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Wenn der Denkmalschutz beschnitten wird, leiden Landschaft und Kulturerbe. Das Budget der Abt. Denkmalpflege darf nicht gekürzt werden!

Die Abt. Denkmalpflege soll dem Vernehmen nach drastische Kürzungen erfahren, die mit 3,5 Mio. € beinahe einer Halbierung entsprechen. Zu Recht warnt der Landesverband für Heimatpflege vor solchen Einschnitten, zumal das bisherige Budget ohnehin nur für einen gehobenen Notdienst ausreicht. In einem für das Orts- und Landschaftsbild Südtirols grundlegenden Bereich, der die Identität unseres Landes grundlegend stärkt, sind solche Budgeteinschnitte nicht zumutbar. Sie werden die EigentümerInnen von Häusern, Kirchen und Objekten, die mit viel Mühe und persönlichem Einsatz um den Erhalt ihrer Objekte ringen, entmutigen. Zudem wird die Unterschutzstellung weiterer Objekte regelrecht abgeschreckt, wenn BesitzerInnen über steuerliche Vorteile hinaus keine weiteren Hilfen zu erwarten haben.

Die neue Landesrätin für Denkmalpflege, Maria Hochgruber Kuenzer startet durch die Budgetkürzung mit gezogener Handbremse in ihre Arbeit. Damit ist auch schon geklärt, welchen Wert man diesem Ressort beimisst – und damit dem Erhalt von Kulturerbe und Landschaft.

Wir Grünen treten mit Nachdruck für die Sicherung des kleinen, aber strategischen Budgetanteils der Denkmalpflege ein und fordern die Landesregierung auf, die Haushaltsschere aus diesem Bereich fernzuhalten.

Bozen, 01.04.2019

Brigitte Foppa
Riccardo dello Sbarba
Hanspeter Staffler

ANFRAGE ZUR AKTUELLEN FRAGESTUNDE.

In unserer Sprechstunde erfahren wir, dass der ehemalige Landtagsabgeordnete Christian Tschurtschenthaler offenbar für das Projekt des Hofburggsrtens in Brixen tätig ist. Noch 2018 hatte er erklärt (ff vom 22.02.2018), dass seine Funktion als „Mittler zwischen dem Land, der Gemeinde und Heller“ mit seinem Landtagsmandat zusammenhänge.

Daher richten wir folgende Fragen an die Landesregierung:

  1. Stimmt es, dass der ehemalige Kollege Tschurtschenthaler auch heute noch in der „Mission Hofburggarten“ unterwegs bzw. tätig ist? Wenn ja, in welcher Funktion?
  2. Wer hat ihn damit beauftragt?
  3. Was ist die Zielsetzung eines solchen Auftrags?
  4. Gibt es dafür eine Vergütung für Christian Tschurtschenthaler und wenn ja, in welchem Ausmaß?

Bozen, 25.03.2019

Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hanspeter Staffler

Hier kann die Antwort der Landesregierung heruntergeladen werden.

Und unsere Replik dazu. 

Anfrage zur schriftlichen Beantwortung

2019 läuft das Mandat von Letizia Ragaglia, der nach dem Abgang von Corinne Diserens eingesetzten Gründungs- und Aufbaudirektion des 2008 eröffneten „Museion“ in Bozen aus, sodass eine Neubesetzung ins Haus stand. Tatsächlich hat der Stiftungsrat des „Museion“ im Herbst 2018 eine Ausschreibung vorgenommen, zu der dann rund 50 Bewerbungen eingingen. Erstaunlich gleichwohl, dass trotz der hohen Zahl an Rückmeldungen und einer Final-Terna von drei Bewerbungen kein Kandidat bzw. kein Kandidat zum Zuge kam und eine Neubesetzung der Direktion unterblieben ist. So hat sich die Museions-Leitung damit begnügt, das Mandat von Direktorin Ragaglia bis April 2020 zu verlängern, um auf diese Weise Zeit zu gewinnen. Dabei hätte der Aufwand der Ausschreibung und eine strategische Neupositionierung des Hauses eine Neubesetzung gerechtfertigt.

Daher richten wir folgende Fragen an die Südtiroler Landesregierung:

  1. Wie viele Bewerbungen zur Neubesetzung der Museions-Direktion sind eingegangen?
  2. Aus welchen Positionen und regionaler Herkunft stammten die Bewerbungen (um Aushändigung einer Übersicht der Namen und bisherigen Arbeitsfelder wird ersucht)?
  3. Bis wann wird eine Neuausschreibung erfolgen?
  4. Ist eine weitere Verlängerung des Führungsauftrags mit den Statuten des Museions vereinbar? Wie oft darf ein solcher Auftrag verlängert werden?

BZ, 13.02.2019

L.-Abg.

Brigitte Foppa

Riccardo Dello Sbarba

Hanspeter Staffler

Hier kann die Antwort der Landesregierung heruntergeladen werden.

Es wäre ein großer Verlust für die Geschichtswissenschaft und die öffentliche Erinnerungskultur in Südtirol und Bozen

