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Am Dienstag wird die Landesregierung dem Landtag den Grund für dieses weitere Scheitern erläutern müssen. Die Grünen fordern die Anhörung von Thomas Frisanco durch die SEL-Untersuchungskommission.

Dass eine Gesellschaft nach nur vier Monaten ihren Generaldirektor entlässt, der, unter 40 Kandidaten ausgewählt, als ‚Wende-Manager’ gefeiert wurde, ist ein mehr als ungewöhnlicher Vorgang. Aber der unendliche SEL-Skandal hat uns inzwischen an alles gewöhnt.

Die Entlassung von Thomas Frisanco beweist wieder einmal, dass die Landes-Energiegesellschaft noch keine innere Stabilität gefunden hat. Trotz der Bemühungen von Präsident Sparber und Vize Polonioli bleibt die SEL ein instabiler Gesprächspartner in der hoch problematischen Phase des Dialogs mit anderen öffentlichen Gesellschaften im Land, die unter dem Strudel der manipulierten Konzessionen leiden.

Die Hauptverantwortung trägt die Politik, vor allem das Land, dem 93% der SEL als Eigentum gehören. Der feierlich angekündigte, bitter notwendige „neue Kurs“ hat nie stattgefunden. Für die Illegalität der gegenwärtigen Konzessionen steht bisher eine Lösung aus. Die Landesregierung, vor allem LH Durnwalder, setzen hartnäckig ihren Zentralismus und den Druck auf die Gemeinden fort. Sie halten die SEL in der Frontlinie dieses unendlichen Krieges, der nur dem Zweck dient, die unvermeidliche Kapitulation so lange als möglich hinaus zu schieben.

Die Auswahl des „falschen“ Mannes fällt aber auch auf die SEL-Spitze und den Verwaltungsrat zurück: Wenn sie selbst nicht in der Lage waren, unter 40 Bewerbern einen geeigneten Top-Mann zu finden, so lässt dies tief blicken. Wenn es ihr nicht einmal gelingt, einen geeigneten Manager ausfindig zu machen, so ist an der Fähigkeit, in der aktuellen Krisenphase strategische Entscheidungen zu treffen, erst recht zu zweifeln.

Am kommenden Dienstag, den 7. Mai, wird Landesrat Mussner mit vier Monaten Verspätung im Südtiroler Landtag eine Stellungnahme zur Energiepolitik vorstellen. Als erstes muss er die Gründe für die Entlassung des neuen Generaldirektors klären, der die SEL mit der Aussage verlässt, „sie sei zu sehr an die Politik gebunden.“ Eine Erklärung muss auch LH Durnwalder liefern, der heute mit Frisanco zusammen trifft und der die Erstverantwortung für die Energiepolitik trägt.

Die Grünen fordern höchste Transparenz und Klarheit auch über diese Angelegenheit und verlangen, dass Frisanco auch in der SEL-Untersuchungskommission des Landtags angehört wird.

Bozen, 3. Mai 2013

Riccardo Dello Sbarba
Hans Heiss