haben es schwer, über die Runden zu kommen und leiden unter Alltagsstress und Geldsorgen. Es braucht großes politisches Engagement, um Besserung zu schaffen. Dazu sind wir bereit. Gerechtigkeit ist unser Antrieb,“ so Giunta.

Brigitte Foppa, Sabine Giunta, Hanspeter Staffler, Zeno Oberkofler, Elide Mussner, Felix von Wohlgemuth, Giulio Angelucci, Madeleine Rohrer, Luca Di BIasio, Francesca Zucali, Katja Renzler, Roberta Rigamonti und die Kolleginnen und Kollegen der Kandidatenliste fordern dazu auf, am Sonntag, 22.Oktober, zur Wahl zu gehen, Grün zu wählen und vier Vorzugsstimmen zu vergeben. „Bei uns ist Ihre Stimme in guten Händen,“ so lautet das Versprechen.

PRESSEMITTEILUNG.

Im Wahlkampf haben die Grünen das Thema Schule in den Mittelpunkt gestellt. Die Kandidat*innen Luca Bertolini, Luca Di Biasio, Sabine Giunta, Inge Mahlknecht, Giorgia Martinolli und Katja Renzler aus der italienisch- und deutschsprachigen Schulwelt organisierten Treffen in Bozen, Meran, Leifers und Brixen. An diesen Treffen nahmen Eltern, Schüler:innen und Lehrer:innen teil. Die Grünen präsentierten hier ihre Vorschläge zum Thema Zukunft der Schule. Dabei sind folgende Punkte des Grünen Wahlprogramms wesentlich:

  1. Die Erziehung und der Unterricht von Kindern und Jugendlichen gehen die gesamte Gesellschaft an und müssen als eine Investition für alle und nicht als Kostenfaktor verstanden werden. Hierbei gilt ein besonderes Augenmerk auf den ländlichen Raum und Brennpunkte.
  2. Der Kindergarten ist die erste Stufe der Schulbildung. Die Arbeitszeit und die Gehälter des Kindergartenpersonals müssen angepasst werden, um die Wertschätzung und Attraktivität des Berufs zu erhöhen. Die Mahlzeiten in der Mensa während der Arbeitszeit müssen kostenlos sein.
  3. Der Generationswechsel der Bildungsbediensteten muss schnell eingeleitet werden, die Ausbildung vereinheitlicht und die Zahl der Praktikumsplätze erhöht werden.
  4. Die Schulen ertrinken in Bürokratie. Wir müssen den Schulalltag auflockern und entlasten, um Stress und Burn-out-Phänomene zu reduzieren.
  5. Arbeitszeiten und Gehälter des Schulpersonals müssen an europäische Standards und an die Lebenshaltungskosten in unserem Land angepasst werden.
  6. Alle Einrichtungen und Dienste, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, müssen vernetzt arbeiten, um Geld und Energie zu sparen, den Bildungserfolg zu sichern und den Schulabbruch zu bekämpfen. und um das Subsidiaritätsprinzip zwischen Eltern und Diensten im Gebiet zu unterstützen.
  7. Die Schülerzahl in den Klassen muss sinken, damit sich das Personal auf das Wohlbefinden und das Lehren konzentrieren kann, auch unter Berücksichtigung von Beeinträchtigungen und Begabungen.
  8. Kultur- und Sprachkenntnisse in Schule und Freizeit sollen gefördert werden. Hierzu sollen bei genügend Nachfrage der Familien mehrsprachige Klassen mit eigens ausgebildetem Lehrpersonal eingerichtet werden. Zusätzlich dazu sollen mehrsprachige Vereine/Institutionen (Sport, Theater, Musikvereine…) gefördert werden.
  9. Die Schule muss kompetente und kritische Bürger:innen ausbilden, die das Rüstzeug für lebenslanges Lernen, und für ein erfülltes Leben im Bewusstsein der eigenen Rechte und der Rechte anderer mit auf den Weg bekommen.
  10. Die Schule muss der sichere Ort bleiben, an dem Talente entwickelt werden und das Zusammenleben zwischen Menschen mit gleichen Rechten, unterschiedlicher Herkunft und Fähigkeiten, Zielen und Wünschen erlernt wird.

PRESSEMITTEILUNG.