source: https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtarchiv_Bozen#/media/File:Altes_Rathaus_in_Bozen_-_S%C3%BCdseite_in_den_Lauben.JPG; author: Vollmond11; license: CC BY-SA 3.0, Attribution-ShareAlike 3.0 Unported, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Dem Vernehmen nach hat Hannes Obermair, Historiker und Leiter des Stadtarchivs Bozen, seine Stelle bei der Gemeinde Bozen gekündigt. Die Hintergründe der Entscheidung sind nicht bekannt, wohl aber ist absehbar, dass dies ein folgenschwerer, bedauernswerter Schritt wäre: Für die Geschichtswissenschaften und die öffentliche Erinnerungskultur in Südtirol, vorab in der Landeshauptstadt Bozen.
Dr. Obermair ist am Stadtarchiv Bozen seit Anfang 2002, seit 2009 auch als Direktor des Hauses tätig, nachdem er zuvor am Südtiroler Landesarchiv seit 1993 grundlegende Aufbauarbeit geleistet hatte. Der bereits zum Zeitpunkt des Einstiegs in Bozen angesehene Mediävist und Editor hat dem Stadtarchiv ein markantes wissenschaftliches und öffentliches Profil verliehen und damit die Kulturpolitik über Bozen hinaus maßgebend bereichert.
Vorab sein qualifiziertes und entschiedenes Eintreten für eine öffentliche Erinnerungskultur in Bozen haben zu einer grundlegenden Wende zum Besseren beigetragen: Als wichtiger Mitträger und Ideator der Umgestaltung des Siegesdenkmals zur Gedenkstätte, als Vordenker und Promotor einer europäischen Erinnerungskultur in Bozen hat Obermair herausragendes öffentliches Engagement bewiesen. Dabei hat er sich mit großer Zivilcourage und strategischem Gespür auf die Gratwanderung zwischen Wissenschaft und Politik eingelassen und meldet sich unerschrocken in öffentliche Debatten zu Wort.
Die Gemeinde Bozen sollte sich bewusst sein, dass sie sich den Abgang einer solchen Persönlichkeit, die bei beiden großen Sprachgruppen anerkannt ist, grundsätzlich nicht leisten kann. Es sollten alle Versuche unternommen werden, Hannes Obermair doch noch umzustimmen und ihn dazu zu bewegen, seine verantwortliche und grundnotwendige Position in Bozen weiterhin wahrzunehmen.
Hans Heiss, Riccardo Dello Sbarba, L.Abg.
Brigitte Foppa, Co-Vorsitzende der Grünen und L. Abg.
Tobias Planer, Co-Vorsitzender der Grünen und Gemeinderat in Bozen
Bozen, 23.08.2017

Wohin will Brixen? Kluge Bescheidenheit trägt weiter als AH- und WoW-Effekte.

source: https://omnibrix.wordpress.com/2016/06/23/im-labyrinth-der-demokratie/#jp-carousel-3077


Der 70-jährige André Heller hat als charismatischer Multi-Media-Künstler in seiner langen Laufbahn zahlreiche Projekte zum Erfolg geführt: Nach Jugendjahren als Bürgerschreck und Musiker verzauberte Heller mit dem „Zirkus Roncalli“ Millionen Besucher, ehe er dann ab 1993 mit den „Kristallwelten“ für Swarowksi in Wattens, dem „Meteoriten“ für RWE in Essen (1998), der Präsentation und dem Begleitprogramm für die Fussball-WM in Deutschland 2006 Coups von enormer Ausstrahlung lancierte. Theater- und Musikprojekte in großer Zahl und hoher Qualität säumen seine Vita, die er auch durch zivilgesellschaftliches Engagement anreicherte. Die von ihm mit getragene Initiative „SOS Mitmensch“ gegen Fremdenhass zog im Jänner Hunderttausende in die Wiener Innenstadt, auch sein Eintreten für Sascha Van der Bellen als Bundespräsidenten blieb 2016 nicht ohne Wirkung.
In den letzten Jahren bewies Heller seine erfolgreiche Hand an Gartenprojekten in Gardone (bereits 1988) und – mit herausragendem Einsatz und großen Eigenmitteln – am Anima-Garten bei Marrakesch in Marokko.
Erfreulich daher, wenn sich eine Persönlichkeit dieses Formats auch bereit erklärt, für den Hofburggarten in Brixen ein Vorprojekt zu entwerfen, das dann zu weiteren Schritten der Realisierung führen könnte.
Bei der Präsentation in Brixen vor Bischof und Landeshauptmann, den Spitzen der Stadt, politischen Parteien, Interessengruppen und Denkmalpflegerin Waltraud Kofler-Engl bewies Heller menschlich einnehmende Sensibilität, frei von Allüren eines Megastars. Er sei ein Mensch, der sich lernend verwandeln wolle, erklärte er beim Hearing im „Elephanten“, mit dem Ziel steter Neuschöpfung und Selbstverfeinerung. Daher wünsche er auch für Brixen kein spektakuläres Projekt, sondern einen spirituellen Ort, der Heilung schaffe. Gewinnend auch der dezente Verweis auf entlegene Südtiroler Abkunft mit einem Ururgroßvater Di Pauli, mit fernen Wurzeln also, die ihn aber auch bis jetzt von Südtirol fern gehalten hätten.

source: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Andre_Heller.JPG
author: Artevent
license: CC BY-SA 2.5, Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic license, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/


Ein Mann von Hellers Statur verdient Respekt, wenn auch frei von jenem Wunderglauben, mit dem ihm Landes- und Stadtgranden gegenüber treten.
Und so halte ich fest, dass sich nach der Begegnung mit Heller in Brixen meine Bedenken nur verstärkt haben. Meine Sorge ist nicht kleiner geworden, ob hier nicht ein Vorhaben Gestalt annimmt, das unserer Stadt keineswegs wohl tut, sondern ihre Möglichkeiten und jene des Landes bei weitem übersteigt.
Einwände und Vorbehalte prallen aber vorerst ab an einer Welle von Konsens und begeisterter Zustimmung, an der sie zunächst abprallen, gegenüber denen sie aber im Lauf der Zeit – da bin ich zuversichtlich – an Überzeugungskraft gewinnen werden.
Aus sieben Gründen riskieren Brixen und Südtirol, sich mit dem Projekt zu übernehmen.

1. Wird das Heller-Projekt nicht zu groß für Brixen?

Jede Attraktion, die André Heller bisher kreiert hat, hat Hunderttausende, wenn nicht Millionen Besucher angezogen. Ein Heller-Garten würde bereits im ersten Jahr 100.000, in den Folgejahren 200.000, 300.000 oder 400.000 Menschen anlocken und bald in der Trauttmansdorff-Liga spielen. Die Augen von Touristikern und Kauflauten leuchten auf bei dieser Vorstellung: Besucherzahlen, Nächtigungen und Umsätze der Altstadt gingen steil nach oben. Aber Brixen ist nicht Trauttmansdorff, auch nicht die Ötzi-Stadt Bozen. Enge und Gedränge in der Altstadt, bereits jetzt an vielen Wochen schwer erträglich, würden sich massiv steigern. Anders als Trauttmansdorff liegt der Hofburggarten nicht im Freigelände. Fehlender Parkraum und schmale Zugänge unterscheiden Brixen auch von Bozen, dessen Altstadt von drei Parkgaragen gesäumt ist. Ein Heller-Garten hätte in wenigen Jahren einen kleinen Venedig-Effekt zur Folge, der dem immer noch ruhigen und beschaulichen Charakter Brixens, der der Kern seiner Anziehungskraft ist, ein Ende setzte. Mehr noch: Seine Lebensqualität könnte kippen.
2. Triebe das Heller-Projekt Brixens Entwicklung nicht in falsche Richtung?
Brixen ist weder das Tourismus-Mekka Meran noch das Wirtschaftszentrum Bruneck. Brixens Stärke liegt in seiner Mischfunktion: Als Dienstleistungs- und Versorgungszentrum mit Banken und Krankenhaus, als Bildungsstadt mit 9000 Schülern und Studierenden. Brixen ist Standort eines passablen Handels, eines qualifizierten Handwerks und eines Tourismus, der bereits 600.000 Nächtigungen erzielt, kaum weniger als Bozen und deutlich mehr als Bruneck. Und Brixens industrielle Unternehmen sind bereits jetzt Spitze – europaweite hidden champions. Durst, Alupress, Progress und andere schaffen bereits jetzt jeder für sich mehr Wertschöpfung und qualifizierte Arbeitsplätze als der gesamte Tourismussektor, mit einem Bruchteil dessen Belastungen. Diese Stärken als Stadt der Bildung und Innovation, als Silicon Valley des Eisacktals sind weit eher auszubauen, als seine Rolle als touristische Benutzeroberfläche.
Die bewährte Brixen-Balance der Wirtschaft geriete mit einer Mega-Attraktion á la Heller aus dem Gleichgewicht, sie liefe aus dem Ruder. Und mit dem verlorenen Gleichgewicht würde auch die Lebensqualität seiner Bürgerinnen und Bürger umschlagen.
3. Die 10-Millionen-Euro Frage: Welche Kosten kämen auf Brixen und das Land zu?
Versuchen wir eine Grobschätzung der Kosten eines Heller-Gartens: Für Ideenfindung, für Planung, Gestaltung und Bau, der für Realisierung und Führung erforderlichen Mittel. André Heller erhält für eine Vorstudie 40.000 €, Vor- und Ausführungsprojekt schlügen wohl mit zumindest 200.000 € zu Buche. Das Architekten- und Gestalterteam, das die kreativen Vorschläge des Künstlers umsetzt, dürfte weitere 200.000 € Honorare in Rechnung stellen. Der von Pestiziden kontaminierte Garten ist zu sanieren, wobei mindestens 500.000 € anfielen. Bis zum Start der Bauarbeiten wäre also die erste Euro-Million erreicht.
Dann ginge es an die eigentlichen Bauarbeiten, für die qualifizierte Bauunternehmen und Gartenspezialisten gewiss zwei bis drei Millionen ansetzen würden. Anpflanzungen und künstlerische Gartenkreationen wären gleichfalls nicht unter zwei Millionen Euro zu haben, zumal Heller vielfach mit spontanen kreativen Einfällen arbeitet.
Infrastrukturen, Strom- und Wasserversorgung wären mit anderthalb Millionen bescheiden berechnet. Corporate Design, Werbemittel und -maßnahmen würden eine halbe Million ausmachen. Bis zur Eröffnung wären also lockere acht Millionen Euro fällig, wahrscheinlich aber zwei bis drei Millionen mehr.
Auch spätere Führungskosten würden kaum 500.000 Euro jährlich unterschreiten. Natürlich ließe sich ein wesentlicher Teil der Mittel später durch Eintritte herein spielen. Bis zur Eröffnung müssten allerdings Land und Gemeinde vorfinanzieren. Dies angesichts klammerer Haushalte ab 2019 und der Sorgen der Steuerzahler, ob nicht wichtige soziale Leistungen auf der Strecke bleiben: Bibliothek, Altersheim, Mittelanschluss, auf die viele Brixnerinnen und Brixner dringend warten.
4. Können Heller und Team ohne Ausschreibung beauftragt werden?
Das neue Ausschreibungsgesetz des Landes ist im Gefolge von EU-Normen und Staatsgesetzen rigide: Ab einem gewissen Schwellenwert müssen öffentliche Aufträge ausgeschrieben werden. Der eigentliche Auftrag an André Heller, die Planungs- und Bauarbeiten, auch die Gestaltung unterlägen also strikter Ausschreibungspflicht, falls das Projekt Hofburggarten vom Land Südtirol getragen würde. Bei Leistungen von 40.000 bis 100.000 € müssten mindestens fünf Teilnehmer eingeladen werden, über dieser Schwelle in EU-weiter Ausschreibung. Für Heller und Team wären dies gänzlich neue Konditionen: Der Künstler wurde bisher von privaten Unternehmen und großen Verbänden freihändig beauftragt, dotiert mit einem frei ausverhandelten Budget und rein vertraglich festgelegten Honorarsätzen. Heller und Team erlebten eine völlig neue Situation: Anstelle wohlmeinender, direkt ansprechbarer Auftraggeber träfen sie auf eine Bürokratie, die Auflagen und Anforderungen in Unzahl stellt. Und die Rechtsämter des Landes und der Rechnungshof würden sich die Frage stellen, wie das Land Südtirol dazu kommt, Millionen in ein Areal zu stecken, das ihm gar nicht gehört.
Ob Heller und sein Vertrauensteam diese Hürden, unter denen bereits versierte Unternehmer und Freiberufler stöhnen, meistern wollten, steht auf einem anderen Blatt. Bislang nur mit dem Entgegenkommen von Bischof, Bürgermeister und Landeshauptmann konfrontiert, würden sie schockiert fest stellen, wie sperrig und wenig kreativ die Wunderkammer der öffentlichen Verwaltung ist.
5. Nur ein Optional? Wie stehen Heller, Stadt und Land zum Denkmalschutz?
Der Hofburggarten ist kein beliebig verfügbares Areal, sondern unterliegt als integraler Bestandteil der Hofburg dem Denkmalschutz. Der vormalige Obstanger ist zwar eine Freifläche, die aber gemäß Auflagen der Denkmalpflege zurückhaltend zu nutzen ist. Eine Nutzung, so hat die Leiterin des Amtes für Bau- und Kunstdenkmäler unmissverständlich klar gemacht, darf sich vom alten Charakter eines „Pomarium“ nicht zu weit entfernen, sondern muss Bindung und Anklänge an das historische Vorbild sichern. Es ist aber nicht nur fraglich, sondern höchst ungewiss, ob sich Heller und sein Kreativteam auf derlei Einschränkungen einließen. Auch wenn sie gerne mit Grenzen kreativ umgehen, wären hemmende Auflagen wohl kaum in ihrem Sinne. Der Eigentümer des Gartens, Bischof und Kurie, würden freilich ebenso wie die Landesregierung und der Stadtrat von Brixen den Denkmalschutz trotz vollmundiger Bekundungen am liebsten weitgehend reduzieren, wenn nicht ganz aufheben. Sie scheinen trotz lächelnder Mienen zur Konfrontation bereit. Bischof Muser erklärte sich im „Elephanten“ für „gute, ideologiefreie Kompromisse“, im Wunsch, etwas „Großes“ zu tun. Wahre Größe hieße in diesem Fall jedoch Bescheidenheit und Respekt vor einem historischen Areal.
6. Optional Nummer zwei: Würde das bisherige Projekt vom Teppich gefegt?
Das 2015 verabschiedete Projekt nach europäischem Wettbewerb für den Hofburggarten, vom Stadtrat (inklusive des damaligen Referenten Peter Brunner) einstimmig gutgeheißen, scheint Gemeinde und Land nicht mehr zu interessieren.
Es handelt sich um ein Projekt mit beispielhafter Bürgerbeteiligung: Erstmals wurden Wünsche und Kritik der Bürgerschaft ernst genommen und angehört. In weiterer Folge kam ein partizipativer Prozess in Gang, der zu einer qualitativ hochwertigen europäischen Auslobung führte, aus der 2012 ein Siegerprojekt hervorging. Dessen Mehrwert liegt neben der sanften Nutzung des Areals ohne Zweifel im partizipativen Prozess, in dem es entstanden ist. Dieser Beteiligungsprozess würde durch einen Auftrag an André Heller annulliert: Ein Künstler seines Formats wird sich kaum auf die Mühen eines partizipativen Prozesses und auf ein “work in progress” mit der Bevölkerung einlassen.
7. Vom Hofburg- zum Bürgergarten: Überlegene Bescheidenheit sichert das Heimatrecht der Brixner und touristische Attraktivität.
Für den Hofburggarten liegt seit 2015 ein Siegerprojekt vor: Solide und attraktiv, mit rund 2,5 bis 3 Millionen Euro und jährlichen Führungskosten unter 300.000 Euro gut finanzierbar. Durchaus ein kleiner Besuchermagnet, aber mit menschlichem Maß. Aber den Touristikern und der Stadtspitze, auch den Herren der Hofburg, erscheint eine solche Chance zu mickrig. Sorgsam angeordnete Obstbäume und Anlagen, große Freiflächen, Raum für Kunst und Kultur, dazu ein wenig Gastronomie – das ist den umtriebigen, neoliberal eingefärbten Machern unserer Stadt zu dürftig. Brixen soll brummen – das ist ihre Devise. Stadt und Umland täte aber das Gegenteil gut, ein Punkt der Ruhe in einem zunehmend hektischen Umfeld anstelle sich ständig überbietender WoW- und AH-Effekte. Dies weiß eine wachsende Zahl von Bürgerinnen und Bürgern. Familien, ältere Menschen, auch Jugendliche, Paare, die allesamt bereit wären, ihr Steuergeld für eine maßvolle Attraktion zur Verfügung zu stellen, nicht aber für eine „Weltattraktion“.
Viele Brixnerinnen und Brixner spüren, was ihre Stadt im Inneren ausmacht: Überlegene Bescheidenheit, im Wissen, dass Überschaubarkeit und gemächliche Gangart Brixen durch die Jahrhunderte getragen haben.
Hans Heiss
21. 6. 2017