Ist es wirklich nur gefrorenes Wasser? Die Frage, welche Konsequenzen die Kunstschneeproduktion mit sich bringt, ist legitim. Die Antworten darauf sind oft vage und von Interessenskonflikten geprägt.

„Ich gehöre zu der Generation, die mit Schneekanonen vor der Tür geboren wurde“, sagt Elide Mussner, eine der Kandidatinnen im Grünen Spitzenteam für die kommenden Landtagswahlen: „Die Herstellung von Kunstschnee ist heute Teil der lokalen Kultur. Wie so oft zögern die Menschen, das zu hinterfragen, was schon immer da war. Es scheint, die künstliche Beschneiung sei die natürlichste Sache der Welt. Wasser, das entnommen , gefroren und im Frühjahr wieder in den natürlichen Kreislauf eingespeist wird. Aber ist das wirklich so?“ Heute, angesichts der akuten Klimakrise und ihrer offensichtlichen Folgen, ist es wichtiger denn je, klare Antworten auf diese Frage zu geben. Die derzeitige Wintermonokultur hatte in der Vergangenheit eine wirtschaftliche Berechtigung, war Anstoß für den wirtschaftlichen Aufschwung und unterstützte unsere Täler in einer wichtigen Entwicklung. Heute ist dieser ausgeartete Wintertourismus eine Bremse für die notwendige wirtschaftliche Transformation, da wir weiterhin in die Vergangenheit blicken, anstatt in die Zukunft zu schauen.

Um eine klare und wissenschaftliche Antwort auf diese Frage zu geben, hat Elide Mussner eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Sie traf sich im Sommer 2023, um die wissenschaftliche Forschung über die Auswirkungen von Kunstschnee auf die Umwelt zu untersuchen und zu prüfen. Die Leitung übernahm der Umweltingenieur Gianluca Vignoli: „Ziel dieser Arbeit ist es, klare und wissenschaftliche Grundlagen für einen konstruktiven Diskurs über die zukünftige Entwicklung des Wintertourismus zu schaffen“. Die Arbeitsgruppe untersuchte verschiedene Studien, die in den Alpen in unterschiedlichen Höhenlagen (zwischen 1000 und 2500 m) durchgeführt wurden. Deren Ziel war es, die Auswirkungen der künstlichen Beschneiung, des Pistenbaus und der Pistenpräparierung auf den Boden, die Vegetation und die Artenvielfalt zu verstehen.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Künstliche Beschneiung und Pistenpräparierung führen zu Bodenverarmung, schwächerer Vegetation und erhöhen das Erosionsrisiko. Effekte, die sicherlich nicht dazu beitragen, das empfindliche Gleichgewicht des alpinen Ökosystems in Angesicht klimatischer Unsicherheit zu schützen: Im Sommer 2023 erreichte die Nullgradgrenze über 5.000 m (Ansa.it), auf der Marmolada wurden +13 Grad gemessen (Repubblica.it) und wir erleben jetzt einen Oktober mit sommerlichen Temperaturen. Zu den Auswirkungen auf die Umwelt kommt der massive Energieverbrauch der Skiindustrie hinzu: Der Energieverbrauch der Skiindustrie hat sich von 2000 bis 2020 auf 134 Millionen kWh mehr als verdoppelt. Für 2020 entspricht dies dem Energieverbrauch von 150.000 Menschen in einem Jahr. Diese Energie wird im Winter verbraucht, wenn die Produktion aus erneuerbaren Quellen (Photovoltaik, Wasserkraft) am geringsten ist.

Angesichts der klimatischen Herausforderung kann die Lösung nicht in einem ständigen Ausbau der Infrastruktur für die Erzeugung von Kunstschnee liegen. Es ist an der Zeit, den Blick nach vorne zu richten und neue Wege zu suchen. Wege, die es dem Wintertourismus ermöglichen, sein Angebots zu diversifizieren, für einen verantwortungsvolleren Umgang mit den Ressourcen, mehr Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Phänomenen und sozialer als auch wirtschaftlicher Nachhaltigkeit.

Diese Studie soll ein konkreter Beitrag zu diese Transformation sein. Denn wenn wir so weitermachen wie bisher ist keine Veränderung möglich. Wir brauchen auch in Zukunft eine starke Tourismuswirtschaft, eine so genannte „Impact-Economy“, die das wirtschaftliche Gleichgewicht neu definiert und dabei den Planeten, der uns beherbergt, respektiert.