Ein neues Museumsgesetz für Südtirol ist nach bald 30 Jahren überfällig. Seit 1988, dem Zeitpunkt der Verabschiedung des bisher gültigen Gesetzes, hat sich der Bereich Museen in ganz Europa rapide weiter entwickelt. Auch in Südtirol erfuhr die Museumslandschaft eine sprunghafte Ausweitung ihres quantitativen und qualitativen Angebots, erst recht der Besucherzahlen.
1, 5 Millionen BesucherInnen (davon ca. 800.000 in den Landesmuseen) bestehen zum erheblichen Teil aus Gästen, aber auch aus Südtiroler BürgerInnen, denen Museen neben Bildung, Information und Freizeitspaß Anlass zu Stolz und Identifikation geben. Museen schaffen für Südtirol einen kulturellen und ökonomischen Mehrwert, der den personellen und finanziellen Einsatz der öffentlichen Hände mehr als rechtfertigt. Mit 62 fest angestellten Mitarbeitenden, ca. 150 saisonal Angestellten in bald zehn Landesmuseen und einem Jahresbudget von ca. 5 Mio. € an Beiträgen für alle Museen im Lande sowie ca. 6 Millionen Euro Personalkosten rechnet der Aufwand für Museen zu den lukrativsten Investments der öffentlichen Hand. Denn den finanziellen Aufwendungen stehen beträchtliche Einnahmen gegenüber, vor allem aber ehrenamtliche Eigenleistungen, die Bestand und Blüte der 47, nicht vom Land geführten kleineren Museen ermöglichen.
Was in den Museen möglich wäre…
Museen in Südtirol verdienen umso mehr Unterstützung, da ihre Tätigkeit und Einsatz im Vergleich zur Nachbarprovinz, dem Trentino, mit weit weniger Ressourcen und Geldaufwand erfolgt. Dort gibt es doppelt so viele hauptamtliche Beschäftigte, dort liegt das Budget des gesamten Bereiches gleichfalls auf doppelter Höhe, während die Besucherzahlen trotz der musealen Leuchttürme wie MART oder MUSE nur knapp den Südtiroler Anteil erreichen. Zukunfts-Dividende, die in diesem Bereich anreifen könnte.
Wir haben daher einen Entwurf erwartet, der Vertrauen in die enormen Chancen stärkt, die den Museen und Sammlungen in Südtirol innewohnen, in die Vermittlungskraft ihres Bildungsangebots, in die kreativen Leuchtspuren, mit denen exzellente Präsentationen BesucherInnen und Region anregen und erhellen. Einen Entwurf, der Autonomien und Handlungsstärke der Museen ertüchtigt und nicht zuletzt gezielt auf neue Segmente von Besuchern, wie SeniorInnen und MigrantInnen setzt.
… und was vorgesehen ist.
Der erste Eindruck ist jener eines knappen bis schütteren Textes, der sich einer inhaltlichen und strategischen Neuorientierung bzw. einer deutlichen Richtungnahme verschließt. Dieser Eindruck verbleibt auch nach der Bearbeitung des Entwurfes im Gesetzgebungsausschuss, welche einen praktisch unveränderten Text ins Plenum entlässt. Dieser wird der Vielfalt des Museumsbereichs nicht gerecht, sondern zeugt eher von ängstlicher Vorsicht.

  • Die beiden ersten Artikel legen die Definitionen und Ziele fest. Entgegen der Beschreibung im Titel des Gesetzes, das von „Museen und Sammlungen“ spricht, wird im Artikel 1 die Unterscheidung zwischen den beiden Begriffen nicht getroffen.
  • Unter den Zielen in Artikel 2 vermissen wir die pointierte Betonung der Forschungstätigkeit – die auf den Anteil der Bildung im lebensbegleitenden Lernen beschränkt wird, in Wirklichkeit aber einen eigenen Punkt verdienen würde.
  • Dasselbe gilt für die Kulturvermittlung, die als „qualitativ hochwertig“ definiert und als eigener Punkt im Gesetz festgelegt werden sollte, samt den dafür notwendigen Kriterien, Voraussetzungen und Maßnahmen.
  • In der Beschreibung der Aufgaben wäre eine deutlichere Zukunftsorientierung wünschenswert, etwa in der Nennung von kultureller Öffnung, sprachgruppenübergreifender Arbeitsweise oder mit der klaren Zielgruppenfestlegung, etwa auf bildungsungewohnte Milieus oder SeniorInnen.
  • Organisationsstruktur, Finanzierung und Personalregelung des Betriebes Landesmuseen: Der 2004, weniger aus funktionalen denn aus Gründen der politischen Personalunterbringung heraus geschaffene Betrieb wird zementiert und zentralisiert. Wir beobachten die „Hierarchisierung nach oben“ leider zunehmend in den Organisationsentscheidungen der Landesregierung (siehe Sanitätsreform oder die Diskussionen um das neue Führungskräftegesetz der Landesregierung). Gerade bei Museen schiene es wichtig, betriebliche Notwendigkeiten in Entscheidungsautarchie zu belassen.
  • Problematische Aspekte birgt der Personalartikel (Art.7). Es wurde letzthin, auch von unserer Seite, immer wieder auf den hohen Prekariatsanteil unter den Arbeitenden hingewiesen. Laut ASTAT-Bericht 2014 arbeiten in den Südtiroler Museen nur 14,5% mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag. Dies ist auf den saisonalen Betrieb vieler Museen zurückzuführen. Der Ansatz des LGE ist es, nun vermehrt Personal mit privatrechtlichen Verträgen einzustellen. Das ermöglicht mehr Flexibilität und praktische Umsetzbarkeit, führt aber auch zu unterschiedlichen Vertragsbedingungen innerhalb der Belegschaft.
  • Im dritten Abschnitt geht es um die Privatmuseen, deren „museumspolitische Ausrichtung“ (womit, wie aus der Antwort auf eine Nachfrage hervorging, die Finanzierungsentscheidungen gemeint sein dürften) künftig von einem Museumsbeirat gelenkt wird. Uns erschiene es wichtig, dass dieses Gremium nicht im vorgesehenen Ausmaß in Abhängigkeit von der Landesregierung stehen würde. Auch müssten Privatmuseen mit Finanzierungssicherheit rechnen können, dem Ermessensspielraum der Landesregierung sind, im Sinne von Vielfalt und Subsidiarität, engere Grenzen zu stecken. Große Zweifel bleiben auch angesichts des akuten Finanz-Engpasses, in dem sich die Privaten angesichts unvorhergesehener und nicht angekündigter Kürzungen befinden.

Grüne Gegengewichte
Wir Grüne haben versucht, in den Text des Gesetzes einige Öffnungen zu schreiben. Unsere über 20 Vorschläge von Abänderungsanträgen zielen darauf:

  • Museen und Sammlungen klarer voneinander abzuheben;
  • Ziele klarer zu definieren und die Zielgruppen stärker in den Blick zu nehmen;
  • Den Forschungsauftrag der Museen und deren Möglichkeiten im Zusammenhang mit anderen Einrichtungen stärker zu gewichten;
  • Den Vermittlungsauftrag von Museen stärker in Wert zu setzen;
  • Die Digitalisierung vor allem auch im Katalogbereich auf neuen Standard zu führen;
  • Die Autonomie der Landesmuseen gegenüber der Abteilung in den Mittelpunkt zu rücken und sie mit einer jeweils eigenen Direktion auszustatten;
  • Den neu eingeführten Museums-Beirat zu stärken und seine Aufgaben als beratendes, von Experten getragenes Gremium der Verwaltung an die Seite zu stellen.
  • Das Museion stärker in den Landeszusammenhang einzubinden;
  • Die Rolle der MitarbeiterInnen besser abzuklären und bessere vertragliche Absicherung zu bieten.

Bozen, 07.06.2017
L. Abg. Brigitte Foppa, Hans Heiss, Riccardo Dello Sbarba
Minderheitenbericht:
[gview file=“http://www.verdi.bz.it/wp-content/uploads/2017/06/2017-04-06-Minderheitenbericht-Museengesetz.pdf“]

Es reicht! Dies ist ein gemeinsamer Appell gegen den „Shitstorm“, gegen die Beleidigungen und Schmähungen im Internet. Dagegen hilft nur eines: Zivilgesellschaftliche Empörung gegen die Flut von Diffamierungen und persönlichen Verunglimpfungen.
Auch in Südtirol ist der Shitstorm längst angekommen: Wer anders denkt, bekommt Mobbing und Demütigung zu spüren. Die elektronischen Medien verbreiten diese Nachrichten in kürzester Zeit – befeuert auch von den Erfolgen ähnlicher Kampagnen und Lügengeschichten im Ausland. Aber diese Welle voller Beleidigungen und Schmähungen endet nur dann, wenn sich alle zur Wehr setzen.
Wir alle sind von dieser neuen Form massiver Intoleranz betroffen. Die bildlich dargestellte Erniedrigung und Manipulation entspricht einer neuen Form der Gewalt, die sich vor allem gegen den Körper der Frauen richtet; konkret in Fotomontagen und Beleidigungen, die Gewaltausbrüchen gleichen. Gezeigt hat sich dies zuletzt an der Kampagne gegen Brigitte Foppa, Sprecherin der Grünen.
Nun ist es Zeit, entschieden zu sagen: „Es reicht!“ Schluss mit dem Shitstorm, Schluss mit der Gewalt, Schluss mit Demütigungsversuchen.
Wir fordern betroffene Personen dazu auf, auf solche Angriffe nicht persönlich zu antworten, denn diese Provokationen zielen darauf ab, um im Internet vervielfältigt zu werden, auch von jenen, die sich dagegen wehren wollen.
Zum Schutz der betroffenen und erniedrigten Personen müssen wir alle reagieren und das Wort ergreifen. Die Zivilcourage muss zu einer gemeinsamen Bewegung werden, deren Schlagwort und Devise lautet: RESPEKT.
Respekt für die Menschen, die Kulturen, den Dialog, das Zuhören, das Interesse und Verständnis für die Beweggründe anderer und den Austausch auch mit anderen Meinungen.
Europa hat Jahrhunderte gebraucht, um diese Prinzipien durchzusetzen. Wir dürfen es uns nicht erlauben, dass einige Leute, die auf Krawall und Provokation aus sind, diese Grundsätze im Handumdrehen zerstören.
Zum Unterschreiben eine E-mail (Betreff: RESPEKT)an diese Adresse senden: [email protected].
Per aderire scrivere una e-mail (soggetto: RISPETTO) a [email protected]
Riccardo Dello Sbarba
Cristina Kury
Hans Heiss
Maria Laura Lorenzini
Karl Tragust
Madeleine Rohrer
Florian Kronbichler
Evelyn Gruber-Fischnaller
Sepp Kusstatscher
Ulrike Spitaler
Markus Frei
Corinna Lorenzi
Erica Fassa
Jacopo Fo
Maria Hochgruber-Kuenzer
Veronika Stirner
Oktavia Brugger
Luisa Gnecchi
Martin M. Lintner
Reinhard Demetz
Paul Renner
Francesco Palermo
Reinhard Bütikofer
Monica Frassoni
Mar Garcia Sanz
Liliana Di Fede
Nadia Mazzardis
Hans Karl Peterlini
Benno Simma
Gerhard Mumelter
Tila Mair
Aldo Mazza
Günther Götsch
Selma Mahlknecht
Kurt Gritsch
Maria Kußtatscher
Tobias (Tobe) Planer
Michil Costa
Stephan Ortner
Waltraud Mittich
Martin Sanin
Ulrike Oberhammer
Franca Toffol
Michela Morandini
Eva Lichtenberger
Andreas „Rufus“ Geier
Geena B. (Barbara Trenti)
Reinhold Giovanett
Hannes Rechenmacher
Elisabeth Gasser
Christine Losso
Evi Mittersteiner
Luis Spath
Harald Knoflach
Patrizia Trincanato
Giorgio Zanvettor
Adriana Cattaruzza
Elisabeth Ladinser
Hanspeter Staffler
Elisabeth Tauber
Franco Nones
Marcella Pirrone
Ivo Carli
Franco Bernard
Cornelia Dell’Eva
Marco Mariotti
Matteo Borzaga
Norbert Lantschner
Susanne Elsen
Edi Rabini
Nicol Mastella
Thomas Kager
Martin Fink
Elmar Perkmann
Greta Klotz
Cristian Olivo
Felix von Wohlgemuth
Barbara Rottensteiner
Roman Zanon
Albert Willeit
Hanno Mayr
Rosina Ruatti
Annalisa Corrado
Christoph Moar
Carla Leverato
Cäcilia Wegscheider
Johanna Donà
Mauro De Pascalis
Adolf Engl
Chiara Rabini
Linda Perlaska
Heinrich Tischler
Luca Di Biasio
Violetta Plotegher
Loredana Motta
Evi Ferrarini
Silvia Camin
Gerda Gius
Sieghard Gostner
Massimiliano Galli
Damian Foppa
Helene Seppi
Heidi Hintner
Ingrid Windisch
Armin Mutschlechner
Peter Foppa
Christian Troger
Raffaela Vanzetta
Hubert Frasnelli
Elisabeth Thaler
Elda Letrari Cimadom
Marion Maier
Daniele Azzolini
Anita Rossi
Helmuth Moroder
Paolo Zenatti
Renate Folie
Matthias Oertel
Eva Cescutti
Marco Dalbosco
Josef Pfattner
Luca Giovanni Di Bartolomeo
Cornelia Brugger
Renate Mumelter
Gregor Beikircher
Ingrid Karlegger
Brigitta Haas
Simone Wasserer
Sabina Frei
Gabriella Job
Gernot Gruber
Ingrid Franzelin
Martina Goller
Ingrid Spitaler
Armin Moser
Andrea Tomasi
Francesca Penner
Salvatore Cavallo
Dorothea Daum
Elena Farruggia
Franz Egger
Theolinde Völser
Gianfranco Idini
Thomas Hanifle
Simon Constantini
Lukas Roland Döcker
Andrea Maffei
Roberta Rigamonti
Heidi Egger
Wolfgang Oberparleiter
Claudia Knering
Franz Hillebrand
Erich Foppa
Giulia Galera
Johannes Fragner-Unterpertinger
Iris Zelger
Nadja Schuster
Catja Monteleoni
Herta Foppa
Thomas Rainer
Flavia Basili
Walter Colombi
Katharina Erlacher
Claudio Volcan
Edith Zanotti
Arno Teutsch
Michael Bockhorni
Sigrid Ohnewein
Monica Margoni
Walther Clementi
Cecilia Stefanelli
Tiziana Pippa
Lisa Beqiri
Liana Scarano
Giorgio De Vuono
Irene Hell
Günther Patscheider
Klaudia Resch
Monika Mallojer
Helga Mock
Marlene Huber
Michael Keitsch
Alberto Stenico
Benedikt Sauer
Alberto Clò
Sonja Prinoth
Florian Thaler
Hanspaul Holzmann
Elisabeth Kußtatscher
Alessia Michela Politi
Karl Trojer
Manuela Tessaro
Toni Ladurner
Prisca Prugger
Nikolaus Mayr
Fabiano Mornatta
Laura Senesi
Elisabeth Tribus
Roberta Mattei
Pia Profanter
Martin Rederlechner
Johanna Böhm
Inge Pircher
Alessandra Marrocolo
Erwin Demichiel
Oswald Eisenstecken
Urban Nothdurfter
Ingrid Runggaldier
Melitta Pitschl
Franco Mugliari
Cristina Masera
Anna Hupel
Serena Rauzi
Judith Gögele
Benedetta De Marte
Angela Paradiso
Silvia de Martino
Eva Burger
Günther Andergassen
Helmut Bachmayer
Markus Moling
Nazario Zambaldi
Anna Rastner
Barbara Gruber-Fischnaller
Edith Ploner
Heidi Kaufmann
Ida Lanbacher
Paola Claut
Marta von Wohlgemuth
Emilio Insolvibile
Martin Aufderklamm
Erica Corbellini
Verena Frei
Hanspeter Niederkofler
Marlene Pernstich
Alexandra von Hellberg
Antonella Mueck
Christine Baur
Sabine Gruber
Christoph Franceschini
Petra Veneri
Rossella Finato
Federico Splendore
Arianna Knering
Arturo Knering
Andrea Rossi
Federica Franchi
Christoph March
Massimiliano Galbignani
Claudia Gamper
Roberta Lazzarotto
Josef Untermarzoner
Mattia Pavani
Jacopo Zannini
Ruth Gschleier
Martha Canestrini
Lukas Raffl
Marita Gasteiger
Ingrid Felipe
Dominik Plangger
Andreas Hilpold
Christine Foppa
Marita Gasteiger
Jonas Galli
Mathilde Galli
Roberto Copercini
Roberto Castorina
Katharina Hersel
Roberto Schiavo
Germana Nitz
Marlies Lüdtke
Franz Moling
Kircher Christoph
Enrico Lillo
Barbara Gruber
Daniela Mück
Friedrich Augscheller
Martha Stecher
Waltraud Lun
Cristina Herz
Klaus Lafogler
Wolfgang Obwexer
Micki Gruber
Jutta Wieser
Maximilian Lösch
Monika Delvai Hilber
Wilma Runggaldier
Marlene Messner
Lydia Scherer
Maria Sparber
Francesca Schir
Daniel Chizzali
Anita Strauß
Manfred Andergassen
Sandra Moszner
Andrea Dürr
Stefano Maio
Ivo Passler
Georg Peintner
Ulrike Schwarz
Oswald Mayr
Fanni Fazekas
Hansjörg Dell’Antonio
Katharina von Unterrichter
Rosmarie Burgmann
Heinz Senoner
Erika Hofstätter
Christine Stufferin
Martha Kob Thurner
David Augscheller
Verena Hafner
Maria Anegg
Rolanda Tschugguel
Margareth Fink
Doris Goller
Gerhard Kapeller
Anton Auer
Deborah Gruber
Marina Rossi
Marialuisa Bassi
Lorenzo Fritz
Kurt Duschek
Annamaria Saviolo
Walter Baumgartner
Guido Margheri
Maria Anegg
Chiara Calò
Elisabetta Giusti
Luca Capuano
Muriel Senoner
Klaus Vontavon
Wolfgang Prader
Wolfgang Mayr
Marco Angelucci
Karin Bachmann
Petra Werth
Marlies Gasser
Georg Leimstädtner
Reinhard Lazzeri
Markus Egger
Daniel Chizzali
Katherina Longariva
Nadja Thoma
Magdalena Amonn
Oskar Messner
Lorenzo Sola
Alexander Schiebel
Michael Ausserhofer
Christian Mair
Robert Hochgruber
Petra Malfertheiner
Alfred Frei
Helga Vieider
Hildegard Antholzer
Elisa Pavone
Franca Marchetto
Maria Paola Asson
Brigitte Gritsch
Marmsoler Ingrid
Alessandro Gabanella
Kurt Josef Knapp
Markus Pichler
Jutta Kusstatscher
Angelika Ebner Kollmann
Sabine Kasslatter Mur
Erwin Mayr
Maria Reichhalter
Paolo Bill Valente
Norbert Zenleser
Ivo Maier
Brigitte Thurner
Evi Brigl
Willi Schenk
Gottfried Kühebacher
Franz Unterhofer
Kurt Villgrater
Anna Villgrater
Erna Demichiel
Evi Pircher
Margot Franzelin
Annelies Gruber
Luisa Kirchler
Johanna Pallhuber
Xhuljana Durmishi
Lisa Settari
Sebastian Kurz
Christine Messner
Rudi Irsara
Johanna Schmiedhofer Ganthaaler
Enrico De Paoli
Toni Frei
Alex Castellano
Johann Gruber
Markus Feichter
Reinhard Bachmann
Ulrich Gutweniger
Astrid Schònweger
Ursula Lüfter
Erika Rinner
Nirvana  Pedrazza
Margarethe Egger
Edith Moroder
Raimond Acajo
Hans Knapp
Silvia Moser
Bruno Montali
Barbara Wielander
Markus Prader
Dominik Prader
Iris Prader
Daniel L. Gunsch
Lucia Olivotto
Veronika Gruber
Ricardo Angelini
Helga Wallnöfer
Michael Hilpold
Luigi Mariotti
Brigitte Mair
Claudia Schrott
Irene Zanvettor
Florian Romagna
Hans Schmieder
Daniele Di Lucrezia
Judith Edler
Kilian Widmann
Herta Daldos
Erika Oberpertinger
Ulrich Stofner
Barbara Pichler
Thomas Ohnewein
Uwe Staffler
Isidor Trompedeller
Laura Polonioli
Sergio Camin
Rosmarie Spornberger
Cristina Belloni
Werner Unterhauser
Maria Hofer
Fiorella Menini
Erwin Pfeifer
Roland Lang
Günther Pallaver
Alexander Bauer
Franz Fill
Berta Linter
Ruth Gibitz
Melitta Santer
Günter Röggla
Anna Romagna
Annalisa Pasqualotto
Karl Dallinger
Antje Messerschmidt
Leidlieb Pfattner
Laura Papadopoli
Irma von Guggenberg
Karl Lunger
Alfred Pineider
Cristina Sani
Helene Dorner
Gianna Dessì
Josef Vieider
Gianpaolo Franchi
Fliri Carmen
Christof Freiberger
Martin Daniel
Civetta Fabrizio
Giulio Donazzan
Leopold Steurer
Barbara Denicolò
Christina Niederkofler – Cont
Gilberto Cavalli
Paolo Talamoni
Norbert Dejori
Florian Mayr
Franca De Pasquale
Elide Mussner Pizzinini
Benedetto Dordi
Lia Nadalet
Helmut Bologna
Carmen Steiner
Jutta Staffler
Christine Baumgartner
Felicita Pedevilla
Johanna Cassar
Matthäus Kircher
Marialuise Wallnöfer
Ida Prinoth
Evi Mayer
Stefanie Unterweger
Martina Zambelli
Ulli (Ulrike) Egger
Martha Kob
Verena Buratti
Silke Raffeiner
Sara Bazzanella
Kurt Klotz
Stefano Giusti
Margot Paoli
Helene Huber

Anfrage zur aktuellen Fragestunde:

museenEs gibt Anzeichen, dass die Direktionen des Landesmuseums Schloss Tirol (jl. ca. 60.000 Besucher) und des Touriseums (jl. ca. 200.000 Besucher) zu einer gemeinsamen Führung vereint werden, wie den Mitarbeitern z. T. bereits mitgeteilt wurde. Damit würde die seit der BM-Wahl von Paul Rösch vakante Direktion des Touriseums, die vorerst geschäftsführend besetzt wurde, gestrichen und der Direktion von Schloss Tirol unter Leitung von Leo Andergassen unterstellt. Dies wäre eine krasse Fehlentscheidung: Beide großen Häuser bedürfen einer jeweils eigenständigen Leitung, um ihren Erfolg, ihre Sammlungs- und Ausstellungskonzeption zu festigen und ihr didaktisches Angebot auszubauen. Einen Direktor im Pendelverfahren zwischen beiden Museen rotieren zu lassen, bedeutet unweigerlich Einbußen an Führungsqualität und Perspektiven. Zudem sind beide Häuser stark unterschiedlich ausgerichtet: Eine gemeinsame Direktion wäre ungefähr so, als würde man am Krankenhaus Meran die Primariate für Augenheilkunde und HNO vereinigen. Der bisherige Erfolg der Museen würde bestraft und völlig verkehrten Sparprinzipien geopfert.
Wir richten folgende Anfrage an die Südtiroler Landesregierung:
1.    Trifft es zu, dass die beiden Direktionen von LM Schloss Tirol und Touriseum zu einer einzigen vereint werden sollen?
2.    Welchen Sinn hätte eine solche Operation, außer Sparen an falscher Stelle?
11.10.2016
Landtagsabgeordnete
Hans Heiss
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

Grund zu großer Genugtuung, aber auch zur Nachfrage über Rolle von Museen und Zeitgeschichte.

Die Gletschermumie „Ötzi“, gewiss die meistbesuchte „Reliquie“ Südtirols, wird 25 Jahre nach ihrer Auffindung umfassend gewürdigt. Ihre wissenschaftliche Bedeutung in globalem Maßstab ist ebenso unbestritten wie ihr wirtschaftlicher Effekt für den Tourismus in Südtirol und die Landeshauptstadt Bozen.
Erfreulich daher, dass die aktuelle Tagung wichtige Neuerkenntnisse über Herkunft seines Kupferbeils und den tödlichen Pfeilschuss sichert; ebenso über den Mageninhalt, den Arsengehalt seines Blutes und seinen Herzzustand. Für die Grundlagenforschung sind dies Resultate, die aus der Zusammenschau verschiedener Disziplinen zu überzeugenden, weltweit beachteten Ergebnissen führen. Grundlegend auch, dass der aktuelle, sehr beengte Standort zugunsten eines neuen Museumspols ausgeweitet werden wird, der auch den Bedürfnissen des Stadtmuseums mit seinen hochwertigen Sammlungen entspricht.
Zwei kritische Hinweise seien jedoch in die allgemeine Ötzi-Mania eingestreut:

  • Das Beispiel des Eismanns zeigt, das Südtirols Museumslandschaft mit relativ überschaubaren Mitteln Herausragendes leistet; mit weit weniger Budget und Mitarbeitern wie im Trentino werden ähnlich hohe Besucherzahlen realisiert. Dabei laufen aber alle Landesmuseen Gefahr, durch personelle Ausdünnung Substanz zu verlieren und vorab im Bereich wissenschaftlicher Forschung ihren Aufgaben nicht mehr zu genügen. Auch nicht nachbesetzte Direktionen wie im „Touriseum“ oder im Bergbaumuseum sind schwer wiegende Defizite in einer prosperierenden und chancenreichen Museumslandschaft.
  • Der detaillierten Untersuchung der Gletschermumie kann man nur höchste Bewunderung zollen: Dennoch wäre begrüßenswert, wenn etwa die zeitgeschichtliche Forschung im Lande auf einen Bruchteil jenes Supports zählen könnte, mit dem die Ötzi-Archäologie rechnen kann. So wichtig seine Todesumstände im globalen Maßstab sind, so wüsste man auch gerne mehr über zeithistorische Kernfragen der Regionalgeschichte: Etwa über Todesursachen im Lager Bozen ab 1944, die Flucht von NS-Tätern durch Südtirol nach 1945 oder die Rolle von Geheimdiensten im Zuge der Südtirol-Attentate. Gewiss keine Fragen von weltweiter Bedeutung, aber für die politische Kultur des Landes wäre ihre Beantwortung von nicht geringem Wert.

Hans Heiss
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

Bozen, 20. 09. 2016

Antwort auf schriftliche Anfrage der Grünen:

Wer kommt schneller: BBT oder Bibliothekszentrum?
Aktuell hat die Röhre zunehmend bessere Chancen.

Bibliothek-Buecher_artikelBoxUnter diesem Titel hat die Grüne Landtagsfraktion im Jänner eine Anfrage zum Bau des Bibliothekszentrums an die Landesregierung gestellt.
Im Detail haben wir gefragt:

  • Liegt inzwischen das Einreichprojekt vor, wann soll ausgeschrieben werden?
  • Wann ist der definitive Baubeginn des Bibliothekszentrums anzusetzen, welche Terminplanung ist vorgesehen?
  • Wie hoch liegt der aktuelle Kostenansatz für Bau und Ausstattung?

Dies die Antwort der Landesregierung:
Antwort Landesregierung Bibliothekszentrum